„Ich suche einen Freund“ – aber wie?

Es gibt viele Plattformen und Apps, um einen Beziehungspartner zu finden. Doch was ist, wenn man auf der Suche nach einem Freund/ einer Freundin ist? Jemand, mit dem man Erlebnisse teilen kann, inspirierende Gespräche führen, vielleicht auch Mal in den Urlaub fahren will und kann? In analogen Zeiten wurden Freundschaften häufig schon in der Kindheit geschlossen und immer weitergeführt – doch bei vielen Menschen haben sich die Ansprüche an Freundschaft verändert: Statt Geborgenheit und Treue stehen gemeinsame Interessen, gute Unterhaltung und persönliche Weiterentwicklung im Fokus. Doch wie finde ich den passenden Freund

Freunde im digitalen Zeitalter

Bild von user32212 auf Pixabay 

Es scheint so, als hätten sich gerade bei Menschen nach der Lebensmitte die Ansprüche an Freundschaft verändert. Familie ist brüchiger geworden. Die Kinder sind häufig weit entfernt – und/ oder sie führen ihr eigenes Leben und empfinden den Kontakt zu Mutter und Vater eher als Pflicht als dass sie es genießen können. Oder die ältere Generation entzieht sich den Verpflichtungen als Gastgeber, Oma oder Opa und richtet sich anders aus für das Leben nach der Familienphase.

Im digitalen Zeitalter  können wir uns den Luxus leisten, an mögliche Freunde ähnliche Maßstäbe anzulegen wie an einen möglichen Beziehungspartner. Wissen wir erst einmal genau, was wir uns wünschen und wie wir uns die ideale freundschaftliche Verbindung vorstellen, werden wir Wege finden, Menschen kennen zu lernen, die nach Ähnlichem Ausschau halten. Wie kann ich also die ideale Freundschaft visionieren und ihr somit die Chance geben, sich zu realisieren? Ich empfehle stets, solch Visionsarbeit schriftlich zu machen – vielleicht sogar handschriftlich.

Freunde finden: Versuch einer Anleitung

Gerade für ungeübte Schreiber ist es ein besonderes Erlebnis, sich mit Papier und Stift auf die Reise zu begeben und sich mit Hand, Kopf und Herz in eine Wunschvorstellung hineinzuträumem. Man kann etwas dazu malen, farblich abstimmen, mit den Buchstaben und Sätzen spielen… Wichtig ist, sich Zeit zu lassen und echte Ruhe zu haben. So lässt sich etwas zaubern, das wirken wird.

Schritt 1: Beschreibe ein ideales Wochenende in der Zukunft. Was genau tust Du? Bist Du allein? In einer Gruppe? Mit einer festen Bezugsperson? Woran erkennst Du, dass es ein wunderschönes Wochenende ist? Vielleicht fängst Du mit der Szenerie an und gehst dann nach und nach ins Detail. In welcher Umgebung erlebst Du Dein ideales Wochenende? Bist Du im Urlaub? Daheim? Arbeitest Du? Chillst Du? Bleibst Du mit einem Traumpartner den ganzen Tag im Bett? Zieht es Dich zu kickgebenden Abenteuern oder bereichernden Genüssen wie einem Kongress?

Schritt 2: Nun komm zu den Menschen bzw. dem Menschen, mit denen Du Dein ideales Wochenende verbringst. Male Charaktere auf, als wärest Du ein Drehbuchautor. Beginne mit dem Namen einer Person, dem Alter, Beruf, Familienstand und Wohnort. Gehe weiter zu den Werten und Vorlieben. Hat er oder sie Hobbys? Was liebt die Person? Was kann sie nicht ausstehen? Ist sie lustig? Laut? Zurückhaltend? Nachdenklich? Dominant? Introvertiert? Wie sieht sie aus? Was stärkt sie, was schwächt sie? Was braucht sie? Was gibt sie? Lass Deiner Phantasie freien Lauf. Je detaillierter und plastischer Du Dich hineinträumst, desto mehr formst Du die Möglichkeit. Keine Angst, auch wenn die Figuren Deines Theaterstücks sehr sonderlich, anspruchsvoll und selten sind, schließt Du nicht den Rest der Menschheit aus als Freund. Unsere Phantasie ist ein großer Meister – doch unser Unterbewusstsein weiß damit umzugehen. Hab Vertrauen und Mut. Das reicht.

Schritt 3: Überlege, wo Du Hinweise finden kannst, um Dein ideales Wochenende zu erleben. Stöbere in Veranstaltungshinweisen, Facebook-Gruppen, Interessengemeinschaften… Vielleicht gibt es etwas Interessantes direkt in Deinem Quartier! Sei gewiss, dass Du nicht der/die Einzige bist, der/ die sich Freunde wünscht. Je älter, je mehr. Einsamkeit ist das Hauptübel im Alter. Man sollte etwas dagegen tun, wenn man nicht in Depressionen versinken will.

Und mache Dir klar: Ältere Menschen sind schrullig, anstrengend, eigensinnig und oft genug selbstgerecht. Viele wünschen sich jüngere Freunde, um diese belehren zu können – und um von der Frische, Attraktivität und Unschuld der Jugend zu profitieren – aber die Jungen wollen das nicht und finden Ältere oft genug lästig und destruktiv mit ihrer Rechthaberei.

Sei also einsichtig und suche Dir Freunde, die Dich so nehmen können wie Du bist. Wenn Ihr Euch ehrlich gegenseitig auf Eure Fehler aufmerksam macht und wenn Ihr trainiert, Euch gegenseitig zuhören zu können, dann klappt das schon. Viel Erfolg bei der Suche nach Freunden! Wie gut, dass wir im digitalen Zeitalter leben dürfen. Alles ist möglich….

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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