Erstaunlicherweise ist im ersten Halbjahr 2009 die Zahl der Existenzgründungen bei den Kleinbetrieben leicht gesunken. Das lässt sich damit erklären, dass die Arbeitslosigkeit noch nicht von der Wirtschaftskrise erfasst wurde – wohingegen die Zahl der Unternehmensinsolvenzen schon um um 14.8 Prozent im Vergleich zu 2008 gestiegen ist. Kleinstbetriebe werden häufig aus der Arbeitslosigkeit gegründet – das IfM erwartet einen Anstieg ab dem 2. Halbjahr 2009.
Wie das Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) veröffentlichte, belief sich die Zahl der Existenzgründungen in Deutschland zwischen Januar und Juli 2009 auf 207.940 Gründungen. Das bedeutet eine leichte Steigerung von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Zahl der Kleinstgründungen (131.000) ging um 0,7 Prozent zurück, Betriebsgründungen von wirtschaftlicher Bedeutung (54.000) stiegen hingegen um 5,0 Prozent. Unternehmensinsolvenzen stiegen um 14,8 Prozent (bundesweit außer NRW). Unternehmensliquidationen hingegen sanken sogar um 2,8 Prozent.
Die Forscher erklären sich dieses Missverhältnis damit, dass insolvente Unternehmer zurzeit keine Chance auf einen sozialversicherungspflichtigen Job sehen – und deshalb trotz Insolvenz auf einen Marktaustritt in Form einer Liquidation verzichten.
Quelle: IfM