Steadynews besuchte Katharina Grawe, Inhaberin eines erfolgreichen Nachhilfe-Instituts in Schwerte. Sie erzählt von den Bausteinen ihres Erfolgskonzepts – und erinnert sich noch einmal an die schweren ersten Jahre, in denen sie gefangen war in einem unrentablen Franchise-Vertrag, der sehr viel Geld und Kraft kostete -und ihr Unternehmen fast den Ruin gebracht hätte…
Steadynews: Frau Grawe, was ist das Besondere an Ihrem LERNCENTER? Warum sollte ich mein Kind zu Ihnen schicken?
K. Grawe: Das Einzigartige an unserem LERNCENTER ist die ausgeprägte individuelle Förderung jeden Schülers. In einem anderthalbstündigen Eingangstest ermitteln wir ganz genau Stärken und Schwächen des Probanden, fokussieren seinen Wissensstand, dokumentieren ganzheitlich die schulischen Leistungen. Daraufhin wird der individuelle Förderplan zusammengestellt. Alle drei Monate werden die Fortschritte dokumentiert und der Förderplan überarbeitet.
Steadynews: Das hört sich teuer an. Kann ein „normales“ Elternpaar überhaupt die Kosten für so eine intensive Förderung tragen?
K. Grawe (lacht): Wenn man bedenkt, dass ältere Schüler und Studenten, die „schwarz“ Nachhilfe geben, meistens schon um die 10 Euro pro Stunde nehmen, sind wir sogar günstiger! 4 Unterrichtsstunden in der Woche (a 45 Minuten) kosten monatlich 139 Euro – bei einem Jahresvertrag sogar nur 129 Euro.
Steadynews: Dann sind sicher die Lerngruppen groß?
K. Grawe: Auf keinen Fall! Wir garantieren eine maximale Größe von vier Schülern pro Lerngruppe – auch unsere Dozenten wechseln in der Regel nicht. Die meisten unserer freiberuflichen Lehrkräfte bleiben die gesamte Dauer ihrer Studienzeit über. Sie studieren meist auf Lehramt und sind pädagogisch immer auf dem neuesten Stand. Das gibt gerade frustrierten Kindern Vertrauen und Stabilität.
Steadynews: Wie motivieren Ihre Dozenten die Kinder – mit „Zuckerbrot und Peitsche“?
K. Grawe: Ganz und gar nicht. Wir wissen, dass jeder Schüler darunter leidet, wenn er keine guten Leistungen zeigt – auch wenn das hinter einer unmotivierten „Mir-doch-egal“-Fassade verborgen wird. Was unsere Schüler brauchen, ist ein starkes Rückgrat. Wir spornen an, bestätigen jeden Lernfortschritt, ermutigen, bestärken. Das bringt die größten Erfolge – nicht nur bei den Noten…
Steadynews: Mit welchen messbaren Fortschritten können Eltern und Schüler rechnen?
K. Grawe: Im Schnitt verbessern sich unsere Schüler nach sechs Monaten um 1,5 Noten im jeweiligen Fach -das ist übrigens in erster Linie Sorgenkind Mathematik…
Steadynews: Tja, es gibt Dinge, die ändern sich wohl nie. Vielleicht noch ein paar Zahlen über Ihre Schule – bevor wir zum Thema „Franchising“ kommen?
K. Grawe: Zurzeit haben wir 75 Schüler und 12 Dozenten. Nach den Herbstferien steigt die Zahl der Schüler erfahrungsgemäß auf etwa 100. Dann müssen wir sogar manchmal „den Laden dicht machen“ -können keine neuen Schüler mehr annehmen. Im Durchschnitt bleiben uns die Schüler 1,5 Jahre treu. Es kommen nicht nur „schlechte“ Schüler – sondern auch „gute“, die sich noch weiter verbessern wollen – etwa in der Oberstufe. Alle Schulformen sind vertreten. Nach Mathematik sind vor allem Fremdsprachen betroffen – leider kommen weniger Kinder wegen Deutsch, obwohl sie es gut brauchen könnten. Aber bei Deutsch denken die Eltern häufig „das kann ich auch selbst“.
Neben dem klassischen Schulunterricht können bei uns auch Computer- und Sprachkurse belegt werden. Außerdem unterstützen wir unsere Schüler bei der Bewerbung – sie erhalten ein Bewerbungstraining bis zur digitalisierten Form der „idealen Bewerbungsmappe“ für einen Komplettpreis von 25 Euro…
Steadynews: Gibt es ein „Schnupperangebot“?
K.Grawe: Natürlich! Für 29 Euro können 4 Unterrichtstunden besucht werden – erst danach muss man sich entscheiden.
Steadynews: Nun aber zu Ihren Erlebnissen mit einem Franchise-Geber -was war Ihnen damals passiert?
K. Grawe: als ich 2001 das LernCenter gegründet habe, wollte ich nicht so ganz allein starten, das traute ich mir damals noch nicht zu. So geriet ich an einen Franchise-Geber, bei dem ich unterschrieb – einen 10-Jahres-Vertrag, der mich beinahe in den Ruin getrieben hätte…
Steadynews: Warum?
K.Grawe: Für einen höheren 5-stelligen Betrag, den ich natürlich fremdfinanzieren musste, erhielt ich vor allem Werbemittel: Schilder, Werbegeschenke, Flyer und Visitenkarten. Ansonsten kam sehr wenig Unterstützung. Das Franchise-Handbuch war unbrauchbar, Unterrichtsmaterial gab es so gut wie gar nicht – und die regelmäßigen Seminare dienten vor allem dazu, die Franchise-Nehmer unter Druck zu setzen – wir wurden regelrecht gegeneinander ausgespielt.
Steadynews: Wie das?
K. Grawe: die laufende monatliche Franchise-Gebühr richtet sich bei diesem Anbieter nach dem Umsatz – wohlgemerkt Umsatz – nicht Gewinn! Bei den Treffen stellte sich jeder Franchise-Nehmer gleich zu Anfang mit seinem Umsatz vor – das machte uns direkt zu Konkurrenten. Heimlich glaubte jeder von uns, er allein wäre ein Versager. Erst als wir begannen, uns unabhängig vom Franchise-Geber zu treffen, wagten wir darüber zu sprechen, wie wenig Gewinn am Monatsende übrig bleib – trotz guter Schüler-Quoten. Das System presste uns regelrecht die letzten Pfennige aus dem Leib. Und dann gingen wir gemeinsam vor Gericht…
Steadynews: Sie schlossen sich zusammen und wehrten sich?
K. Grawe: Was blieb und anderes übrig! Jeden Monat etwa 800 bis 900 Euro Franchise-Gebühr für nichts, ein 10-Jahres-Knebel-Vertrag, viel zu teure Werbemittel, auf die wir angewiesen waren – wir gründeten einen Verein, der noch heute besteht. Vor Gericht allerdings mussten wir getrennt ziehen -Sammelklagen waren nicht zulässig. Es gab sehr unterschiedliche Urteile: von der gegenseitigen „Null-Lösung“ bis zum Freikauf aus dem Vertrag mit einer höheren fünfstelligen Summe. Das war bitter -und zog sich bis zu den Entscheidungen über Jahre hin.
Steadynews: Und nach dem Ende-gab es einen Einbruch bei den Schülerzahlen, weil Sie nicht mehr unter einem „großen Namen“ auftreten konnten?
K. Grawe: überhaupt nicht! Als ich 2005 endlich unabhängig wurde, war tatsächlich kein Unterschied spürbar. Die Eltern merkten den Wechsel kaum – der Name des Instituts scheint wenig zu interessieren! Im Nachhinein kann ich ganz klar sagen: der Franchise-Vertrag bot mir nicht einen einzigen Vorteil – ich hatte ausschließlich Nachteile davon. Nicht nur finanziell, auch gesundheitlich durch den ständigen aufreibenden Kampf, durch Sorgen und Selbstzweifel. Ich habe sozusagen am eigenen Leib erfahren, wie es Kindern geht, die sich fragen, warum sie so wenig Erfolg in der Schule haben…
Steadynews: Und wie machen Sie heute auf Ihr Angebot aufmerksam?
K. Grawe: fast 90 Prozent der Schüler kommen auf Empfehlung. Für die restlichen 10 Prozent inseriere ich regelmäßig in der Schwerter Wochenzeitung, abonniere ab und zu Bus-Werbung (tolles Preis-Leistungs-Verhältnis!), inseriere in einer Schülerzeitung und mache auf unser „Taschengeld-Angebot“ mit Gutscheinen aufmerksam.
Steadynews: ?
K. Grawe (schelmisch): nun, jeder Schüler, der uns einen weiteren Schüler vermittelt, erhält 20 Euro Taschengeld als Provision-das ist natürlich ein prima Anreiz, den ich immer mal wieder in Erinnerung bringen kann…
Übrigens: der Franchise-Geber ist heute nicht mehr in Schwerte ansässig – sämtliche fünf Mitbewerber des LernCenters in Schwerte sind unabhängig von diesem Unternehmen, das wir nicht namentlich nennen können.
[…] entscheiden, sollten sich sehr genau informieren, bevor sie sich entscheiden. Es gibt zum Beispiel Nachhilfe-Studio-Ketten, die horrende Beiträge verlangen – aber nicht viel mehr bieten als ein Logo, Werbeartikel […]
hallo.
ich suche für mein 12 jähriges kind,dringend nachhilfe in englisch und mathe.im raum schwerte.
bitte um antwort
Ich würde mal Katharina Grawe aufsuchen – ich glaube das Lerncenter ist wirklich sehr gut