Existenzgründungen in Deutschland – KfW-Gründungsmonitor 2024

2023 gab es zwar drei Prozent mehr Existenzgründungen als im Jahr zuvor – doch dieser Anstieg war nur auf Gründungen im Nebenerwerb zurückzuführen (+11 %). Vollerwerbsgründungen gingen im Jahr 2023 um weitere 8 % zurück. Somit bleibt das niedrige Gründungsniveau in Deutschland bestehen. Nur 24 % der erwachsenen Bevölkerung geben in der KfW-Befragung an, sie würden die Selbstständigkeit einer Anstellung grundsätzlich vorziehen.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

2023 beurteilten die erwachsenen Befragten zwischen 18 und 64 Jahren die wirtschaftliche Situation in Deutschland nur noch zu 58 Prozent als unsicher oder sehr unsicher. 2022 waren es noch 67 Prozent gewesen – 2021 trotz der Corona-Krise 46 Prozent.

Diese unsichere Wahrnehmung der deutschen Wirtschaft belastet die Gründungstätigkeit in Deutschland. In unsicheren Zeiten werden die Menschen risikoscheuer. Sie bevorzugen Erwerbsalternativen, die als sicherer angesehen werden.

So ist auch der Anteil derer, die aktiv ihre Existenzgründung planen, weiter zurückgegangen: von 4,5 % im Jahr 2022 auf 3,6 % im Jahr 2023. Da in den letzten Jahren der Arbeitsmarkt boomte, gab es im vergangenen Jahr vor allem Gründer, die sich aus einer abhängigen Erwerbstätigkeit heraus selbstständig machten.

Doch auch die erwerbsinaktiven und arbeitslosen Gründer/Innen haben leicht zugelegt – auf 8 % aller Gründer/Innen. Die Forscher vermuten, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass Ende 2022 der Vermittlungsvorrang bei der Beantragung eines Gründungszuschusses weggefallen ist. Seit 2011 war die Gewährung der finanziellen Anschubfinanzierung arbeitsloser Gründer nur noch eine „Kann-Leistung“ der Agentur für Arbeit. Das ließ die Existenzgründungen aus der Arbeitslosigkeit von über 130.000 im Jahr 2011 auf 20.000 im Jahr 2012 einbrechen.

Zwei Drittel der Existenzgründungen sind wirtschaftliche und persönliche Dienstleistungen. Ein Drittel der Gründungen beziehen sich auf Angebote, bei denen das Internet ein Kernelement der Geschäftstätigkeit darstellt.

Im Jahr 2021 nutzten Gründer und Gründerinnen nur bei jeder zehnten Gründung Finanzmittel externer Dritter. Fast die Hälfte gründete ganz ohne Finanzmittel. 2023 wurden bei 69 % aller Gründungen ausschließlich eigene Finanzmittel eingesetzt. Zwei von zehn Gründern nutzte externe Dritte als Finanzquelle.

Nur noch jeder zehnte Gründer brauchte überhaupt keine Finanzmittel. Der Finanzmitteleinsatz liegt meist bei unter 10.000 Euro. Allerdings stieg der Einsatz von mehr als 10.000 Euro für Vollerwerbsgründungen von 30 % im Jahr 2008 auf 56 % im Jahr 2023.

Hier finden Sie den vollständigen Gründungsmonitor 2024
mit weiteren interessanten Fakten und einem Kommentar der KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib, der zeigt, dass wohl auch für das Jahr 2024 ein weiterer Rückgang der Vollerwerbs-Gründungen zu erwarten ist.

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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