Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sind 80 Prozent der Hartz-IV-Empfänger länger als ein Jahr abhängig von der staatlichen Unterstützung.
Selbst der Arbeitsplatz-Boom der vergangenen zwei Jahre konnte dies nicht abmildern. Das ALG II, das 2005 eingeführt wurde unter der Devise „Fördern und Fordern“, konnte seinen Anspruch bis heute nicht gerecht werden und schaffte eine fest zementierte Unterschicht von Geringqualifizierten und „schwer Vermittelbaren“.
Seit der Einführung im Januar 2005 erhalten 50 Prozent der jetzigen sechs Millionen Hartz-IV-Empfänger durchgehend die Sozialleistung. Fast jeder fünfte Deutsche musste in dieser Zeit für mindestens einen Monat auf ALG II zurückgreifen.
Einen Grund für die erschreckende Bilanz sehen die Forscher darin, dass viele Jobs so gering bezahlt werden, dass Hartz IV attraktiver ist als eine schlecht bezahlte Vollzeitanstellung. So wächst auch seit Jahren die Zahl der Vollzeitbeschäftigten, die zusätzlich Sozialleistungen aus Steuergeldern erhalten. (Quelle: IW-Köln)