Interview: Zukunft sichern heißt, Strategie anpassen und „den roten Faden finden“

Die Schuchert Managementberatung mit Sitz in Bochum hat viele Jahre Erfahrung bei der Begleitung von mittelständischen Unternehmen im Wachstum und Wandel. Sie bearbeitet mit ihren Kunden das Thema Zukunft in vielen Facetten: „Welche Rolle spielt Digitalisierung 4.0 für unser Unternehmen?“, „Wie können wir den Vertrieb optimieren?“ oder „Wie können wir die Unternehmensnachfolge gestalten?“.

Immer wieder stellen die Geschäftsführer Udo Schuchert und Kerstin Zulechner fest, dass viel Energie, Geld und Zeit verbrannt werden, wenn der „rote Faden“ fehlt – oder nicht allen Mitarbeitern bekannt ist. Im Interview erläutern die beiden Berater, was der „rote Faden“ bedeutet und wie mittelständische Produktions- und Dienstleistungsfirmen gezielt wachsen können.

SteadyNews: Es gibt viele Unternehmens- und Managementberatungs-Firmen. Was ist das Besondere an der Schuchert Managementberatung GmbH & Co. KG?

Udo Schuchert, Kerstin Zulechner

Udo Schuchert, Kerstin Zulechner

Udo Schuchert: Wir sind jetzt mittlerweile seit über 20 Jahren im Mittelstand aktiv. Wir kennen die Herausforderungen dort inzwischen sehr genau und sprechen dieselbe Sprache. Deshalb können wir auch für viele relevante Themen direkt passende Beratungskonzepte und Lösungswege anbieten. Egal ob zum Thema Digitalisierung 4.0, Optimierung von Vertriebs- oder Entwicklungsbereichen oder der Nachfolgeplanung.

Zu jedem dieser Themen bieten wir aus bisherigen Erfahrungen gereifte Vorgehensweisen an, einen Plan mit bereits definierten Aufgabenpaketen, der in unserer Managementsoftware factro abgebildet und Schritt für Schritt gemeinsam im Unternehmen bearbeitet wird. Selbstverständlich erfolgt immer eine spezifische Anpassung, abhängig von den Besonderheiten der jeweiligen Organisation. Wir sind sozusagen Experten für den „roten Faden“. Das macht die Orientierung und Ausrichtung, insbesondere aber auch die Umsetzung des Konzepts für den Unternehmer einfach, transparent und nachvollziehbar. Er findet sehr schnell zu seinem individuellen „roten Faden“, dem er und seine Mannschaft folgen wollen.

Einer unserer Stärken ist außerdem das „Wie“ der Veränderung gut zu gestalten. Ideen gibt es ja oft viele, auf die gute und konsequente Umsetzung kommt es an. Dabei sind die richtige Information, Kommunikation, Transparenz und Verbindlichkeit zwischen den Projektbeteiligten wichtige Grundpfeiler, um am Ende erfolgreich zu sein.

Persönlich zeichnet uns aus, dass wir gerne mit anpacken und unsere Kreativität einbringen.

SteadyNews: Sie sagen, Information, Kommunikation, Transparenz und Verbindlichkeit sind die Grundpfeiler, um erfolgreich dem „roten Faden“ zu folgen. Wie gehen Sie vor, um nachhaltig diese Grundpfeiler zu installieren?

Kerstin Zulechner: Damit eine Veränderung gelingt ist es wichtig, dass die Beteiligten den Sinn dahinter verstehen und ihre Aufgaben und ihr Tun immer mit der Strategie verbinden können. Diese Zusammenhänge müssen im Unternehmen verankert werden. Da hilft uns wieder unsere Software factro® enorm. Diese kommt bei jedem Beratungsprojekt intern beim Kunden zum Einsatz und bildet den „roten Faden“ ab: Was wird getan? Wozu? Was zuerst? Und was ist das Ergebnis und der nächste Schritt? Damit sind die Grundpfeiler „Information“ und „Transparenz“ jederzeit für alle Projektbeteiligten präsent.

Auf der anderen Seite legen wir Wert auf ein professionelles Projektmanagement. Wir begleiten die Umsetzung aktiv. Wichtig ist auch hier, dass die Arbeit im Unternehmen passiert, denn nur so identifizieren sich die Mitarbeiter mit den Fortschritten. Dazu können Aufgaben mit factro® ganz einfach im Unternehmen verteilt, bearbeitet und nachgehalten werden. Zudem bietet die Chatfunktion die Möglichkeit, sich direkt, einfach und schnell zu Aufgabeninhalten auszutauschen. Das unterstützt die beiden anderen Pfeiler „Kommunikation“ und „Verbindlichkeit“ und schafft zudem eine Kultur der Zusammenarbeit.

Unser Credo ist, Unternehmer, Führungskräfte und Teams schneller miteinander erfolgreich zu machen. Und das gelingt uns gut indem unsere Berater vor Ort unterstützen und in unserem Werkzeug factro® jeder sehen kann, woran er mitwirkt oder wo seine Hilfe gerade gebraucht wird.

SteadyNews: Strategie und Wachstum bedeuten immer auch Change im Unternehmen. Wie bekommen Sie es hin, dass alle Beteiligten bereit sind für Veränderungen?

Udo Schuchert: Wir wissen natürlich, dass Veränderungen auch immer Widerstände und Unruhe mit sich bringen. Die Change-Prozesse gut zu managen heißt im Klartext, die Mitarbeiter gemäß Ihrer Position und Rolle zur rechten Zeit mit einzubeziehen, mit gestalten zu lassen und zu schulen wenn notwendig. Auch da hilft uns der in factro® abgebildete „rote Faden“. Jeder am Projekt Beteiligte weiß, was er zu tun hat und vor allem: Warum? Was ist das Ziel und die Strategie dahinter? Das muss den Mitarbeitern, insbesondere den Schlüsselpersonen klar und transparent sein, damit es funktioniert.

SteadyNews: Wie beurteilen Sie die häufigsten Herausforderungen von mittelständischen Unternehmen in der heutigen Zeit?

Kerstin Zulechner: Eine große Herausforderung ist natürlich immer der Erhalt der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit. Es gibt so viele aktuelle Marktbewegungen und Themen dass es insbesondere für die mittelständischen Unternehmen eine Herausforderung ist, hier die relevanten Punkte für ihre Strategie und ihr Geschäft herauszufiltern und sich richtig zu positionieren.

Nehmen Sie das Thema „Digitalisierung 4.0“ oder „Wirtschaft 4.0“. Es ist in aller Munde, aber insbesondere der Mittelstand ist noch gar nicht so weit fortgeschritten. Ein Beispiel: Einen Produktionsprozess vom Einkauf über Lager, Produktion bis zum Versand komplett zu automatisieren und zu digitalisieren ist für einen Mittelständler technisch fast genau so aufwändig wie für einen Großkonzern – dieser hat natürlich ganz andere Mittel und Ressourcen dafür. Deshalb ist es wichtig für Mittelständler, genau abzuwägen, an welcher Stelle es sich für sie lohnt zu investieren.

Eine andere Herausforderung insbesondere für viele Familienunternehmen ist die rechtzeitige Nachfolgeplanung. Wer wird das Unternehmen einmal weiterführen? Laut aktuellen Statistiken steht in 135.000 Unternehmen in Deutschland von 2014 bis 2018 die Unternehmensnachfolge an, insbesondere auch im produzierenden Gewerbe.

Einen geordneten Übergang hin zu bekommen ist einmal für den ausscheidenden Unternehmer sehr wichtig, da dieser natürlich sehr an einer erfolgreichen Fortführung interessiert ist und „sein Baby“ in guten, kompetenten Händen wissen will. Und es ist natürlich auch für den Nachfolger entscheidend, damit er eine gute Basis erhält um erfolgreich die Zukunft zu gestalten. Dieser Übergang ist in der Praxis eine komplexe Angelegenheit. Es spielen natürlich wirtschaftliche Faktoren, aber viel mehr auch psychologische und emotionale Faktoren, die Bedürfnisse der Beteiligten, die Einführung und Einarbeitung des Nachfolgers ins Unternehmen, die Ideen des Nachfolgers für die Zukunft, die Reaktion der Mitarbeiter und so weiter eine große Rolle.

SteadyNews: Wie könnten wir hier in der Metropole Ruhr/ Westfalen gemeinsam und konstruktiv darauf einwirken, dass die mittelständischen Unternehmen in der Region wettbewerbs- und innovationsfähig bleiben?

Udo Schuchert: Eine schöne Idee wäre zum Beispiel, den Austausch der Unternehmer untereinander zu strategischen Themen, wie zum Beispiel Digitalisierung 4.0 anzuregen. Etwas, dass in einem Bereich funktioniert und mit dem ein Unternehmer gute Erfahrungen gemacht hat, kann häufig ein guter Denkanstoß für einen anderen Unternehmer sein. Wir können uns eine Veranstaltung vorstellen, die zwar themenbezogen, aber sehr dialog- und austauschorientiert ist: kein Vortrag von vorne, sondern eine Art Workshop, Arbeit zu bestimmten Fragestellungen in kleinen Gruppen, so dass viele ihre Erfahrungen themenbezogen einbringen können.

Schuchert Managementberatung GmbH & Co. KG
Kirchharpener Str. 46
D-44805 Bochum
Fon + 49 (0) 234 – 89155-0
www.schuchert.de
www.factro.de

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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2 thoughts on “Interview: Zukunft sichern heißt, Strategie anpassen und „den roten Faden finden“

  • Reply Alex Zaraki 25. März 2023 at 22:26

    Da ich schon etwas älter bin, denke ich mit jedem Geburtstag öfter an die Nachfolgeplanung meines Unternehmens. Ich habe vor meinem ältesten Sohn die Firma zu vererben, aber ich denke, ich werde davor noch Beratung suchen. Das Problem ist nämlich, dass ich bisher noch keine Zeit hatte ihn in das Unternehmen einzuführen und seine Ideen für die Zukunft kennenzulernen.

    • Reply Eva Ihnenfeldt 27. März 2023 at 17:52

      Finde ich sehr gut, dass Sie sich zunächst beraten lassen. Es gibt spezielle Berater für Nachfolgeregelungen. Vielleicht haben Sie auch Anspruch auf Förderung. Ich würde einmal bei der IHK nachfragen – oder der Wirtschaftsförderung

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