Überfüllte Schreibtische versus Clean Desk Policy: Warum der Schein trügen kann

Wer einen unaufgeräumten Schreibtisch hat könnte eventuell doch organisierter arbeiten als man es gemeinhin annimmt. Forscher der Universität in Groningen fanden heraus: Die Clean Desk Policy ist nicht unbedingt für jeden Mitarbeiter förderlich. Vor allem konservative Menschen könnten mit einem unaufgeräumten Schreibtisch effektiver arbeiten.

Jia (Elke) Liu (University Groningen), Dirk Smeesters (Erasmus University) und Debra Trampe (University of Groningen) haben sich in sechs Studien angeschaut, wie sich Menschen verhalten die an unaufgeräumten Schreibtischen arbeiten mussten, durch mündliche Anweisungen mit Aufgaben überschüttet wurden oder in einem Geschäft einkauften, in dem die Artikel eher unaufgeräumt präsentiert wurden. Ergebnis: Personen, die einer chaotischen Umgebung ausgesetzt sind, neigen dazu klarer zu denken und Prioritäten schneller zu setzen, sie arbeiten fokussierter und effizienter. Je grösser das Chaos, desto einfacher und klarer wurde das Denken der Studienteilnehmer.

Die Forscher folgerten: Der Zustand eines Schreibtisches sagt weit weniger etwas über die Arbeitsweise eines Angestellten aus als man denkt. Durch das Chaos wird die kognitive Komplexität gesenkt, das Durcheinander zwingt den Menschen dazu sich besser zu fokussieren und besser zu denken. Dabei tritt dieser Effekt stärker bei politisch eher konservativ eingestellten Menschen als bei Liberalen auf. Letzter sind, so vermuten die Forscher, durch ihre Einstellung gegenüber den Dingen offenbar weitaus toleranter was das Arbeiten im Chaos anbelangt.

Quelle: University of Chicago

Der selbstständige Journalist und Social Media Redakteur Christian Spließ begleitet Unternehmen und Organisationen bei der erfolgreichen Umsetzung von Social Media Kampagnen. Christian Spließ ist einer der Social Influencer in NRW - vor allem über Twitter und Facebook.

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