Wie Zeitonline Weihnachten 2017 berichtet, gibt es schon erstaunliche Ergebnisse bei dem Versuch, menschliche Kreativität durch Künstliche Intelligenz zu ersetzen. Man füttert die selbstlernenden Computer mit Datenbanken erfolgreicher Musik und lässt sie immer weiter herausfinden, welche Muster für welchen Stil und welche Stimmung verantwortlich sind. Hier im Beitrag ist das Video eines KI-Popsongs eingebettet, der sich an den Popsongs der Beatles orientiert. Sind wir Menschen womöglich auch als Kreative obsolet? Oder bewundern wir, dass uns Computer in unseren Sehnsüchten nach den schönen Künsten besser verstehen als wir uns selbst? Oder werden wir zukünftig mit so viel Kunst und Kreativität überschüttet, dass wir ganz verwirrt werden und uns selbst in unserer kreativen Intelligenz nicht mehr ernst nehmen können?
Ach, wie stolz sind wir Menschen auf unsere Vorstellungskraft und auf unsere Fähigkeit, das Ästhetische, Provozierende, Gestalterische und emotional Berührende aus unserer Kreativität heraus immer wieder neu erschaffen zu können. Was ist, wenn das, was wir „Kunst“ nennen, in Wirklichkeit leicht von so einem selbstlernenden Computer imitiert werden kann? Was ist, wenn wir dabei feststellen, dass wir Jahrtausende lang auf uns selbst hereingefallen sind – und in Wahrheit nichts mehr sind als konditionierte Pawlowsche Hunde, die auf ganz bestimmte Reize anspringen und brav gewünschte Emotionen empfinden?
Auf jeden Fall ist es immer leichter, Popmusik durch KI erstellen zu lassen. In Zeiten, in denen die Charts durch Songs dominiert sind, die in „Kreativ-Fabriken“ am Fließband produziert werden, nur noch ein kleiner Schritt. Mich gruselt nur, dass bald in der Minute mehr Musik produziert werden kann – als bisher in Jahren!
Doch nun folgt – wie versprochen – die Kostprobe. Der dreiminütige Popsong „Daddy’s Car“ wurde von einer Künstlichen Intelligenz im Stil der Beatles programmiert. Arme Beatles, lieb ist den überlebenden Pilzköpfen das sicher nicht unbedingt… Aber wer weiß! Verhindern lässt es sich auf jeden Fall kaum.
Zeitonline vom 26.12.17: Künstliche Intelligenz wird kreativ