Eine kleine private Party in Niedersachsen bei Lüneburg ist Mitte Juni 2012 völlig ausgeartet. Statt der geladenen 15 Gäste erschienen 250 Unbekannte. Sie waren über einen Facebook-Aufruf auf die Feier aufmerksam geworden. Die Polizei musste einschreiten. Nun wird ermittelt, wer für den Schaden aufkommen muss.
Ort der unfreiwilligen Facebook-Party war Barum bei Lüneburg. Der Besitzer eines Eigenheims hatte genau 15 Gäste eingeladen. Er gab nun bei der Polizei an, dass sein Facebook Account wohl gehackt worden sei, denn die Party-Einladung war bei Facebook öffentlich sichtbar – und viele junge Leute fühlten sich angesprochen.
Als der Hausherr die ungebetenen Gäste wegschicken wollte, kam es zu tumultartigen Szenen. 50 Menschen verschafften sich Zutritt zum Haus. Die Situation eskalierte, es kam zu Schlägereien und zerstörten Einrichtungsgegenständen. Außerdem wurden anscheinend Taschen und Mobiltelefone gestohlen. Wie viele Personen verletzt wurden, konnte noch nicht festgestellt werden – als die Polizei auftauchte, flohen mehr als 200 Leute. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere tausend Euro. Wie der NDR berichtete, wurde am Samstag im Nachbarort das Mittsommerfest gefeiert. Darum waren wohl so viele Jugendliche vor Ort.
Schon im Juni 2011 gab es eine ungewollte „Alptraum-Party“ dank Facebook: Thessas 16. Geburtstag
Das Phänomen „Facebook-Party“ beschäftigt immer wieder die Öffentlichkeit. Dadurch, dass im virtuellen Netz die Grenzen zwischen „privat“ und „öffentlich“ immer mehr verschwimmen, können leicht Dinge passieren, die man in ihrer Konsequenz nicht voraussehen konnte. Gerade bei Facebook passiert es immer wieder, dass Profile aus Versehen öffentlich sichtbar werden. es empfiehlt sich, ab und zu den eigenen Namen (bzw. Facebook-Namen) mit dem Zusatz „Facebook“ zu googlen um zu überprüfen, ob wirklich die Pinnwand nicht für Fremde sichtbar ist. Für diesen Test muss man sich zuvor aus Facebook abmelden.
Falls Sie unsicher sind, wie Sie die Privatsphäre Ihres Facebook-Accounts sichern, hier eine Anleitung von hr-online
Quelle: NDR