Thomas Hutter hat in seinem Blog zu Social Media Themen untersucht, wie internationale Airlines mit Social Media und Web 2.0-Instrumenten verfahren. Aus den Beispielen der Besten kann man Einiges für den eigenen Einsatz lernen. Lehrreich ist auch die Ignoranz und Phantasielosigkeit einiger Fluglinien, die ihre Aktivitäten vor allem darauf beschränken, sich bei Facebook Fanpages anzulegen -und anschließend nicht mehr darum zu kümmern…
Bei Facebook gibt es insgesamt über drei Millionen Fanpages, die Hälfte davon sind geschäftlich. Die besten Fanpage-Beispiele bei den Airlines werden täglich gepflegt, es gibt tägliche Statusmeldungen, viele Angebote und Hilfeleistungen, es wird mit Kunden aktiv und zuverlässig kommuniziert. Airlines, die sich auf die Einrichtung einer Fanpage eingelassen haben, ohne diese auch mit Leben zu füllen, hinterlassen ein negatives Bild von sich: bei Thai Airways und British Airways sind die aktuellsten Einträge tatsächlich von 2008 bzw.2009.
Best Practise Beispiele
Southwest Airlines: über 770.000 Fans -tägliche Beiträge aus dem firmeneigenen Blog. Wetterinformationen, Angebote, Umfragen, (Video)-Wettbewerbe. Integration von Twitter, Newsletter, YouTube-Channel. Fragen von Fans werden zügig beantwortet. Es gibt die Möglichkeit, elektronische Postcards zu versenden und eine aktive Livestream Applikation gibt es auch. Bei Twitter folgen der Southwest Airlines über eine Millionen Follower.
American Airlines: 48.000 Fans, YouTube und Twitter sind integriert. Auf der Pinnwand wird lebhaft diskutiert – auch Kritik ist zugelassen und anscheinend erwünscht – sehr innovativ! Das Besondere bei American Airlines: mit dem AA-Wi-Fi Widget erhält der Besucher die Möglichkeit, vor dem Flug zu checken, ob der gebuchte Flug über Wi-Fi verfügt.
EasyJet: 24.000 Fans, über die Fanpage können mit der Applikation Holiday-Planner je nach Budget und Vorgaben die besten Angebote ermittelt werden. Tägliche StatusUpdates, Umfragen, offene Fragen, Videoposts. Bei Twitter ist EasyJet noch nicht sehr erfolgreich -erst 5.400 Follower
Lufthansa: 20.000 Fans, tägliche Statusupdates, Wettbewerbe, die Lufthansa setzt vor allem auf das Engagement der Fans. Der Webdienst MySkyStatus.com hat dazu geführt, dass die Lufthansa bei Twitter etwa gleichviele Follower hat wie Fans bei Facebook. MySkyStatus informiert während des Fluges Freunde der Fluggäste über aktuelle Flughöhe, Position, Abflugs- und Ankunftsinformationen -und das über Twitter und Facebook
Swiss International Air Lines: Knapp 15.000 Fans, tägliche StatusUpdates (hauptsächlich Flugangebote), YouTube-Channel, viele Flickr-Fotos. Das Einzigartige bei Swiss International AirLines: Online-Booking ist auf der Fanpage integriert! Zwar handelt es sich dabei um eine Eingabenmaske, die dann zur Homepage der Airline weiterleitet – aber das ist ja nicht von Nachteil. Bei Twitter folgen der Swiss International Air Lines 3.700 Follower.
Fazit: eine Fanpage sollte nur angelegt werden, wenn das Unternehmen auch über genügend Kapazitäten verfügt, die Seite täglich zu pflegen. Je mehr Fans man erhält, desto unmöglicher ist es, wenn man nicht auf Fragen oder gar Kritik reagiert. Eine Fanseite sollte bunt und abwechslungsreich sein – am besten gekoppelt an den firmeneigenen Blog -so hat man schon einmal automatisiert Content für die Fanpage.
Kleine YouTube Videos sind besonders beliebt, aber auch alle spielerischen Elemente wie Umfragen, Wettbewerbe, Gewinnspiele. Fotos. Meldungen aus dem eigenen Unternehmen sind ebenfalls wichtig-schließlich ist Facebook ein privates Netzwerk. Sehr schön ist Facebook für Online-Shop-Betreiber, die immer wieder über Facebook auf bestimmte Produkte verlinken können – die im Shop dann direkt gekauft werden können.