Growth Hacking ist in den letzten Monaten auch in Deutschland ein Buzzword geworden. Kein Wunder, denn Growth Hacking beschreibt die Kunst, mit kleinem Budget, technischem Know-How und viel kreativer Intelligenz Wachstum zu generieren. Growth Hacking kommt aus der StartUp-Szene, doch auch etablierte Unternehmen können es nutzen, wenn sie mutig, digitalkompetent und selbstbewusst genug sind, einzigartige Marketing-Strategien zu verfolgen. Social Media, Suchmaschinenoptimierung, Landingpage-Erstellung, Kenntnisse bei der Einrichtung von Facebook-Ads-Kampagnen, Erfahrungen mit Direct-Mailings und Tools für Datenanalysen – all das sind Kompetenzen, die StartUps nur so „zugeflogen“ kommen, weil sie unbedarft, neugierig und mutig an die digitale Welt herangehen – und gerade davon sollten etablierte Unternehmen lernen!
Growth Hacking im Überblick
Wir alle kennen aus dem Marekting die AIDA-Formel (Attention – Interest – Desire – Action). Auch beim Growth Hacking gibt es eine Formel, die gut beschreibt, worum es bei Unternehmen, geht, die ganz explizit auf Wachstum ausgerichtet sind (z.B. Freemium-Angeboten oder SaaS-Geschäftsmodellen):
- Idea Creation: Eine einzigartige, anziehende Idee kreieren – die Zielperson verführen, eine Aktion (Download, Registrierung…) auszuführen
- Experimentation: Vertrauen zur Idee spielerisch gewinnen durch probieren, experimentieren, testen, analysieren, optimieren
- Optimization: Sowohl das Produkt als auch den Prozess optimieren. Denn beim Growth Hacking sind Produkt und Marketing eng verwoben
Interessant beim Growth Hacking ist nicht nur, dass man mit den vielen technischen Hilfsmitteln und Daten Möglichkeiten hat, von denen man in klassischen Zeiten nicht mal zu träumen wagte, interessant ist auch die enge Verzahnung von Produkt, Prozess und Marketing.
Leseempfehlung! Alles zu Growth-Hacking hier bei OMT2018
Beim US-Präsidentschaftswahlkampf konnten wir erleben, wie der populistische Außenseiter durch überraschende, geschickte, passgenaue Facebook-Werbung, durch Twitter und andere Growth-Hacking-Methoden seine Zielgruppen exakt bei ihren empfindlichen Stellen erreichte – während das erfahrene Wahlkampfteam der demokratischen Kandidatin mit den im Obama-Wahlkampf erprobten „Rezepten“ auf die einzigartige, emotionalisierende Idee weitgehend verzichtete. Beim Growth Hacking fängt man jedes Mal wieder von vorn an – was in der Vergangenheit und/ oder bei Konkurrenten blendend funktionierte, funktioniert selten ein zweites Mal. Die Kopie bleibt immer nur Kopie.
Kreativität, Mut, Beharrlichkeit, Lernbereitschaft
Growth Hacking besteht aus einer gehörigen Portion Kreativität, aus Mut und Entschlossenheit, aus einer intensiven Phase des Experimentierens – und aus der Bereitschaft, Produkt, Service und Prozess laufend neu zu denken. In unserer heutigen digitalen Zeit erwarten Kunden, Unterstützer und Zielgruppen mehr als gute Produkte. Sie wollen emotional berührt werden, wollen sich als Person erkannt wissen – wollen das Produkt erleben. Sie wollen über das Produkt reden und einbezogen werden – so werden sie zu Empfehlern und Unterstützern. Und nur mit Hilfe dieser teilenden Community kann Growth Hacking funktionieren.
Das technische Know-How kann man sich häufig einkaufen, wenn man Berater und/ oder Mitarbeiter hat, die im Groben wissen, welche Möglichkeiten es gibt, und wie man die passenden Dienstleister und Tools findet und ressourcenschonend einsetzt. Genau da liegt ja die Stärke beim Growth Hacking!
Kreativität, Mut, Fleiß und Spaß am Experimentieren ersetzen das große Budget. Ich habe häufig genug erlebt, dass Konzerne sich Unmengen an Monitoring-Tools eingekauft haben – und nichts weiter damit anfangen konnten, als die Reportings abzuheften. Bei Social Media heißt es stets: Technik kommt ganz am Schluss. Zuhören, Zielgruppen verstehen, Idee kreieren, Kunden „anlocken“, begeistern und zu Empfehlern machen. So geht Growth Hacking. Und gerade von Gamern und YouTube-Stars kann man hier eine ganze Menge lernen 😉
Bildquelle: Pixabay_tobilobaodion
Hallo Eva,
zuerst wurde ich stutzig. So ein kurzer Artikel über Growth Hacking (Vielleicht weißt du, dass ich mich selber dem Thema im Unbounce Blog gewidmet habe).
Ich muss jedoch sagen, dass du prägnant den Vorteil von Growth Hacking herausstellst: Produkt und Marketing wachsen zusammen UND Growth Hacks funktionieren oftmals nur einmal!
Was Growth Hacking bewirken kann, haben Unternehmen wie Dropbox und AirBnB gezeigt, aber auch die Kampagne von Trump, der irrwitzigerweise weniger Budget in Social Ads investierte als seine Konkurrentin!
Toll – so wird das Thema (sinnvoll) vorangetrieben.
Viele Grüße,
Ben
PS: Dein Artikel wird fleißig getweetet!
Wow – danke lieber Ben! Ich bin ja auch immer etwas bange, was Nerds zu meinen „Sendung mit der Maus“ Ausführungen sagen (z.B. wie Eva Ihnenfeldt Hashtags erklärt 😉 ) und da ist es sehr wichtig und ermutigens für mich, dass Du mich lobst. Wenn wir einmal in einem Hangout-Video-Interview über Deine Ansätze und Erfahrungen reden sollen – ruf mich an! 017680528749. Liebe Grüße von Eva
[…] Wie ein Unternehmen mit kleinem Budget und digitaler Kompetenz wächst Growth Hacking ist auch in Deutschland ein Buzzword geworden. Kein Wunder, denn Growth Hacking beschreibt die Kunst, mit kleinem Budget, technischem Know-How und viel kreativer Intelligenz Wachstum zu generieren. Der Begriff kommt aus der StartUp-Szene, doch auch etablierte Unternehmen können es nutzen, wenn sie mutig… […]