Es bestehen entscheidende Unterschiede zwischen Print-Texten und Web-Texten. Das sehen Sie schon allein daran, wenn Sie versuchen, einen Flyer im Internet zu lesen: lange Sätze und lange Abschnitte ermüden, kleine Schrift ist eine Zumutung, ausgefeilte Formulierungen sind schwer nachzuvollziehen. Aber es gibt noch weitere entscheidende Unterschiede: Texte im Web sollten immer suchmaschinenoptimiert sein, und für die Kommunikation im Web 2.0 (wie über Twitter) gibt es noch weitere Knigge-Regeln…
Im Folgenden 10 Tipps für imagefördernde Texte im Web
1. Wer nicht gefunden wird, kann sich noch so viel Mühe geben:
Entscheidend ist für jeden Content im Web (Content = Inhalt), dass er für die Suchmaschinen sichtbar ist -und dass er ergoogelt wird! Also nie Text in Bildern verstecken. Lieber auf aufwändige Grafiken verzichten – aber findbar sein. Überlegen Sie bei jedem Text, welche Suchbegriffe wohl Ihre Zielgruppe bei Google eingeben könnten, und bemühen Sie sich, eine Keyworddichte von 3 bis 5 Prozent. Kleiner Hinweis: mit diesem praktischen Dienst ermitteln Sie in Sekunden die Keyworddichte Ihrer Website-Texte: https://tools.sistrix.de/kd/
2. Weitere Tipps für suchmaschinenoptimiertes Texten:
Bauen Sie Gliederungen ein, nutzen Sie Unterüberschriften, setzen Sie die zentralen Keywords in den ersten Abschnitt, verlinken Sie auf andere Websites, intern auf eigene Seiten – überprüfen Sie die Description im Quelltext. Wie? Googeln Sie Ihre Website und sehen Sie nach, welche Beschreibung hier beim Suchergebnis erscheint. DIESER Text ist die Eingangspforte, ob sich User dafür entscheiden.,überhaupt auf Ihr Angebot zu klicken!
3. In der Kürze liegt die Würze:
Fassen Sie sich in jedem Fall kurz – noch kürzer – noch kürzer. Das Wichtigste nach oben, viele Abschnitte, maximal sieben Zeilen in einem Block. Setzen Sie nach Möglichkeit vor jeden Anschnitt eine fettgedruckte Überschrift, das erleichtert dem Leser die sofortige Erfassung des Inhalts.
4. Jeder Klick tut weh:
Versuchen Sie, nicht weiter als zwei Ebenen zu gehen -maximal drei. Studien zeigen, dass Web-Leser ungern weiterklicken, in den USA geht man zunehmend dazu über, Klicks durch Scrollen zu ersetzen -der User kann so leichter die Kontrolle behalten und klickt nur dann auf Menüpunkte, wenn er weiterführende Informationen erhalten möchte
5. Der erste Eindruck ist entscheidend:
Fesseln Sie Ihre Leser auf den ersten Blick. Lassen Sie sich Zeit, den idealen Eindruck über Worte zu ermitteln. Es kann ein Zitat sein, ein genialer Gedanke, eine Einladung oder eine verblüffende Botschaft – suchen Sie nach einem Satz, der den Leser „zwingt“, auf Ihrer Seite zu bleiben. Dieser Satz sollte sympathisch sein, verblüffend, aus der Norm fallen.
6. Gewinnen Sie das Vertrauen der Zielgruppe:
Wer sein Publikum nicht emotional erreichen kann, wird sofort wieder vergessen. Ein Imagetext ist ein Text, der das Herz berührt, der Vertrauen aufbaut und ein Stimmungsbild zaubert. Aich wenn wir Buchstaben benutzen -im Leser muss ein Bild entstehen, sonst bleibt nichts in der Erinnerung kleben.
7. Bleiben Sie sich treu:
Was nützt der schönste Imagetext, wenn er nicht Ihre Firmenphilosophie widerspiegelt? Entscheidend für den Erfolg eines Imagetextes ist, dass er zu Ihnen passt, so wie die Einrichtung Ihres Büros und wie Ihre Kleidung. Auch Texte brauchen „Imageberater“ – lassen Sie sich von PR-Profis begleiten,um aus der Betriebsblindheit zu treten und den idealen Text zu finden.
8. Haben Sie einen Slogan? Sollten Sie!
Ein Slogan ist so etwas wie ein „Sammelruf“. Er soll die Kunden, Partner, Interessierten -kurz die komplette Zielgruppe zusammentrommeln. Ein Slogan soll beeinflussen, soll ein Bild zaubern, das typisch ist für Ihr Produkt. Je kürzer, je wirksamer. Ein Slogan sollte einen Klang vermitteln, z.B.als Stabreim, Endreim, Dreiklang. Für die Erschaffung des Bildes sind spielerische Mittel erforderlich, wie Metaphern, Wortspiele, Paradoxen.
9. Wiederhole Dich ständig, dann gräbst Du Dich ein
Auch wenn es Ihnen schwerfällt, wiederholen Sie Ihre Botschaften ruhig häufiger. Natürlich nicht plump und in kompletten Absätzen, aber gerade Ihr Slogan sollte großzügig gestreut werden, denn wie beim Vokabellernen erzeugt ständiges Wiederholen Erinnerungsspuren im Gehirn.
10. Das Rad neu erfinden? Halte Dich an die Besten!
Das Schöne am Web ist (neben vielen anderen Vorteilen), dass wir unsere Wettbewerber genau studieren können. Versetzen Sie sich bewusst in Ihre Zielgruppe, setzen Sie sich an den Rechner und googlen Sie nach Ihrem Produkt/ Ihrer Dienstleistung. Analysieren Sie genau, warum Ihnen welcher Anbieter am meisten zusagt, welche Texte Ihr Herz berühren, welche Botschaften Sie animieren, Kontakt mit dem Unternehmen aufzunehmen („Mitmachen!“) Selbst große Künstler haben immer wieder kopiert, bevor sie ihre eigenen Werke schufen -lernen Sie von den Besten und erschaffen Sie Ihre eigenen Kreationen (nur bitte nie wirklich kopieren, das ist nicht nur unfair -das ist verboten und kommt ja doch heraus!)
Und was ist mit Web 2.0-Texten?
Bei Twitter, Facebook, Xing und Co dürfen Unternehmen auf keinen Fall aufdringlich, plump, egozentrisch sein. Denn auch ein schlechter Ruf verbreitet sich über diese Kanäle rasend schnell, und die Reparatur eines angeschlagenen Images ist zehnmal so aufwändig wie die unbesonnene Schadensanrichtung. Es gibt viel zu viele Untenehmen, die denken, Web 2.0 wäre einfach ein zusätzlicher kostenloser Werbekanal, den man durch ungezügelte Massenreklame billig ausschlachten könnte. Von wegen! Sicher finden auch aggressive „Schmuddel-Firmen“ ihre Zielgruppe, doch ein seriöses Unternehmen weiß, worauf es im Social Web ankommt: auf Großzügigkeit und Empathie. Wer diese Charakterstärken nicht mitbringt, hat ein echtes Problem mit der neuen Zeit.