„Ali and the tigerhorse“ ist der Name einer neuen Pop-Formation, hinter der sich in erster Linie die Songwriterin und Sängerin Alina Möllmann verbirgt. SteadyNews hatte die Gelegenheit, mit der jungen Künstlerin ein Interview zu führen. Interessant war für uns vor allem, wie aussichtsreich eine Existenzgründung im Bereich Popmusik ist, welche Geschäftsfelder es gibt und was die Bausteine eines erfolgreichen Marketings sind.
Frage: Alina, wie kann man als Künstler im Bereich Unterhaltungs-Musik eine Existenz aufbauen?
Alina Möllmann: Das Produkt (also die Qualität) muss stimmen, das Netzwerk ist entscheidend –und wichtig sind regelmäßige Einnahmen und Auftritte, die den Lebensunterhalt absichern.
Frage: Was ist das spezielle Marketing in der Branche Musik –wie gehen die Künstler damit um?
Alina M.: Es gibt sehr unterschiedliche Künstler. Manche sehen es als gar nicht so wichtig an: das sind die Working Musicans. Das sind Berufsmusiker, die über Empfehlungen neue Projekte und Aufträge erhalten. Sie werden über Mund-zu-Mund-Propaganda weitergereicht. Die Netzwerke in der Musikbranche sind relativ klein. Wenn man einmal drin ist, bekommt man als Working Musican auch regelmäßige Aufträge. Anders sieht es aus, wenn man sein eigenes Produkt, seine eigene Musik verkaufen will. Da braucht man ein sehr gutes Marketing. Das gelingt vielleicht maximal 10 Prozent der selbständigen Berufs-Musiker.
Frage: Weg von den Working Musicans –hin zu den Komponisten und Songwritern, wie Du es bist: wie sieht der Markt aus, was für Vertriebskanäle nutzt Du und was bringt ist am gewinnträchtigsten?
Alina M.: Es ist schwer, im Markt mit eigener Musik Fuß zu fassen. Es gibt unglaublich viele Musiker, die ihre eigene Musik entwickeln. Das Internet ist voller Amateurmusiker. Ich selbst muss mich ganz eindeutig von den Amateuren abheben –durch einen durch und durch professionellen Internet-Auftritt. Private Fotos und selbst gedrehte-Videos gibt es von mir nicht mehr im Netz – zumindest nicht unter meinem Absender.
Die beiden Haupteinnahmequellen sind Konzerte und CD’s –wobei die Konzerte viel wichtiger sind. CD’s werden weitgehend von MP3’s verdrängt. Viele Menschen besorgen sich im Netz die Musik. CD’s kaufen nur noch wenige, meist ältere-Menschen –und die echten Fans natürlich. Engagements erhalte ich über Veranstaltungskaufleute, die für mich als Agenten tätig sind- die „Booker“. Die Booker leben von den Provisionen für die Vermittlung.
Natürlich sind auch Empfehlungen wichtig und die Website. Nach unserem EinsLive-Interview kamen einige Anfragen über das Internet. Das Web ist meine wichtigste Präsenz, womit ich schon gleich bei den Vertriebskanälen wäre. Vertrieb heißt bei uns Musikern Promotion. Meine CD’s sind ein zentraler Promotion-Baustein. Wir versenden CD‘s an Radio-Sender, DJ’s, Veranstalter und Multiplikatoren.
Ein weiterer Promotion-Kanal ist MySpace. Intern ist MySpace weiterhin interessant, da Plattenfirmen dort nach geeigneten Musikern suchen. Die beste Verdienstquelle sind unsere Auftritte und Konzerte. Für einen Gig erhalten wir im Durchschnitt 100 € pro Kopf und Stunde. Es gibt noch ein zweites Konzert-Modell, die Entlohnung nach Erfolg. Bei diesem Risiko-Modell erhält der Musiker einen Großteil der Eintritts-Einnahmen, meist 80% – der Veranstalter 20%. Das ist das gängigste Modell für Künstler, die noch nicht so bekannt sind. Bei regelmäßigen Auftritten sind fest vereinbarte Gagen üblich –auch das ist für mich und meine Partner eine wichtige Basis.
Frage: Was wünscht Du Dir hier und jetzt in diesem Interview?
Alina M.: Ich wünsche mir ganz aktuell für unseren neuen Song, den wir gestern eingespielt haben, ein Streicherquartett für eine zweite klassische Version. Das Stück heißt: „Save Me“. Und ich wünsche mir Musiker für die Zweitbesetzung, vor allem einen Schlagzeuger.
Alina Möllmann
Bergstraße 47b
58300 Wetter / Ruhr
eMail: [email protected]
Internet: www.tigerhorse.de
Mobil: 0176 / 63 73 89 69