Nicole Gieselmann ist Dozentin und Trainerin für Social Media und Enterprise 2.0. Die Staatlich geprüfte Betriebswirtin ist es gewohnt, sich schnell in komplexe neue Projekte einzuarbeiten. Sie verbindet Lehren und Lernen zu einem Training und einem Unterricht, der den TN nachhaltiges Wissen und praktisches Knowhow vermittelt.
Im Folgenden Nicole Gieselmann und ihr Mission Statement.
1. Frage: Wie war ich schon als Kind? Was war mit wichtig in der Schule, um gute Leistungen zu bringen? Welche “Arbeit”
habe ich in meiner Freizeit freiwillig geleistet – und warum?
Ich war als Kind eher ruhig, ängstlich, aber sehr gewissenhaft und habe von vornherein gern gelernt. Als Kind wollte ich Krankenschwester oder Ärztin werden. Ich wollte mit Menschen arbeiten, helfen und das hielt bis zur 6. Klasse Gymnasium an. Dann änderte sich durch einen Schulwechsel einiges. Ich kam in eine ganz neue Klassengemeinschaft, wurde zum Teenager und hatte plötzlich ganz andere Visionen.
Plötzlich rückten andere Dinge in den Vordergrund. Durch eine schwere Zeit in der Schule veränderte sich auch mein Freundeskreis und da war er wieder, der Wunsch, einen Beruf zu haben, der mit Menschen zu tun hat – jedoch: Krankenschwester oder Ärztin sollten es nicht mehr sein. Was ich aber auch in dieser Zeit nie verloren habe, ist die Freude am Lernen. Ich schaffte einen guten Abschluss und dann ging es auch schon rein ins Berufsleben.
2. Frage: Was wollte ich nach dem Schulabschluss mit meinem Leben anfangen? Welche Berufe interessierten mich und wie habe ich dann “meinen” Beruf gefunden? War es Job oder Berufung?
Ich begann zunächst eine Ausbildung als Erzieherin, wurde dann doch Arzthelferin und zeitgleich begann mein Interesse an Computern, am Internet und allem, was dazugehörte. Bereits 1996 bekamen mein Mann und ich unseren ersten Internetanschluss – waren somit fast von Anfang an dabei.Die Ausbildung zur Arzthelferin konnte ich schon nach 2,5 Jahren vorzeitig wegen guter Leistungen beenden und blieb dann noch ein Jahr in diesem Beruf, bis ich in einen klassischen kaufmännischen Beruf wechselte.
In dieser Zeit entwickelte sich mein Interesse stetig weiter. Ich überarbeitete die Organisation der Daten in diesem Unternehmen, baute ein eigenes computergestütztes Controllingsystem auf und war innerhalb kürzester Zeit für den gesamten kaufmännischen Ablauf eigenverantwortlich in einer Führungsposition zuständig. Ich betreute Ende der 90er den Aufbau der ersten Website des Unternehmens. Selbst konnte ich das zu diesem Zeitpunkt nur bedingt.
Blieb jedoch der Sachverhalt, dass ich „nur“ eine Ausbildung zur Arzthelferin absolviert hatte. Deshalb trat ich eine Weiterbildung zur Staatl. gepr. Betriebswirtin mit den Schwerpunkten Wirtschaftsinformatik und Organisation an, die ich vier Jahre lang (in den Abendstunden und am Samstag Vormittag) neben meinem Vollzeitjob durchzog. Ich entwickelte Datenbanken für zwei verschiedene Unternehmen, wechselte die Stelle, entwickelte in einem anderen Unternehmen das Intranet weiter und brachte auch meine IT-Kenntnisse laufend auf den neuesten Stand. Ich hatte meinen „Beruf“ oder sogar meine „Berufung“ gefunden.
2006 kam unser erstes Kind und ich unterbrach meine Berufstätigkeit für 10 Monate. Im Anschluss begann ich eine freiberufliche Selbständigkeit als Dozentin für EDV an einer Volkshochschule. Lernen und Lehren miteinander zu verbinden, das bereitete mir sehr viel Freude und ich ging und gehe nach wie vor sehr in dieser Tätigkeit auf.
Meinen Unterricht gestalte ich so, dass die Teilnehmenden schnell lernen, dass Arbeit und Spaß am Computer sich nicht gegenseitig ausschließen müssen. In meinen Kursen lernen sie, dass es auch anders geht, denn die Freude am Umgang mit dem PC spielt hierbei eine ebenso große Rolle wie das zu erwerbende Fachwissen. Praxisnahe Beispiele aus Schule, Beruf und Privatbereich greife ich gerne im Unterricht auf und bearbeite sie mit den Kursteilnehmenden. Meine Kurse gestalte ich flexibel, so dass ich zu jeder Zeit auf die Gruppe eingehen kann. Ein interessanter Lerninhalt und eine gute Atmosphäre innerhalb der Gruppe sind mir wichtig.
Ich unterbrach meine Tätigkeit als Dozentin auch nach der Geburt unseres zweiten Kindes nicht. Bereits nach sechs Wochen stand ich wieder im Unterrichtsraum. Lange habe ich überlegt, mich komplett mit dem Unterrichten, Beraten, etc. selbständig zu machen, aber als Mutter in Teilzeit hätten die Kosten für Sozialabgaben leider den gesamten Gewinn „gechluckt“, das Risiko sogar noch etwas drauflegen zu müssen war immens groß, weshalb ich den Schritt letztlich nicht wagte. Unterstützung gibt es für junge Mütter, die sich selbständig machen wollen hierzulande leider wenig.
Irgendwann trat ich dann doch wieder eine Teilzeitstelle in einem Unternehmen an. Dabei ist es bis heute geblieben.
Meine Tätigkeit als EDV-Dozentin konnte ich in den letzten Jahren um den Social-Media-Bereich und Enterprise 2.0 erweitern. Ich halte Vorträge an Elternabenden in weiterführenden Schulen, unterrichte Kinder an Grundschulen im Umgang mit dem Internet, gebe Kurse für Kinder mit ihren Eltern und schule Unternehmer in Fragen rund um den Bereich Social Media und Enterprise 2.0.
Derzeit absolviere ich den Zertifikatslehrgang zur Social Media Mangerin (IHK) an der Business Academy Ruhr.
3. Frage: Was hat sich gegenüber heute verändert? Bin ich die Selbe geblieben? Welche Grundsätze leiten mich heute bei der Arbeit? Hat sich mein Verhältnis gegenüber Sicherheit, Abenteuer, Teamfähigkeit etc. gewandelt?
Verändert hat sich für mich, dass ich aufgrund meiner Familie sehr stark das Risiko abwäge, was man daran sieht, dass ich es bislang nicht gewagt habe, mich komplett selbständig zu machen. Ich halte mich nach wie vor für sehr flexibel oder sollte man eher „eingeschränkt“ flexibel sagen? Gibt es das überhaupt? Ich kann zu jeder Tages- und Nachtzeit arbeiten. Und wenn man mir freie Hand in der Zeitgestaltung lässt, kann ich weit mehr arbeiten, als eine Teilzeitstelle es von mir erwarten würde.
Die lange Tätigkeit in der Selbständigkeit, die Tätigkeiten zuvor, in denen ich auch nicht sehr stark weisungsgebunden war, haben dazu geführt, dass es mir schwer fällt, Entscheidungen abgenommen zu bekommen. Ich habe gemerkt, dass ich nicht in eine Unternehmensstruktur passe, in der ich bei jedem kleinsten Schritt um Erlaubnis fragen muss. In einer solchen Position fühle ich mich sehr eingeengt. Was nicht heißt, dass ich nicht auch als Angestellte tätig sein kann, dennoch habe ich gern meinen eigenverantwortlichen Arbeitsbereich.
4. Frage: Welche Rolle spielen Kollegen, Vorgesetzte, Mitarbeiter? Welche Teamform passt zu mir und welche Rahmenbedingungen brauche ich, um leistungsfähig zu sein mein Bestes zu geben?
Liebe Eva, wie hast Du es so schön formuliert? „Ich brauche ein Team, in dem ich “Erste unter Gleichen” bin. Darf ich das für mich so unterschreiben? Ich habe mich von diesem Satz sofort angesprochen gefühlt. Die Rahmenbedingungen, in denen ich gut arbeiten kann, habe ich oben schon genannt. Ich mag natürlich die Sicherheit, scheue aber auch nicht unbedingt jedes Risiko und ich lerne nach wie vor gern, möchte mich also beruflich auch weiterentwickeln können, was für mich als künftige Social Media Managerin auch wichtig ist.
5. Frage: Fazit – Wie kann ich mein “Mission Statement” zusammenfassen? Vielleicht eingebettet in einem Zitat, einem Bild, einem Märchen… Wer bin ich und was macht mich aus?
Man kann alles schaffen, wenn man es nur wirklich will“. Ein Statement, das ich lebe und auch meinen Kindern vorlebe. Und ich bin noch lange nicht am Ende meiner beruflichen Entwicklung angekommen. „Da geht noch was.“ So würde ich mein „Mission Statement“ zusammenfassen wollen.
Liebe Nicole,
ich war neugierig, und die Neugier hat mich durch deinen Blog „getragen“. Also -wahrscheinlich ein „guter“ Blog – LOB.
Ich weiß gerade nicht, ob der Kommentar öffentlich ist – wahrscheinlich schon? Dich neu kennen zu lernen ist eine große Freude gerade eben gewesen – und jetzt switche ich …auf privat … diese komischen Menschen zwinker
Liebe Dani, Kommentar ist nun öffentlich 😉 Ja Nicole ist eine ganz tolle Frau, gut sie zu kennen