„Personal Branding“ Die Kunst, öffentlich VON SICH überzeugt zu sein

Viele Menschen leider darunter, dass wir in unserer heutigen Zeit so sehr nach außen gehen (müssen). Unzählige Selfies im Netz, unzählige Selbstinszenierungen, unsägliche Investitionen in Outfit, Lifestyle, Körper- und Verhaltensoptimierungen. Doch bei aller Kritik gibt es auch etwas sehr Positives bei diesem Anspruch an Selbstentwicklung: Der Mensch lernt, sich als Kostbarkeit zu erkennen und an sich zu glauben. Es muss also gar nicht so schlecht sein, dass Internet als „Fitnessstudio für Träume und Ziele“ anzusehen und mit dem eigenen Personal Branding zu experimentieren. Getreu dem Motto „Wer seinen Willen kennt, kann Berge versetzen“.

Brav oder rebellisch? Hauptsache echt

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay 

Wir sind alle unterschiedlich, und das ist gut so. Personal Branding bedeutet nicht, irgendwelchen erfolgreichen Vorbildern nachzueifern in der Hoffnung, ebenfalls erfolgreich zu werden, wenn wir diese kopieren. Wir können das wunderbar beobachten bei den prominenten Erfolgscoaches, die ihren Kunden vermitteln, diese könnten so charismatisch werden wie sie. Charismatisch wird man nicht dadurch, dass man Vorbilder anhimmelt – charismatisch wird man dadurch, dass man sich selbst anhimmelt. Denn das ist dann echt und zieht magisch an.

Personal Branding? Mich selbst als Marke inszenieren

Natürlich gab es Personal Branding auch schon im analogen Zeitalter. In jeder Schulklasse, jedem Verein und jedem beruflichen Zusammenhang gab es Menschen, die auffielen und die ihre Umgebung in ihrem Sinne beeinflussen konnten. Der schlagfertige Klassenclown, die perfekte Organisatorin, der verantwortungsbereite Anführer, die allwissende Netzwerkerin, der diplomatisch loyale Musterassistent…. Erfolg ist weniger durch faktische Leistung definiert als durch Ausstrahlung und Rolle im System.

Ziel jeder Marke ist es, sich (positiv) in den Köpfen der Zielgruppe festzusetzen. Äußeres und Inneres gehen Hand in Hand – genau wie bei jeder anderen erfolgreichen Marke. Überzeugungen, Ziele, Kommunikation und Inszenierung sind meisterlich aufeinander abgestimmt. Man hinterlässt einen Eindruck, man wird gesehen.

Das Internet als Chance

Als Kind schrieb mir eine Klassenkameradin folgendes Gedicht ins Poesiealbum:

„Sei wie das Veilchen im Moose;
folgsam, geduldig und still;
und nicht wie die stolze Rose;
die immer bewundert sein will“.

Das hat mich sehr beeindruckt (und beschämt) da ich schon im Kindergarten Prima Ballerina werden wollte. Ich war als Kind schüchtern wie das allerletzte versteckte Veilchen und sehnte mich danach, eine bewunderte Rose zu sein. Aha, das war also falsch, stand da.

Es war ein mühseliger Weg, solche Ansprüche ans Leben zu stellen wie es Hildegard Knef besang „Für mich soll’s rote Rosen regnen“. Dass ich das geschafft habe liegt vor Allem daran, dass ich krank werde, sobald ich mich unecht und unwichtig fühle. Ich habe zwar nie ein inszeniertes Personal Branding designt – aber ich habe den Glauben an mich selbst entwickelt und ich habe sehr viel Mut, mich im Internet zu zeigen. Blog, Newsletter und Facebook sind meine Hauptwerkzeuge dabei, seit Corona kam noch ein wöchentlicher Podcast (Evas Geständnisse) hinzu.

Personal Branding braucht Mut

Mut ist das Wichtigste, um eine Marke aus sich selbst zu kreieren. Nur wer an sich selbst glaubt, kann das Echo der Außenwelt annehmen. Männern fällt das weitaus leichter als Frauen, da sie die „Opfer“-Rolle als Sexualobjekt in der Regel nicht kennen. Doch auch Männer haben häufig Angst vor den Konsequenzen, wenn sie sich öffentlich zeigen und öffentlich äußern. Nicht Jeder ist dafür geschaffen, Fights zu führen in der Kommentarspalte – oder in Würde zu zeigen, dass er nicht gerade den Ansprüchen an Attraktivität und Selbstoptimierung entspricht…

All das muss berücksichtigt werden, wenn sich ein Mensch aus beruflichen oder geschäftlichen Gründen für ein Personal Branding entscheidet. Und ja, auch das Veilchen im Moose kann aus seiner Natur heraus ein fantastisches Personal Branding aufbauen, wenn es den Mut hat, seine Persönlichkeit, sein Selbstvertrauen, seine Schönheit (ja, jeder Mensch ist schön) und seinen Glauben an sein Können und an seine Ziele im Social Web zu zeigen und dort zu kommunizieren.

Es gibt unzählig viel Literatur zu „Personal Branding“. Viele Blogs, YouTube Kanäle und Autoren geben Hilfestellung, wie man lernen kann, sich selbst zu inszenieren. Ich persönlich empfehle gern Torben Platzer als Inspiration. Er gibt bei YouTube, im Podcast, bei Instagram, Twitch und in seinem Buch Hinweise dazu, wie man sich selbst zur Marke entwickeln kann. Hier ein Beispiel von YouTube – ich persönlich höre am Liebsten den Podcast…

Miniserie „Personal Branding“

Folge 1: Die Kunst, öffentlich von sich überzeugt zu sein

Folge 2: Wie finde ich mein Personal Branding?

Folge 3: Welche sozialen Netzwerke eignen sich?

Folge 4: Personal Branding: Anleitung Wie fange ich an“

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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2 thoughts on “„Personal Branding“ Die Kunst, öffentlich VON SICH überzeugt zu sein

  • Reply Brigitte 8. Juni 2021 at 09:54

    Deine Feststellung kann ich unterschreiben, liebe Eva Ihnenfeldt.
    Wer von sich überzeugen will, muss Farbe bekennen.

    Warum ist das richtige Mindset so wichtig?

    Bevor wir uns um Farben und Schriften kümmern, sollten wir forschen, was DEIN WARUM ist.

    Das ist der Anfang. Wenn Dir das klar ist, Du den ein- oder anderen Glaubenssatz gelöst hast, kannst Du loslegen.

    Aber hinterfrage Dich, warum Du diesen Weg gehen willst?

    Was treibt Dich an?

    Wie tickt meine Branche?

    Ich muss noch mehr lernen?

    Warum sind Deine Produkte besser?

    Deine Vorteile sind…..

    Ich könnte jetzt noch stundenlang weitere Fragen hier einstellen. Aber jetzt mache ich einen Punkt.

    Wenn Du mehr wissen willst, frage Eva nach Brigitte Jülich.

    Einen wunderbaren Dienstag wünscht Brigitte

    • Reply Eva Ihnenfeldt 14. Juni 2021 at 09:23

      Gitty! Liebe Gitty! Verzeih dass ich erst jetzt antworte, aber ich hatte Deinen Kommentar noch nicht gesehen. Ja, wir brauchen Mut – und beim Kommunizieren werden wir auch immer klarer, wer wir sind und was wir wollen. In den nächsten Wochen setzte ich ja auch die Serie fort (Gebe am Samstag online einen Workshop darüber – dafür hatte ich ein Script geschrieben) Bin gespannt, was die Teilnehmer erzählen.

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