Personal Branding: Anleitung – wie fange ich an

Im letzten Teil der kleinen „Personal Branding“ Serie geht es darum, wie man konkret mit dem Aufbau der Eigenmarke starten kann. Damit endet der Ausflug in die Kunst, sich selbst im virtuellen Raum zu inszenieren, um beruflich/ geschäftlich davon zu profitieren. Die ersten beiden Beiträge sind unter diesem Beitrag verlinkt.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay 

Anleitung für ein Personal Branding in vier Schritten

Im ersten Schritt werden bei Xing und LinkedIn aussagekräftige Business-Profile angelegt. Das ist in der Grundversion kostenlos. Wofür allerdings Geld investiert werden sollte, sind die Profilfotos. „Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte“. Ich empfehle, hierfür zunächst bei Xing, LinkedIn und auch in Google Bildern berufliche Profilbilder zu erforschen, die zu der eigenen Profession passen. Je genauer die Vorstellung ist, was man mit dem eigenen Bild aussagen möchte, desto mehr ist man vor Enttäuschungen geschützt. Ansonsten gibt es zahlreiche Anleitungen im Web, wie man das Profil in Business-Netzwerken am aussagekräftigsten füllt. Ich persönliche mag Tutorials bei YouTube am Liebsten – aber das muss Jede/r für sich selbst herausfinden.

Im zweiten Schritt empfehle ich, sich zunächst für eine Plattform zu entscheiden, auf der erste Erfahrungen gesammelt werden. In der heutigen Zeit ist das häufig Instagram. Für das Personal Branding muss natürlich genau abgewogen werden, welche Art von Bildern eine Markenbotschaft vermitteln können, die den eigenen beruflich/ geschäftlichen Zielen nützt. Manchmal sind auch die Posts weniger wichtig für das Personal Branding als die Anzahl der Follower und der Interaktionen. Für einen introvertierten Beruf zählt vielleicht die Aussagekraft der Bilder, Stories und Videos mehr – für einen extrovertierten Beruf könnte der Vernetzungsgrad und der Zuspruch entscheidend sein beim Aufbau der persönlichen Marke.

Doch es muss nicht immer Instagram sein! Twitter kann auch ein wunderbarer Start sein, wenn man in der eigenen Profession bei Twitter Experten finden kann, die inspirieren und Trends setzen. Gerade innovative Nischen werden häufig über Twitter kommuniziert. Nerdige Themen und andere digitale Entdeckungen und wissenschaftliche Entwicklungen finden sich bei Twitter – und Online-Marketing-Profis sind sowieso ganz vorn dabei. Wer sich also im Bereich der digitalen Forschung und Kommunikation bewegt, kann bei Twitter sehr glücklich werden.

So manch Anderer startet direkt mit einem eigenen Sende-Kanal: mit einem Blog, einem Podcast oder einem YouTube-Kanal. Diese Creator leben ihr Personal Branding wahrscheinlich aus einer inneren Leidenschaft heraus. Ihnen geht es nicht hauptsächlich um die karrierefördernde Seilschaft, die sich im Social Web aufbauen lässt – den Creator’n geht es um die Botschaft, die sie haben und weitertragen wollen. Die Creator fragen auch nicht danach, ob es sich für ihren Beruf/ ihr Business gehört, über ihre Leidenschaft zu bloggen. Sie tun es aus einem inneren Antrieb, und das ist immer die beste Motivation, die es gibt. Viele werden rasch ermüden – doch egal. Probieren geht über Studieren, und Fehler machen gehört dazu.

Im dritten Schritt ist es entscheidend, dran zu bleiben. Wie kann ich gewährleisten, dass ich täglich meine Netzwerke im Blick habe und rasch auf Engagement reagieren kann? Was kann ich tun, um das Posten von Content in meinen Alltag zu integrieren? Wie finde ich das richtige Maß für meine Posts bei Instagram, Twitter und Co? Wie lerne ich, anderen Usern zuzuhören und sie zu würdigen (es gibt nichts Enttäuschenderes als Jemanden, der immer nur postet – aber sich für die Posts der Anderen nicht interessiert). Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Es dauert, bis man sich daran gewöhnt hat, täglich mehrmals die sozialen Netzwerke zu öffnen und zu kommunizieren. Da muss Jede/r einen individuellen Weg finden, sich zu einer guten virtuellen Kommunikation hin „zu erziehen“.

Im vierten Schritt heißt es „Lerne und übe“. Jedes soziale Netzwerk hat seine Tücken. Erfolg fällt nie vom Himmel. Je ehrgeiziger meine Ziele sind, desto drängender sind meine Fragen. „Wie bekomme ich Abonnenten bei YouTube?“ „Warum folgen mir bei Instagram so komische Accounts?“ „Was kann ich tun, um in Suchmaschinen besser gefunden zu werden?“ „Von welchen Vorbildern kann ich lernen, immer besser zu werden?“. Häufig wünschen sich Social Media Marketing Starter, dass sie ein Buch finden, um Profi zu werden. Und ja, so ein Grundlagenbuch kann sicher ein ganz guter Start sein. Doch meiner Erfahrung nach veraltet Wissen im Social Web so schnell, dass es besser ist, sich Antworten auf konkrete Fragen über Google und Co zu holen, wenn man (mal wieder) vor einem Rätsel steht. Man lernt darauf zu achten, dass man aktuelle Antworten und Tutorials bevorzugt. Man lernt, dass man nicht alles glauben muss, was man über Google findet. Man lernt, sich Gruppen anzuschließen (häufig über Facebook) in denen sich Ähnlich Motivierte austauschen. Dort erhält man immer wieder wichtige Hinweise – kann aber auch durch eigene Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft tolle Kontakte knüpfen und sich eine gute Reputation aufbauen.

Die Musik spielt (meistens) im echten Leben!

Außerdem heißt es für jeden, der sein Personal Branding im Fokus hat: Im realen (haptischen) Leben spielt die eigentliche Musik. Sich im Beruf durchsetzen, klug verhandeln und die eigenen Interessen vertreten, kann eine wundervolle Aufgabe sein. Vom „fleißigen Lieschen“ zur „anspruchsvollen Diva“ mutieren kann spannend sein und von Lasten befreien. Rechtzeitig zu kündigen und sich neu zu orientieren, anstatt auf ein Burnout zuzusteuern, kann das Beste sein, was Du je getan hast. Beruf ist so wichtig für jeden von uns. Es lohnt sich, für das Beste vom Besten zu kämpfen. Und das bedeutet wahrlich nicht immer „Geld“….

Miniserie „Personal Branding“

Folge 1: Die Kunst, öffentlich von sich überzeugt zu sein

Folge 2: Wie finde ich mein Personal Branding?

Folge 3: Welche sozialen Netzwerke eignen sich?

Folge 4: Personal Branding: Anleitung Wie fange ich an“

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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