Social Media im Recruiting – meine Meinung…

Es ist ja wirklich erstaunlich, wie schnell sich das Blatt gewendet hat – wo noch vor wenigen Jahren viele Berufsgruppen ungläubig feststellen mussten, dass sie anscheinend nicht mehr am Markt gebraucht werden, suchen heute Firmen händeringend sogar nach älteren Fachkräften, nach erfahrenen Technikern, Ingenieuren, Berufseinsteigern, Hochschulabsolventen… und im Wettbewerb mit den internationalen Konzernen haben Mittelständler es schwer, überhaupt noch an fähige Fachkräfte zu kommen. Bietet hier Social Media eine Chance?

Meine Meinung

Junge Leute wollen häufig lieber zu einem Konzern, da sie sich viel davon versprechen:

  • Karriere
  • Gute Bezahlung
  • Innovation
  • Image
  • Lifestyle
  • Reisen
  • Netzwerke
  • Flache Hierarchien

Was könnten da überhaupt Argumente sein, zu einem mittelständischen Unternehmen zu gehen, das in Westfalen ausgefeilte Individuallösungen für die Industrie produziert? Tatsache ist, dass Nichtstun und Warten den Unternehmen nicht hilft, und teure Stellenanzeigen und Verträge mit Unternehmensberatern und Personalvermittlern auch nicht zum ersehnten Ergebnis führen.

Social Media bietet etwas, was keine andere Recruiting-Methode leisten kann: Social Media erreicht die Menschen persönlich, tritt in Dialog, ist ansprechbar, beantwortet Fragen und baut Vertrauen auf.

Beispiel Liquid Moly – spielt sich mit einem Werbespot – Hauptdarsteller Inhaber Ernst Prost – in die Herzen der YouTube Generation… (unbedingt die Kommentare lesen!)

Sicher kostet Social Media Geld, Zeit, Sorgfalt in der Strategie und Pflege – doch gerade mit dem Blick auf nachhaltigen Fachkräfte-Aufbau ist das womöglich der einzige Weg, mit den „Großen“ beim Kampf um gut ausgebildete leistungsfähige Hochschulabsolventen mitzuhalten: Junge Menschen wünschen sich Wellness, Respekt, Kreativität, Selbstentwicklung und Vertrauen. Das kann ein mittelständisches Unternehmen bieten, und viele zeigen Verantwortung und sorgen auch für eine gute Weiterbildung – und was toll ist: von der Idee bis zur Umsetzung sind es in einem kleinen Unternehmen nur ein bis drei Hierarchiestufen – im Konzern laufen sich Ideen eines „kleinen“ Ingenieurs schnell tot .

Ältere Fachkräfte

Sie sind meist schon desillusioniert, die Techniker über 50. Sie arbeiten womöglich schon seit Jahrzehnten im selben Konzern und haben ihre Kreativität und ihr Engagement schön längst eingemottet. Viele fühlen sich wie „Beamte“, zwar gut bezahlt – aber ohne wirkliche Erfolgserlebnisse, ohne wirkliche Förderung und Bestätigung. Und das Leben in einer Großstadt ist mit 50 auch nicht mehr so verführerisch wie mit 25. Man sehnt sich nach ein bisschen Natur und Ruhe, nach gesunder Umgebung und einem verlässlichen Freundeskreis.

Hier können Mittelständler punkten im Wettbewerb mit den „Großen“. Erfahrene Ingenieure und Techniker werden in einem Betrieb mit wenigen hundert Mitarbeitern ganz anders geschätzt wie in einem Konzern, in dem sich womöglich alle paar Jahre die Führungskräfte austauschen, und irgendwelche Konzepte aus den USA dem Betrieb übergestülpt werden, ohne dass diese auf die Akzeptanz der Mitarbeiter treffen.

Die Mittelständler müssen nur wagen, ihr Unternehmen transparent zu machen, sie müssen gefunden werden im Web mit ihren familiären Strukturen und ihren kurzen Entscheidungswegen. Die resignierten Fachkräfte müssen schon im Netz einen kleinen Einblick erhalten können über die Wohlfühl-Atmosphäre, über die kreativen Herausforderungen bei immer neuen Produktentwicklungen, über die Möglichkeit, einfach mal ins Büro des Inhabers zu gehen und einen Vorschlag zu machen.

Die Ehefrauen müssen mitgenommen werden bei der Anwerbung von älteren Experten. Sie müssen ein wenig Einblick gewinnen über die sozialen Netzwerke, über die Wohnsituation und über Aktivitätsmöglichkeiten in der Natur.

Kurz und gut: mit Authentizität und Selbstvertrauen können  auch kleinere Unternehmen gegen Konzerne punkten. Social Media bietet eine Bühne, auf der man sich nicht nur selbst darstellen kann sondern auch in Dialog treten.

Eva Ihnenfeldt
Social Media Beraterin und Dozentin
PR-Agentur und Social Media Agentur SteadyNews
Rheinlanddamm 201
44139 Dortmund
Tel.: 0231/ 77 64 150
Mobil: 01761/ 77 64 150
E-Mail: [email protected]

 

One thought on “Social Media im Recruiting – meine Meinung…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert