“Social Media Marketing Praxis 2012″: Buch Kapitel 33: Social Media Linkbuilding

Für jedes Unternehmen, das schon einmal Aufträge über das Internet generiert hat, ist die Frage der Sichtbarkeit und Findbarkeit über Suchmaschinen entscheidend. Wir haben uns in den vergangenen Kapiteln damit beschäftigt, wie man gerade den Corporate Blog (also einen Blog, der wirtschaftlichen Nutzen bringen soll) für SEO einsetzen kann durch eine optimale Porgrammierung, Usability und keywordoptimiertes Schreiben. Heute soll es darum gehen, was man im Social Media Bereich noch tun kann, um Traffic zu generieren. Es geht also um Links.

Bei den Links unterschiedet man drei Kategorien:

  • Interne Verlinkungen
  • Externe Verlinkungen
  • Backlinks

Interne Verlinkungen

Interne Verlinkungen sind Links innerhalb einer Domain – der Verweis von einer Website auf die nächste innerhalb der “Mutter-Domain”. Gerade Blogs, die ständig aktualisiert werden, eignen sich für den gezielten Einsatz von internen Verlinkungen.

Interne Links geben dem Besucher die Möglichkeit, mehr zu einem bestimmten Thema zu lesen. Interne Verlinkungen verleiten also dazu, länger auf der Website zu bleiben. Auch für Suchmaschinen sind interne Links eine Unterstützung, um die Relevanz bestimmter Keywords zu messen. Es ist allerdings unbedingt davon abzuraten, wie wild Links von einer Seite der Domain auf andere zu setzen, da das dann wieder als Spam empfunden wird. Das verspielt nicht nur die Sympathie der Besucher, es führt auch womöglich zur Abwertung bei Google und Co.

Als Grundlage ist eine Sitemap sehr empfehlenswert. Die Sitemap (in den SteadyNews findet man diese ganz unten beim Impressum) zeigt auf, welche Websites insgesamt existieren. Gibt es hierarchische Artikelbäume, sind auch diese strukturiert abgebildet – so wie das Inhaltsverzeichnis in einem Buch. Hier das Beispiel der Sitemap beim Deutschen Bundestag (Ausschnitt):

Die Sitemap ist also wertvoll in dreierlei Hinsicht:

  • Mit einem Schlag werden alle Dokumente verlinkt
  • Die Besucher haben eine Navigation, um für sie relevante Seiten zu finden
  • Die Suchmaschinen bewerten Sitemaps positiv

Interne Verlinkungen im Blog

Ein Blog ist normalerweise nicht hierarchisch strukturiert – jeder Beitrag ist direkt der Domain untergeordnet. Bei sehr vielen Beiträgen (in den SteadyNews sind es zurzeit 1.693 Beiträge) reicht eine Sitemap nicht aus, um Besuchern Navigationshilfen zu geben. Doch Blogs haben noch mehr zu bieten als Kategorien, Schlagwortwolke (Tagcloud) und Sitemap!

Automatische interne Links

Man kann ein Plugin installieren, so dass unter jedem Beitrag eine Rubrik erscheint wie “Leser, die diesen Beitrag interessant fanden, lasen auch… mit Links zu anderen themenverwandten Beiträgen im Blog. Das läuft alles automatisch, man muss nichts selbst tun. Eine sehr effektive Möglichkeit, um Besucher zum Weiterklicken einzuladen. Denn wir wissen ja: je länger Besucher auf einer Domain bleiben, desto höher steigt das Ansehen (Ranking) bei Google.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, im Text die wichtigsten Keywords zu Links zu gestalten. Auch dafür gibt es ein Plugin. Natürlich sollte man nicht damit übertreiben. Ich empfehle, eine Kategorie “Featured” (Beliebte Beiträge) einzuführen und da die Beiträge abzulegen, die grundlegendes Wissen vermitteln – und die immer wieder im Blog thematisiert werden. Diese Beiträge kann man dann leicht und schnell mit einem bestimmten Keyword verlinken. Jedes Mal, wenn dieses Keyword im Beitrag auftaucht, ist es mit dem Grundsatz-Beitrag zum Thema verlinkt – ganz automatisch. Auch viele Zeitungen wie der SPIEGEL nutzen diese Möglichkeit.

Die dritte Möglichkeit ist die, individuell interne Verlinkungen in einen Beitrag einzusetzen. Man kann erläutern, warum man den Lesern empfiehlt, auch folgenden Beitrag zu lesen. Oder man kann unter jeden Beitrag einen Satz setzen, der auf das Angebot des Anbieters hinweist.

Zum Beispiel: “Sie wollen gezielt und effektiv im Web werben? Hier ist unser Angebot für Sie: Werben mit den SteadyNews!”

Externe Verlinkungen

Meistens kombiniert man ja die eigentliche Homepage mit dem Blog. Das ist eine gute Möglichkeit, um vom Blog aus immer wieder auf die Homepage zu verlinken. So erhält man zum Einen Traffic und kann zum Anderen gezielt auf Produkte und Angebote hinweisen. Schließlich bloggen wir nicht zum Vergnügen, sondern mit Gewinnabsichten!

Beispiel für eine externe Verlinkung: “Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Wir informieren jeden Dienstag per Mail über Business-News und Veranstaltungen – hier die SteadyNews abonnieren”

Man kann aber nicht nur auf die eigenen Websites verlinken, sondern auf die verschiedenen Social Media Accounts! Sie können die Besucher auf Ihren Twitter-Account führen, können ihn anregen, sich bei Xing zu vernetzen oder Fan der Facebook-Fanpage zu werden. Neben den selbstverständlichen Icons auf dem Blog ist da auch hier und da ein passender Textlink im Beitrag angebracht. – Verlinken Sie zu allen externen Seiten und Netzwerken, unter denen Sie zu finden sind.

Die dritte Art von externen Links sind die Links zu Quellen, Kooperationspartnern, und zu weitergehenden Informationen. Dabei sind Linktauschs nicht besonders wirkungsvoll. Die Suchmaschinen erkennen ja, wenn sich zwei Seiten gegenseitig verlinken – das führt zur Abwertung des Links. Falls Sie per Mail um Linktausch gebeten werden, wäre ich da sehr vorsichtig mit einer Zusage. Schauen Sie sich auf jeden Fall an, wer Sie bittet, wie gut er gerankt ist bei Google und ob die Angebote gut zusammen passen. Ein Linktausch kann sogar schaden! Wenn Sie sich mit vielen Seiten verlinken, die viel weniger weniger Traffic haben als Sie: Hände weg vom Linktausch. Und wenn es sich um Spam-Websites handelt, bloß nicht vernetzen – der schlechte Ruf des Linkpartners fällt auch auf Sie zurück.

Schreiben Sie lieber so, wie Ihr Herz es empfiehlt. Empfehlen Sie Blogger, Web 2.0 Influencer, berichten Sie über Web 2.0 Events und verlinken Sie zu diesen. Jeder Web 2.0 Insider überprüft seine Reputation mit Google Alerts, Icerocket etc. – und freut sich immer sehr, wenn jemand über einen geschrieben und ihn verlinkt hat – so gewinnt man einflussreiche Freunde…

Backlinks sammeln

Der Königsweg – und die schwierigste Aufgabe – ist es, Backlinks zu generieren, also Links, die von anderen Websites auf die eigene zeigen. Dabei gibt es unterschiedliche Gewichtungen. Wenn Social Media Accounts wie Twitter, Xing oder Facebook auf den Blog verweisen, ist das als Trafficlieferant natürlich das Bestmögliche – aber die Suchmaschinen zählen es nicht als relevanten Backlink. Wenn hingegen die FAZ schreibt, dass die SteadyNews großartig sind – und einen Link zu uns setzt, dann ist das das Beste an Backlink, was passieren kann.

Tipps für Backlinks

SEO-United.de hat 2011 unter SEO-Spezialisten eine Umfrage gestartet, wie der perfekte Backlink aussieht – die Ergebnisse sind sehr hilfreich: Zur Backlink-Umfrage von SEO-United.de
 (Dies ist ein externer Link, wie ihn sicher SEO-United schätzt)

  • Die Ergebnisse zeigen die wichtigsten Faktoren für Backlinks
  • Die verlinkende Seite ist themenrelevant
  • Die verlinkende Seite ist in den Augen Googles eine hochwertige Website
  • Der Backlink ist ein “DoFollow-Link” (Definition hier)
  • Der Backlink ist ein Textlink mit dem relevanten Keyword mitten im Beitrag
  • Man linkt nicht auf die verlinkende Seite zurück
  • Backlinks von Twitter, Facebook, Xing und Co

Wenn Sie Google Analytics nutzen, werden Sie sicher bemerkt haben, dass nach Google Twitter und Facebook die wichtigsten Quellen sind, von wo Ihre Besucher kommen. Sie sollten also auf jeden Fall die Möglichkeit nutzen, von den Social Networks aus zu Ihren Blogbeiträgen zu verlinken. Nur bitte Vorsicht mit direkter Werbung – das kann auch sehr die Reputation gefährden. Statt plumper Werbebotschaften verlinken Sie auf leserelevanten Inhalt – zumindest meistens…

Backlinks vom Newsletter

Last but not least noch einmal der Hinweis darauf, wie wichtig eine Zusammenfassung Ihrer Blogbeiträge im E-Mail-Newsletter ist. Nur mit dem Newsletter holen Sie Ihre Interessenten bei sich “zu Hause” ab – und jeder Klick auf Ihren Blog steigert Ihre Reputation für Google. An dieser Stelle noch einmal ein Ausschnitt aus Google Analytics, der zeigt, wie jeden Dienstag der Besucherstrom auf den SteadyNews steigt, weil an diesem Tag der Newsletter mit ca 1.300 Abonnenten erscheint:

Jeden Dienstag steigt die Besucherzahl bei den SteadyNews – am Samstag ist sie am geringsten (B2B Zielgruppe…)

Das war ein kleiner Überblick über die Möglichkeiten, mit Hilfe von Social Media: Blog, Newsletter, Twitter, Xing, Facebook und Co, Traffic zu generieren und im Google Ranking zu steigen. In den nächsten Kapiteln werden wir uns damit beschäftigen, wie man Social Media im Unternehmen integriert – wie man Mitarbeiter, Familie und Kooperationspartner einbindet, mit vielen Beispielen von erfolgreichen kleinen Unternehmen, die Social Media in der Praxis erfolgreich leben.

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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