Twitter ist auf der einen Seite eine „Schlender-Plattform“, auf der man sich Bemerkungen über die Straße zuruft -doch auf der anderen Seite gibt es auf dieser virtuellen Straße viele Nachbarn, die bei geöffnetem Fenster die gedankenlosen Scherze mithören – und vielleicht nicht so lustig finden… Nun hat ein britisches Gericht einen 26-Jährigen verurteilt, der sich mit einem 140-Zeichen-Tweet über Flugverspätungen lustig machte -und mit seiner gedankenlosen Formulierung eine Straftat beging: man konnte den Scherz für eine Bombendrohung halten-und das kostete den jungen Mann 1.160 Euro Geldstrafe.
Der junge Brite hatte seinen rund 600 Followern getwittert, er werde den Robin Hood Airport nahe der nordenglischen Stadt Doncaster „himmelhoch in die Luft jagen“ wenn sein Flug Verspätung haben sollte. Es war als Witz gemeint und bezog sich darauf, dass der Flughafen im Januar wegen Schneefall geschlossen worden war.
Das klang zwar für niemandem wie eine ernsthafte Bombendrohung, und auch die Flughafensicherheit, die alle Tweets über den Robin Hood Airport mitliest, nahm den Scherz nicht ernst. Trotzdem reichte sie den Tweet an die Polizei weiter. Daraufhin wurde der 26-Jährige im Januar 2010 verhaftet.
Wegen Verschickens einer „beleidigenden, obszönen oder bedrohlichen Botschaft über ein öffentliches Telekommunikations-Netzwerk“ verurteilte der Magistrates‘ Court von Doncaster den Mann zu der Geldstrafe und zur Erstattung der Gerichtskosten.