Im Gegensatz zu großen Firmen fehlen Existenzgründern, Selbständigen und kleinen Unternehmen die Mittel, um über kommerzielle Werbung ihre Produkte und Dienstleistungen in der Presse zu bewerben. Gerade im Bereich der bildenden Künste ist es ein unbedingtes Muss, die Öffentlichkeit auf Veranstaltungen, Ausstellungen und Angebote aufmerksam zu machen – Presse ist wichtig, denn nur wenige Künstler sind auch gute Selbstvermarkter. Beim Dortmunder Kunstforum diskutierten Künstler, Galeristen und Verbände mit der Presse über praktikable Möglichkeiten, sich über PR in die Zeitung zu bringen.

Kulturdezenent Jörg Stüdemann, Kunstreferentin Dr. Rosemarie Pahlke, Redakteure Andreas Schröter (RN) und Nadine Albach (WR)
Eigentlich sollte das Dortmunder Kunstforum am 23. Juni 09 ein reines Kennenlern-Treffen sein – doch die Vertreter der Dortmunder Galerien, Künstler, Kunst-Verbände und Institutionen beschäftigte vor allem eine Frage:
„Was können wir tun, um zu erreichen, dass in der Presse ausführlicher auf unsere Angebote aufmerksam gemacht wird? Wie können wir unterstützen, dass mehr berichtet wird, und dass Rezensionen erscheinen?“
Redakteur Andreas Schröter von den Ruhrnachrichten kennt das Problem seit vielen Jahren „Täglich bekomme ich Anrufe von Menschen, die sich beschweren, dass ihre Pressemitteilungen nicht veröffentlicht wurden. Doch meine Möglichkeiten sind begrenzt. An 250 Tagen im Jahr könnte man das Dreifache an Kultur bringen – aber es ist einfach zu wenig Platz da“
Nadine Albach von der Westfälischen Rundschau erläuterte, dass gerade im Bereich Kultur Angebot und Nachfrage weit auseinanderdriften. Umfragen haben ergeben, dass Kultur nur eine Minderheit interessiert, darum ist es unwahrscheinlich, dass der lokale Kulturteil in Zukunft erweitert werden könne.

Axel Schöber, Galerie Schöber, brachte die Wünsche der Dortmunder Galeristen an die Presse auf den Punkt
Bereitwillig gaben die Journalisten Auskunft, welche Schritte für eine erfolgreiche Pressearbeit wichtig sind.
Kulturdezernent Jörg Stüdemann und Kulturreferentin Dr. Rosemarie Pahlke werden in der nächsten Zeit eine weitere Gesprächsrunde organisieren, zu der auch die Verleger eingeladen werden.
Denn Kulturhauptstadt 2010 ist verbunden mit einem riesigen Kunst-und Kulturprogramm -und der jetzige Raum für die Kultur-Berichterstattung reicht auf keinen Fall aus, um ausreichend über die zahlreichen Aktivitäten zu berichten.
Tipps der Presse, um im redaktionellen Teil der Tageszeitung zu erscheinen:
- Nicht an die Redaktion schreiben, sondern an den zuständigen Redakteur
- In die E-Mail die Pressemitteilung direkt einfügen – und als Text anhängen (nicht als pdf!)
- Auf jeden Fall anrufen -auch wenn es schwer fällt. Den zuständigen Redakteur sprechen
- Es ist bedeutend leichter, in den Stadtteil-Nachrichten zu erscheinen als im zentralen Teil der Zeitung. Den Kontakt zu den zuständigen Redakteuren pflegen – nach ihren Übermittlungswünschen fragen
- Das Wichtigste und Entscheidendste: interessanten Inhalt bringen! A. Schröter brachte es humorvoll auf den Punkt:
„Sorgen Sie für Skandale!“

Die Zusammenarbeit zwischen Kunstschaffenden, der Stadt und der Presse wurde einstimmig als gut bewertet -trotzdem gibt es Probleme beim Marketing