Matter – Wie verschiedene Smarthomeprodukte bald in einem Haushalt zusammen funktionieren könnten

Es kommt nicht allzu oft vor, dass eine internationale Veranstaltung zur Einführung eines Interoperabilitätsstandards mit einem fast 900-seitigen Handbuch stattfindet. Aber in Matter werden große Hoffnungen gesetzt, ein branchenweites Projekt, das den Kauf und die Einrichtung von Smart-Home-Geräten ohne Kompatibilitätsprobleme erleichtern soll.

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Unternehmen brachten ihre Matter-fähigen Geräte über Nacht nach Amsterdam zum Matter Launch Event der Connectivity Standards Alliance (CSA). Die CSA gibt an, dass seit der Fertigstellung des Standards Anfang Oktober 190 Geräte für Matter zertifiziert wurden. Zu diesen Geräten gehören Bewegungsmelder, intelligente Steckdosen, HLK-Steuerungen, Türschlösser, Beleuchtung, Hubs und Gateways sowie bestimmte Arten von Sensoren. Weitere mögliche Gerätekategorien, darunter Staubsauger, Kameras, Dashcams für Lastwagen und Großgeräte, sind wahrscheinlich als Nächstes an der Reihe.

Die großen Akteure: Amazon, Google, Samsung, Apple

Amazon war bei der Einführungsveranstaltung stark vertreten, was angesichts seiner beherrschenden Stellung auf dem Smart-Home-Markt durchaus sinnvoll ist. Der erste Schritt von Matter ist die Rückportierung von Matter auf 17 Geräte im Dezember, allerdings mit einigen Einschränkungen. Diese Geräte werden „Matter over Wi-Fi“ sein, nicht das neuere Thread-Mesh. Sie sind auf Echo-Geräte, Steckdosen, Schalter und Glühbirnen beschränkt, zumindest im Moment. Und sie werden nur mit Alexa über die Android-App funktionieren. iOS-Unterstützung, Thread-Networking und zusätzliche Geräteunterstützung, einschließlich für Eero-Netzwerkgeräte, sind „Anfang nächsten Jahres“ geplant.

Gleichzeitig kündigte Amazon Updates für sein Works with Alexa-Programm an. Gerätehersteller müssen nun die Matter-Zertifizierung sowie Amazons eigene Kennzeichnungsgenehmigung durchlaufen, aber das Abzeichen auf der Verpackung bedeutet, dass Kunden „leicht erkennen können, ob sie kompatible Echo-Geräte haben, die als Matter-Controller fungieren können“.

Das ist ein guter Rahmen für die Art und Weise, wie ein Großteil der frühen Matter-Unterstützung ankommen wird: teilweise, in Kategorien, mit Blick auf die Zukunft und nicht ohne einen altmodischen Ökosystemdruck. Amazons ultimatives Ziel ist es, Unterstützung für 30 Echo und Eero Geräte zu bieten. Matter ist kein Ersatz für „Works with Alexa“, sondern eine Art Erweiterung der Idee, dass Amazon-Produkte als universelle Hubs im Haus fungieren.

Samsung und Amazon kündigten eine Zusammenarbeit an, die es den Apps von Alexa und SmartThings ermöglicht, die Geräte des jeweils anderen zu steuern, Anmeldedaten für das Thread-Netzwerk gemeinsam zu nutzen und generell den Wechsel zwischen diesen Systemen zu erleichtern. Amazons Alexa-Geräte schließen eine Sprachsteuerungslücke im SmartThings-Ökosystem, während Samsungs SmartThings eine breitere Kompatibilität bietet, insbesondere mit ZigBee, Z-Wave und anderen kleinen, kostengünstigen Geräten. Die beiden nutzen diese Gelegenheit, um eine bereits nützliche Allianz zu festigen.

Samsung war der Kurve voraus und hat Anfang des Monats Matter-Kompatibilitäts-Updates für seine SmartThings- und Aoetec-Hubs veröffentlicht und damit eine weitere Zusammenarbeit mit Google eingeleitet.

Google und Apple hatten ihre Matter-Maßnahmen bereits vor der heutigen Ankündigung angekündigt. Google plant, die meisten seiner eigenen Nest- und Home-Geräte zu aktualisieren, um die Matter-Unterstützung zu aktivieren, und hat seine Home-App neu gestaltet, um Matter zu unterstützen. Apple hat HomeKit in Apple Home umbenannt, Matter-Unterstützung zu iOS 16.1 hinzugefügt und seine HomePod-Minigeräte funktionieren bereits als einige der frühesten Thread-Border-Router. Aber die Matter-Unterstützung wird HomeKit/Home-Systeme noch nicht von Kompatibilitätsproblemen befreien, wie Apple Insider (Englisch) berichtet.

Im Großen und Ganzen ist es ein Schritt in die richtige Richtung, denn einzelne Systeme, welche nicht miteinander kommunizieren sind schlicht nervtötend. Wie weit das Ganze noch ausgebaut wird, wird sich noch zeigen, doch einiges ist schon geplant. Ein weiterer wichtiger Schritt ist es, solche IoT-Geräte (Internet of Things, also Internet der Dinge) mit einer entsprechenden Sicherheitssoftware auszustatten, um Hackern ein größerer Dorn im Auge zu sein. Denn heute sind die meisten dieser Geräte relativ schlecht, bis teils sogar gar nicht gesichert.

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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