Nina Kahlenberg, Personalreferentin und Social Media Manager: „Bewerbung 2.0: Die klassischen Bewerbungsverfahren haben sich geändert – wieder einmal!“
Was waren das früher noch für Zeiten … Wenn man einen Job gesucht hat, dann ist man einfach in den Betrieb gegangen und hat nachgefragt. Im besten Falle konnte man am nächsten Tag anfangen. Vorzugsweise wurde noch nach den Eltern gefragt – auch damals kannte man schon die Vorteile von Vitamin B.
Dann fing es an mit dem sogenannten Lebenslauf, in der Regel eine Seite, begonnen mit den persönlichen Daten, Vater & Mutter (sowie deren Beruf) und natürlich die Geschwister, gefolgt von Schule, Ausbildung und ggf. Berufserfahrung. Schön ausdrucken, Foto drauf, netten Brief dazu (Anschreiben) und ab in die Post – hoffentlich werde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen …
Heute haben wir uns schon wieder an einen neuen Stil gewöhnt: Eltern und Geschwister raus, tabellarisch und im amerikanischen Stil muss der Lebenslauf sein und das Anschreiben bitte nutzerorientiert. Nix mehr mit Post, nur noch via Datenautobahn wegschicken und auf eine Reaktion hoffen.
Und was es da alles gibt: Bewerbertag/Workshop, Assessment Center, Bewerbungsgespräch mit 1-4 Personen auf der anderen Seite des Tisches, Stressinterview und Postkorbübung.
Doch die neuen Medien können mehr …
Neben dem mittlerweile üblichen Telefoninterview gibt es auch hier einen enormen Sprung. Personaler durchsuchen das WWW gezielt nach Informationen geeigneter Kandidaten und das Telefoninterview wird ersetzt durch eine Skypekonferenz.
Skype? Ja, tatsächlich werden mittlerweile sogar Bewerbungsgespräche via Skype abgehalten. Eine ganz neue Erfahrung – auch für mich als Personaler.
Hier ist auf beiden Seiten Flexibilität gefragt. Für den Bewerber ist es zwar bequem, von der eigenen Wohnung aus das Gespräch zu führen, die Vorbereitungen umfassen jedoch mehr als ein normales Gespräch. Es fängt damit an, dass der Bewerber sich genau überlegt, in welchem Raum er das Gespräch führt. Ist er ungestört? Und wie sieht der Hintergrund aus? Schließlich soll der Personaler ja keinen zu tiefen
Einblick in die eigenen Wohnverhältnisse bekommen. Ist die Internetverbindung gut genug? Funktionieren Kamera und Mikrofon? Lieber Headset (Frisur!!!) oder geht’s über das verbaute Mikro im Rechner?
Und natürlich muss man sich wie für ein normales Vorstellungsgespräch kleiden, bspw. Kostüm / Sakko – zumindest in dem Bereich, den die Kamera einfängt …
Und auch der Kamerawinkel ist nicht unwichtig. Schließlich wollen wir uns doch von unsere Schokoladenseite zeigen!
Alles vorbereitet? Super, dann kann es losgehen … und es kommt doch anders als man denkt. Die Kamera des Gegenüber zeigt 2 Menschen, die eng nebeneinandersitzen, damit sie ins Bild passen … 2? Oha, hoffentlich wird das ein angenehmes Gespräch … und Mikro und Lautsprecher funktionieren auch nicht so recht. Also doch das Telefon – hier kann der Bewerber erste Stressresistenz und kühlen Kopf beweisen. Ok, sind wir halt flexibel und machen ein Telefoninterview mit Videoübertragung! Schade nur, das wir die Hände nicht so schön frei haben, um entsprechend zu gestikulieren … Oder vielleicht gut, dass wir das Telefon haben, um uns daran festzuhalten?
Jedenfalls kann das Gespräch beginnen und läuft dann am Ende doch ab wie ein ganz normales Vorstellungsgespräch.
Und einen weiteren Vorteil hat es auch: wer einen 2. Bildschirm / Rechner zur Verfügung hat, der kann hier parallel seine eigenen Dokumente im Blick halten (etwa, wenn es um die Selbstvorstellung geht) oder auch gleich auf die Webseite des Gegenübers gehen und hier konkrete Fragen ableiten.
Alles in allem also ein aufregendes Abenteuer – wer weiß, was als nächstes kommt …
Nina Kahlenberg
Nina Kahlenberg
Personalreferentin/ Social Media Manager
Lortzingstr. 11
47226 Duisburg
Telefon: 02065 / 927622
Telefax: 02065 / 927623
[…] Quelle: Saatkorn-Blog – ein Hinweis von Nina Kahlenberg […]