Elon Musk ist nun also der größte Twitter-Aktionär geworden – mit 9,2 Prozent der Konzern-Aktien. Was sagst uns das? Geht es bei Twitter um monetären Gewinn durch Werbung? Um die Ausweitung der Aktivierung und Beeinflussung von Konsumenten wie bei Instagram? Oder geht es vielleicht um etwas ganz Anderes? Kann es sein, dass Twitter das „männliche Social Media Tool“ ist und dass es völlig egal ist, ob der Konzern Gewinne über Werbeeinnahmen erzielt. Geht es vielleicht um Einfluss in den elitären politischen Kreisen? Was verspricht sich Elon Musk von Twitter?
Elon Musk und Twitter
Elon Musk hat sage und schreibe 80 Millionen Follower bei Twitter. So wie es auch schon Donald Trump meisterlich schaffte, können einzelne Tweets von Musk die Börse erschüttern und die Weltmärkte zum Erbeben bringen. Hat er es nun auch verstärkt auf konkreten politischen Einfluss abgesehen?
Zeitonline – Elon Musk, größter Twitter-Aktionär
Schließlich ist Twitter in erster Linie das Sprachrohr der Mächtigen, die gezielt für sich Politik machen und Bündnisse schmieden, verändern, auflösen, sich bekämpfen (und Frauen imponieren 😉 ). Für mich ist Twitter die Social Media Plattform des männlichen Prinzips – des Kampfes zwischen Ideologien, Führungsrollen und Seilschaften.
Twitter und die Männlichkeit
Von meinem Sohn habe ich den Tipp erhalten, der Twitter-Liste Ukraine Journalists zu folgen. Dort sammelt der Berliner Kriegsreporter Enno Lenze Eindrücke, Bewertungen, Bilder und Videos aus dem Ukraine-Krieg. Sicher für alle, die Kriege, militärische Operationen und geopolitische Bewegungen faszinierend finden und sich professionell für die Geschehnisse interessieren, ein Quell der Informationen. Ich langweilige Pazifistin und romantische Schwärmerin für Feiglinge und Deserteure bin da nicht geeignet – ich interessiere mich ja nicht einmal für Fußball!
Aber ich liebe Männer und ihren selbstaufopfernden Einsatz für Freiheit, Ehre, Vaterland und sichere Befriedung. Ich liebe es, wie sie ihren Müttern, Geliebten und Familien beweisen wollen, dass sie bereit sind, für das was sie lieben, im Kampf zu fallen.
Ok, die Logenbesucher bei Twitter, die gemütlich von zu Hause aus den Krieg medial verfolgen und ähnlich wie Fußball-Fans leidenschaftlich kommentieren, sind jetzt nicht so attraktiv wie Mel Gibson in Braveheart – aber immerhin ist dieser Twitter-Hooligan-Aufstand so etwas wie ein rhetorisches Fitnessstudio für den Ernstfall!
Und wenn ich denn irgendwann als Mutter tapfer mit dem weißen Taschentuch hinter meinen Söhnen herwinken muss, die mit Nelke im Gewehrlauf in den Krieg ziehen, werde ich auch das tun. Schade, aber dann ist das eben so.
Twitter und der Krieg um Einfluss und Bündnisse
Twitter ist auf jeden Fall ein mächtiges Kommunikationsmedium. Vielleicht das mächtigste überhaupt. Ich empfehle zu verfolgen, wie der kluge Elon Musk Twitter weiterhin nutzen wird, da kann man viel von lernen, wenn man sich für Politik und den Kampf um Macht und Bündnisse interessiert.
Jetzt macht er gerade eine Umfrage dazu, ob man Tweets nachträglich editieren (korrigieren) darf. Die Mehrheit findet das toll. Spannend! Jemand schreibt einen Tweet, erhält viele Likes – und später verändert sich die Aussage des Tweets.
Elon Musk – Darf man Tweets nachträglich verändern? (Spiegel)
Ich selbst nutze weiterhin Twitter einfach als öffentliches Archiv für Artikel, die ich eventuell in den SteadyNews verwende als Inspiration. Aus dem Rest halte ich mich raus – und Krieg in den Medien schaue ich auch nicht, sorry…