Eva Ihnenfeldt: Am 25. Januar 2016 war ich zum ersten Mal beim Neujahrsempfang des Dortmunder Oberbürgermeisters dabei – dank einer Empfehlung der Wirtschaftsförderung hatte ich eine Einladung ins Konzerthaus Dortmund erhalten – und sehr gern angenommen. Nun fühle ich mich noch ein Stückchen mehr als Teil dieser Stadt, und schon beim Schreiben kommen mir ein bisschen die Tränen, so stolz war ich auf die Mitwirkenden und Gäste, mit denen ich sprechen konnte: Ursula Bobitka, Koordination Frau und Beruf bei der Wirtschaftsförderung, Ursula Ammon vom dffw (Dortmunder Forum Frau und Wirtschaft), Beate Sieckmann, Leiterin des Ordnungsamts….
Ob der Oberbürgermeister Ullrich Sierau, ob Gabriel Feltz, der Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Dortmunder Philharmoniker, ob mein zufälliger Sitznachbar im Konzerthaus, wir alle waren uns einig: In dieser Stadt darf es keine Kompromisse mit den Rechten geben, wir stehen wie eine Eins hinter unserer multikulturellen „bunten“ Gesellschaft – auch wenn es manchmal ganz schön schwierig ist… Aber dafür ist es jung, bunt, kreativ und mitfühlend.
Tatsächlich war die Begegnung mit meinem Sitznachbarn für mich ein Erlebnis, das ich nicht mehr vergessen werde. Er war um Einiges älter als und im Bereich „Flugsport“ ein erfahrener Sportflieger seit über 40 Jahren. Nach eigenen Angaben völlig unmusikalisch. Aber als das multikulturell so weltumspannende Orchester wilde Tänze eines argentinischen zeitgenössischen Komponisten zelebrierte, spürte ich seine vorurteilsfreie Empfänglichkeit für das Neue – und am Ende sangen wir laut das Steigerlied zusammen mit, als würden wir uns schon ewig kennen – Hand in Hand und feierlich.
Die traurigen Ereignisse der letzten Wochen schienen wie eine Aura über dem
feierlichen Abend zu liegen. 1.100 Menschen waren der Einladung gefolgt. Überall an den Tischen, bei Kartoffelsuppe mit Mettwurst, wurde sich verabredet zu den nächsten Veranstaltungen in Dortmund: dem Stummfilmabend im Konzerthaus am 29. Februar, bei dem die Dortmunder Philharmoniker mit Live-Orchestermusik begleiten (hier) oder dem Straßenfest im Frühling, bei denen sich Plätze in der City mit den vielen Multikulti-Communities präsentieren: Mit Tanz, Musik, Essen und Informationen. Und natürlich Juicy Beats Ende Juli im Westfalenpark – dieses Jahr sogar mit AnnenMayKantereit.
Sicher gab es auch Menschen unter den 1.100 Gästen, die Sätze in sich formulieren wie „Ich bin ja kein Rassist aber…“, vielleicht sogar einige Verirrte, die die Bildung einer Bürgerwehr für vernünftig halten könnten (nein, das will ich nicht glauben), aber ich persönlich war mal wieder sehr stolz auf diese Stadt, die es gewohnt ist, ein Hort für Hungernde, Arme, Flüchtende und verzweifelt Arbeitssuchende zu sein – seit 150 Jahren…
Möge Dortmund treu seiner Geschichte so bleiben, wie es ist. Ich denke, mit den Menschen, die einflussreich das Schicksal dieser Stadt bestimmen, wird es gelingen. Glück gehabt, Eva.
Eva Ihnenfeldt
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