Die E-Commerce-Plattform Amazon wurde 2016 in Deutschland 4,79 Milliarden Mal aufgerufen. Das ist unter den Top 20 der Online-Händler unangefochten die Nr. 1. Es folgen ebay, ebay Kleinanzeigen, Otto, Mediamarkt, Zalando, Thomann und (als Aufsteiger des Jahres) Lidl. Doch was sind die wichtigsten Traffic-Quellen für die Handelsplattformen? Welche Rolle spielt „Social Shopping?“ Und was können kleine Online-Händler und stationäre Einzelhändler aus den Ergebnissen der Studie der Social-Commerce-Gruppe Pepper lernen?
Der E-Commerce ist weiter im Aufwind. Insgesamt gab es 2016 im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg der Besuche um 12,1 Prozent bei den Top 20. Die Deutschen kaufen also immer mehr und immer häufiger online. Anhand der Zahlen aus der Studie wird deutlich, dass Markenbekanntheit der bedeutendste Erfolgsfaktor ist. Mehr als die Hälfte aller Seitenaufrufe erfolgte 2016 direkt.
Die wichtigsten Traffic-Quellen
Auf Platz 2 der Besucher-Zugriffe stand auch im vergangenen Jahr die organische Suche bei Google und Co. Hier gab es sogar einen Anstieg von 18,5 Prozent im Jahr 2015 auf 21,16 Prozent. 19 Prozent kommen von externen Seiten auf die E-Commerce-Plattformen – vor Allem über Preisvergleichs-Seiten. Allerdings sanken diese Zugriffe von fremden Websites um fast vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der E-Mail-Newsletter bringt immerhin etwas mehr als 2 Prozent Besucher zu den Online-Händlern. Er lohnt sich also weiterhin.
Social Media/ Social Shopping
Über soziale Netzwerke gab es erstaunlich wenige Besucher-Zugriffe – der Studie nach weniger als drei Prozent. Anscheinend lassen sich Social Media Nutzer nur selten zum Shoppen verführen, wenn sie bei Facebook, Instagram, Pinterest und Co surfen. Das mag daran liegen, dass Kaufentscheidungen im Web nur für extrem spontane Impulskäufe socialmedia-tauglich sind. Meist erkundigt sich der potentielle Kunde erst einmal intensiver nach dem Produkt und nimmt höchstens die Social Media Inspiration nur unterbewusst und verstärkend hinzu. Auch wenn es bei Facebook und Pinterest möglich ist, Produkte direkt mit Social Shopping zu verbinden, wird das anscheinend wenig genutzt.
Das wichtigste Erfolgskriterium für eigenständige Online-Händler ist die Reichweite, die Markenbekanntheit und das Image. Da kann man über Social Media Werbung und Social Media Kommunikation eine Menge für tun. Gerade kleinere Händler sind in der Lage, wie ein „YouTube-Star“ eine Fangemeinde über Facebook, YouTube und Instagram aufzubauen – vor Allem, wenn „Der Chef selbst“ sich mit ganzer Persönlichkeit einbringt.
Doch direkt kaufen wollen die allermeisten Menschen nicht durch Spontan-Impulse. Sie denken vielleicht über das Produkt nach und entscheiden sich Tage später – nachdem noch weitere Impulse den Wunsch verstärkt haben. Das sollten auch stationäre Händler im Blick haben und ihre Social Media Aktivitäten in Richtung Reichweite und Image verstärken. Produkte anbieten kann Appetit machen – doch Bindung entsteht vor Allem über Gewöhnung, Vertrauen und Beziehungspflege.
Top 20 des Online-Handels hier in der t3n vom 13.1.17
Bildquelle: pixabay_justyre
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