Warum in der digitalen Welt Persönlichkeit entscheidet

[toggle title=“Dies ist ein Beitrag zur Blogparade von Digitaler Wandel NRW“ state=“open“ ]Diesen Artikel hat Nils Beckmann als Beitrag zur Blogparade „#BLOGPARADE: Die heftigste Veränderung die uns die Digitalisierung in den nächsten 5 Jahren bringen wird!“ verfasst. Jeder der noch an der Parade teilnehmen möchte, kann dies gerne tun. Einfach bei Dennis Arntjen ([email protected]) melden. :-)[/toggle]

 

Emails, soziale Netzwerke, Messenger – das ewige getippe. Alle hängen am Handy und reden nicht mehr miteinander und wir verlernen soziale Kompetenzen, weil wir alle nur noch autistisch vor uns hin daddeln, wie Dieter Nuhr bereits vor 6 Jahren anmerkte.

Und auf Instagram stellen wir uns und unser Leben als besonders lebenswert dar, gieren nach Aufmerksamkeit und zelebrieren den Fake um uns besser zu fühlen, in unserem tristen Leben ohne soziale Kontakte… wie soll man die auch pflegen, wenn man sich noch vor dem Sonnenuntergang an einem See knipsen muss?

Was macht die Digitalisierung mit uns?

Man darf und sollte darüber reden, was die Digitalisierung mit uns als soziale Wesen macht. Aber blindes Technologiebashing fand auch schon beim Buch statt („Die Kinder lesen nur noch und degenerieren ja völlig!“) und hat, wie wir heute wissen, nix gebracht.

Denn die Digitalisierung fordert uns heraus, unsere Persönlichkeit zu zeigen. Vor allem wenn wir beruflich selbstständig unterwegs sind.

Im Zweifel entscheidet die Persönlichkeit

In einer Zeit, in der jederzeit, von überall gigabyteweise Wissen abrufbar ist und wir von Newslettern, Facebookposts und Instagramstories bombadiert werden und sowieso eigentlich immer zu wenig Zeit haben[1] (Anmerkung von DA: Fußnoten sind in Blog-Artikeln schwierig. Entweder baust DU das hier in Klammern oder so ein oder Du lässt sie weg…), stellen wir gleich vier Sachen fest:

  1. Es gibt immer eine Alternative zu uns. Vor allem die (kreativen) Dienstleister sind nicht allein da draußen. Ob Marketing, Beratung, Design, Fotografie… es gibt immer MitbewerberInnen und damit auch in der Regel eine Alternative zu uns. Und selbst diejenigen, die eine eigene Methode oder einen ganz anderen Ansatz haben, sehen sich damit konfrontiert.

Ein Beispiel: Ich möchte neue Kunden gewinnen und mache mich auf die Suche nach jemanden, der mir dabei hilft. Dann kann ich auf einmal auswählen: Mache ich ein Positionierungs-Coaching oder doch lieber eine Session für neue Fotos? Oder fange ich an zu bloggen? Viele Wege führen nach Rom und wenn ich drei Alternativen habe, die mir neu sind, für welche werde ich mich entscheiden? Für die, hinter der ein Kopf steckt, dem ich mein Vertrauen schenke, der mir sympathisch ist, den ich irgendwie cool finde.

  1. Erfahrung und Glaubwürdigkeit sind der Schlüssel. Wir sind häufig noch darauf fokussiert, WAS wir genau machen. Wir sprechen häufig darüber und viele Pitches, die man auf Netzwerkevents hört haben genau da den Schwerpunkt. Wie soll ich mich als Laie da entscheiden? Ich nehme das Kriterium, das mir bleibt: meine Einschätzung der Person. Wenn ich jemanden brauche, der oder die mir was programmiert, dann frage ich nicht zuerst: „Welche Programmiersprache kennt die Person?“ Ich frage: „Hast du schon mit Leuten wie mir gearbeitet? Verstehst du, was ich meine? Will ich dir einen Einblick in meine Arbeit geben?“

Nur wenn unsere potentiellen Kunden der Meinung sind: „Ja, mit dir kann und will ich arbeiten, ich vertraue auf deine Erfahrung!“ – nur dann können wir das „potentiell“ streichen.

  1. Du bist nur so stark, wie dein Netzwerk. Denn ein gutes Netzwerk birgt große Chancen: Hilfe bei Problemen, Austausch zu wichtigen Themen und die Weiterempfehlungen. Ein Thema, was einen eigenen Artikel verdient hätte. Menschen empfehlen uns weiter, weil sie uns mögen. Sie wollen uns helfen und empfehlen uns weiter, wenn sie das Gefühl haben, dass es passen könnte. Es ist ganz einfach. Wenn ich mit jemandem im Gespräch bin und er einen Bedarf äußert, dann fallen mir Namen und Gesichter ein. Und zwar von Menschen, die ich in dem Moment passend finde. Mein Gehirn macht das automatisch, ganz assoziativ. Da gibt es vorher keine Analyse oder so… der erste Gedanke zählt. Und je klarer mein Bild von dir ist, desto eher habe ich die Assoziation im richtigen Moment, nämlich dann, wenn ein guter Kunde für dich vor mir sitzt.
  1. Nischen werden kleiner. Mehr Angebote bedeutet auch immer, dass wir uns stärker spezialisieren müssen. Der Bauchladen für alles und jeden mit der ganzheitlichen Betreuung (ein unglaublich ausgelutschter Begriff) hat ausgedient. Wer Erfolg haben möchte, bietet konkrete Lösungen für konkrete Probleme an. Je größer der Bauchladen, desto verwässerter ist das Bild, das wir nach außen geben. Wofür wir stehen, ist entscheidend. Und auch wenn wir z.B. komplexe Dienstleistungen anbieten – die erfolgreichen Menschen stehen für etwas. Wie man dann dahinkommt, steht auf einem anderen Blatt.

Was bedeutet das?

Unterm Strich: Persönlichkeit wird wichtig bleiben. Sie ist es heute und wird es morgen umso mehr sein. Denn es lässt sich vieles digitalisieren: Abläufe, Wissen, Lernen…

Andere Dinge sehen wir zwar auch im digitalen Dschungel (wie z.B. dein Schreibstil oder dein Erscheinungsbild) doch diese Dinge haben ihren Ursprung in deiner Persönlichkeit.

Und wenn wir immer mehr Alternativen haben und immer mehr Wissen zur Verfügung, dann haben wir den Luxus, uns auszusuchen, mit wem wir arbeiten wollen.

Ich finde, das ist eine sehr gute Entwicklung. Denn sie erfordert soziale Kompetenzen und Empathie. Alles was wir machen müssen: Uns trauen, uns zu zeigen, anzuecken und am Ende nicht nur das zu machen, was wir lieben, sondern auch es so zu machen, wie wir es am besten können.

Also Leute, egal was ihr macht, egal wie ihr seid. Die Digitalisierung hat uns alle näher zusammenrücken lassen und die Kommunikationswege so sehr verkürzt, dass Distanzen quasi keine Rolle spielen. Und das bedeutet, du hast viel mehr Möglichkeiten, Gleichgesinnte zu treffen. Wenn das mal keine gute Nachricht ist, dann weiß ich es auch nicht.

In diesem Sinne: Visiere hoch und ran ans Werk.

Frohes hustlen,

der Nils

 

Hi! Ich bin Nils. Ich bin Pitchtrainer und berate und coache alle die, die mit Ihrem Pitch Struktur in ihr Business, klare Zielvorstellungen und die richtigen Kunden gewinnen wollen. Mehr zu mir findest du unter www.pitchandgrow.com.

 

 

 

 

 

 

[1] Ok, vielleicht etwas übertrieben und ich als Inputjunkie sehe die große Auswahl eher als Segen an. Aber ich denke wir sind uns einig, wenn wir festhalten, dass wir ne Menge Botschaften jeden Tag bekommen. 😉

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