WhatsApp, Instagram, TikTok… Cybermobbing an Schulen – 1,8 Millionen Betroffene?

Beleidigungen, die Verbreitung von Gerüchten, Ausschluss aus Gruppen, verhöhnende Bilder und Videos, Bedrohungen… Cybermobbing breitet sich seit der Corona Heim-Beschulung noch weiter aus. Mobbing an Schulen ist seit Urzeiten ein großes Problem, doch Cybermobbing ist besonders gefährlich für die Opfer. Die Mobbenden sind oft unheimlich nebulös, nicht identifizierbar – und häufig gibt es durch den „Spaß“ des Verhöhnens mit der Zeit immer mehr Beteiligte. Außerdem ist Cybermobbing so mühelos. Laut Techniker Krankenkasse wurden schon 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland Cybermobbing-Opfer.

1,8 Millionen Cybermobbing-Opfer?

Ich gebe zu, dass ich selbst das Problem lange verharmlost habe. Doch ein vierzehnjähriges Mädchen aus unserer Familie hat mir ausführlich erzählt, wie es ist, wenn dauernd das Damokles-Schwert des Social-Media-Mobbings über einem schwebt. „Dann ist mal wieder eine Zeitlang Ruhe, und dann geht es wieder los. Ich bin groß und schwer für mein Alter, und das führt immer wieder dazu, dass jemand heimlich ein Foto oder Video von mir macht und in die WhatsApp-Gruppe stellt. Und dann kommen die ganzen Kommentare. In der Schule rufen sie dann alle möglichen Beleidigungen hinter mir her. Gut, dass ich meine Freunde habe, die auch verhöhnt werden. Sonst wäre es gar nicht zu ertragen. Am liebsten würde ich nie wieder zur Schule gehen“.

Bild von Anja auf Pixabay 

Das Mädchen, von dem ich erzähle, ist aufgrund ihrer Depressionen schon länger in Therapie. Wie gesagt, sie ist nur ein Fall von vielen. Auch wenn von den 1,8 Millionen Schüler/Innen, die laut TK-Studie mindestens schon einmal Opfer wurden, nicht alle dauerhaft beleidigt und gehänselt werden, ist es unerträglich für unsere Gesellschaft, Mobbing als „so sind Kinder nun mal“ hinzunehmen. 1,8 Millionen Kinder sind 16,7 Prozent aller Schüler/Innen zwischen 7 und 20 Jahren!
Cybermobbing-Studie der TK

Lehrer/Innen sind auch deshalb hilflos, weil Cybermobbing meist in der Freizeit und auf dem Schulhof passiert. Selbst wenn Handys in der Schule verboten sind, lässt sich Cybermobbing kaum einschränken. Abgesehen davon, dass in digitalen Zeiten das Verbot von Smartphones kaum durchsetzbar ist.

Cybermobbing ins Strafgesetzbuch?

In Österreich gibt es bereits ein Gesetz, das Cybermobbing zum eigenständigen Straftatbestand erhebt. „Bei Verstoß gegen die Strafbestimmung „Cyber-Mobbing“ ist mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bis zu 720 Tagessätzen zu rechnen.“
oesterreich.gv-at: Anti-Stalkinggesetz/ Cybermobbing

Auch in Deutschland gibt es bereits eine Initiative, die Cyber-Mobbing als Strafstatbestand durchsetzen will. Der 18-jährige Lukas Pohland hat selbst hautnah erleben müssen, wie hilflos auf Bedrohungen und Beleidigungen reagiert wird durch Schule und Polizei. Ohne eigenständiges Gesetz können Opfer höchstens die Schule wechseln und hoffen, dass sie dort nicht erneut zu Opfern werden. WhatsApp ist die häufigste Plattform für Mobbing, es folgen Instagram, TikTok und Facebook.

Da Österreich schon erfolgreich ein eigenständiges Gesetz im Strafgesetzbuch verankert hat, ist zu hoffen, dass auch in Deutschland bald ein Gesetz gegen Cyber-Mobbing verabschiedet wird.
Business-Insider: Wie der 18-jährige Lukas Pohland Cybermobbing ins Strafgesetzbuch bringen will

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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