Volker Lübke: Wie viel Social Media braucht das Kind – und welcher Kanal darf es denn sein

Wer tief in eine Materie einsteigt, beginnt darin zu leben. Das haben auch die spannenden Diskussionen gezeigt, die sich am Rande des zweiwöchigen Social Media Kompakt-Kurses der BAR in Witten ergeben haben. Die Frage, wie Kindern ein gesunder Umfang mit Medien nahegebracht werden kann, wird mich wohl noch länger beschäftigten – und das nicht nur als Vater. Vielleicht steigen die Eltern unter Euch ein. Die Debatte wird hiermit eröffnet.

Volker Lübke, Journalist und freier Redakteur

Volker Lübke, Journalist und freier Redakteur

Fest steht – und das nicht erst seitdem sich die Wissenschaft der Frage angenommen hat – dass Eltern die Schlüsselrolle bei der Vermittlung von Medienkompetenz zukommt. In der Regel geschieht das unbewusst – durch schlichtes Vorleben. Je unbedarfter Mami und Papi sich bei Facebook & Co bewegen, je weniger sorgsam sie mit ihren Daten und ihren Persönlichkeitsrechten umgehen, umso größer die Gefahr für die Kinder? Oder ist es genau umgekehrt: je selbstverständlicher Erwachsene Social Media leben, desto eher bekommen Kinder ein Gespür für die Gefahren?

Chatten als Belohnung?  – Oder Aufklärungsunterricht mit erhobenem Zeigefinger?

Wenn nun das Elternvorbild so entscheidend ist, wie sollen sie diese Rolle leben? Verbote? Zeitkonten? Chatten als Belohnung? Aufklärungsunterricht mit erhobenem Zeigefinger gar? Kaum ein Elternabend in Kita und Schule, bei dem solche Fragen nicht gestellt werden. Mit jeder Neuerung beginnt die Diskussion auf Neue. Und jede Elterngeneration stellt neue Fragen.

Schon beim ersten Gameboy-Hype schossen die Zeigefinger in die Höhe: „Achtung, Euer Kind vereinsamt!“ Inzwischen bewegen sich die Kids bei Online-Spielen in einem Raum, dessen Öffentlichkeit weder sie selbst noch Eltern einschätzen können. Völlig unübersichtlich wurde die Sache in der Social-Media-Welt.

Neue Heimat WhatsApp

SchülerVZ, Stay Friends oder Wer-kennt-Wen – die Reaktionen waren äußerst zwiespältig. Das Jubiläum „10 Jahre Facebook“ ruft beide Seiten erneut auf den Plan. Vor dem Hintergrund der NSA-Affäre fällt die Auseinandersetzung diesmal umso schärfer aus. Und mit jedem neuen Kanal beginnt die Debatte von vorn.

Am Ende geht es nicht um die Frage richtig oder falsch. Bis die Erkenntnisse, die die Theoretiker an den Pädagogischen Hochschulen gewinnen, Allgemeingut geworden sind, fristet Facebook vielleicht nur noch ein Schattendasein auf dem Friedhof der Ideen. Jetzt, zehn Jahre nach dem Start, stürmen die Rentner Facebook – und junge User laufen dem Zuckerberg-Forum in Scharen davon.
www.spiegel.de/netzwelt/web/statistik-us-rentner-stuermen-facebook-a-943805.html#ref=rss
Viele finden bei WhatsApp eine neue Heimat. Andere landen bei Twitter, Youtube, Instagram & Co. Mama und Papa verlieren da nicht nur den Anschluss, sondern auch leicht die Übersicht.

Eltern diskutieren die Gefahren von Social Media – in den Kanälen von Social Media

Wer die Eltern von heute mit dem Thema „Kinder & Internet“ bzw. „Kinder & Social Media“ konfrontieren will, muss sie genau dort abholen: im Social Web. Kombiniert mit den Inhalten des Kurses drängt es sich förmlich auf, daraus eine Strategie zu machen: Eltern, Erzieherinnen und Lehrer über Soziale Medien miteinander ins Gespräch bringen, und zwar mit den Mitteln, die Social Media bietet.

Und um den Stein gleich ins Rollen zu bringen: Meine drei Kinder finden im Internet nicht statt – Punkt! Der vierte weiß längst selbst, was er tut. Vermutlich sogar viel besser als sein ergrauter Vater.

PS: Die Debatte ist eröffnet. Die Blog-Adresse zum Thema folgt in den nächsten Tagen an dieser Stelle. Man liest sich 😉

Volker Lübke
Journalist, freier Redakteur
Social Media Manager (IHK) Abschluss 2014 in Witten

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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