Über die Hälfte aller Rentnerinnen in Deutschland hat weniger als 1.250 Euro monatlich zur Verfügung. Ein Viertel der Rentner und Rentnerinnen hat weniger als 1.000 Euro Rente – auch hier liegt der Frauenanteil deutlich über dem der Männer. 36,2 Prozent der Frauen erhalten weniger als 1.000 Euro monatlich. Bei den männlichen Rentnern sind es immerhin 26,4 Prozent, die unterhalb des Existenzminimums verrentet sind.
Die Deutsche Rentenversicherung in ihrer Stellungnahme zu den erschreckenden Zahlen: Im Schnitt liegt die Brutto-Rente der Männer (vor Abzug von Steuern und Krankenversicherung) bei 1.728 Euro, die der Frauen bei 1.316 Euro. „In zahlreichen Fällen besitzen die RentnerInnen Alterseinkünfte aus weiteren Quellen, beispielsweise Betriebsrenten, Einkünfte eines Partners oder daraus abgeleiteten Ansprüchen auf Hinterbliebenenleistungen“.
Nach dem Alterssicherungsbericht der Bundesregierung aus dem Jahr 2020 erreichen „Ehepaare ein durchschnittliches Netto-Gesamteinkommen aus Alterssicherungsleistungen und zusätzlichen Einkommen in Höhe von 2907 Euro im Monat“. Dank der Alterseinkünfte aus weiteren Quellen kommen Rentner auf ein Gesamteinkommen von durchschnittlich 1.816 Euro – Rentnerinnen auf 1.607 Euro.
wirtschaftswoche – Fast die Hälfte der Rentenbezieher hat weniger als 1.250 Euro netto
Tatsache ist, dass immer mehr Rentner und Rentnerinnen auf ergänzende Grundsicherung (Sozialhilfe) angewiesen sind. Neben dem schweren Gang zum Sozialamt hat dies auch weitere negative Folgen: Rentner mit ergänzender Sozialhilfe dürfen nur rund 30 Prozent von dem behalten, was sie hinzuverdienen mit sozialversicherungspflichtigen Jobs oder aus selbstständiger Tätigkeit.
mdr: Immer mehr Rentenbezieher benötigen Grundsicherung
Auf jeden Fall sollte man einen Antrag auf Wohngeld stellen. Falls Wohngeld den Bezug von Sozialhilfe überflüssig macht, können arbeitsfähige RentnerInnen alle zusätzlichen Einkünfte ohne Abzüge behalten.
Gegen-hartz: Rentenlücke mit Wohngeld schließen