Wie der SPIEGEL berichtet, hat die Deutsche Bahn in Internet-Foren mit verdeckter PR gearbeitet. Allein im Jahr 2007 hat die Bahn 1,3 Millionen Euro ausgegeben, um die Öffentlichkeit mit bezahlten Beiträgen in Radioprogrammen und Internet-Foren zu manipulieren. Aufgefallen waren die verdeckten PR-Aktivitäten dem PR-kritischen Verein LobbyControl. Der neue Konzernchef Rüdiger Grube erfuhr von den Aktionen am 19. Mai 2009 und beauftragte bereits einen Tag später die Wirtschaftsprüfer der KPMG mit einer entsprechenden Sonderprüfung.
Das Geld für die manipulierten Beiträge wurde an die Agentur „European Public Policy Advisers GmbH (EPPA) gezahlt, die sieben Niederlassungen in Berlin, Brüssel, Moskau, Prag, Den Haag, Warschau und London betreibt. Diese beauftragte nach Auskunft der Bahn den Verein Berlinpolis mit den PR-Maßnahmen.
Berlinpolis hatte zum Beispiel im Oktober 2007 eine Umfrage veröffentlicht, nach der angeblich 55 Prozent der Bundesbürger gegen den damals aktuellen Streik der Lokführer wären. Als Quelle wurde eine repräsentative Forsa-Studie benannt.
Auch Verkehrsminister Tiefensee wurde mit in die PR-Aktivitäten eingebunden mit einem Vorwort für die Berlinpolis-Publikation „Die Zukunft der Mobilität – Herausforderungen und Perspektiven für den Verkehr von morgen“ und einem Referat zu Bahnprivatisierung.
2007 stellte Berlinpolis eine Homepage ins Netz mit einer angeblichen Bürgerinitiaive „pro Bahnprivatisierung“. Den ausführlichen Bericht hierzu im SPIEGEL