Während in den USA Crowdinvesting als alternative Finanzierungsform schon länger etabliert ist, fristet es in Deutschland noch ein Nischendasein – doch so langsam kommt Crowdinvesting auch hierzulande in Schwung. Im ersten Halbjahr 2014 wurden 8,3 Millionen Euro für Geschäftsideen, Projekte und Produkte eingesammelt – das sind 58 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2013.
Im Unterschied zu Crowdfunding geht es beim Crowdinvesting nicht um die finanzielle Unterstützung von kulturellen, technisch innovativen oder sozialen Projekten, sondern um eine Investition, bei der die Investoren eine gute Rendite erwarten. Beim Crowdfunding erhalten die Unterstützer so genannte „Dankeschöns“, beim Crowdinvesting klar vereinbarte Gewinne und Beteiligungen.
Bei Crowdinvesting-Plattformen können Investoren schon mit wenigen Euros einsteigen – das Prinzip lautet, dass die „Crowd“ über kleine Beträge die Finanzierung auf eine breite, risikominimierte Basis stellt. Die Bedeutung nimmt auch in Deutschland wohl nicht zuletzt dadurch zu, dass Banken immer weniger bereit sind, Kredite zu vergeben.
Insgesamt wurden von Januar bis Juni 2014 dreißig Projekte durch Investoren finanziert. Während 2013 die durchschnittliche Finanzierungshöhe noch bei 230.000 Euro lag, sind es nun bereits 280.000 Euro. In Deutschland ist Seedmatch die zur Zeit bedeutendste Crowdinvesting-Plattform mit einem Anteil von ca 66 Prozent. Es folgt Companisto mit 21 Prozent Marktanteil.
Crowdinvesting-Insider sind permanent informiert über den Start neuer spannender Geschäftsideen, die (noch) meist internet- und technikbasiert sind. Besonders deutlich wurde das bei dem Erfolg vom Hamburger StartUp Protonet. In nur fünf Tagen sammelten die Existenzgründer, die einen datensicheren kleinen Server entwickelt haben, 3 Millionen Euro ein – 1.826 Investoren beteiligten sich an der tollen Idee für Selbstständige und kleine Unternehmen, die Wert auf sichere Daten legen.