Es gibt mehrere Gründe, sich zu fragen, ob man ein Handy-Ladekabel unbesorgt in der Steckdose lassen kann, obwohl man es vielleicht nur zwei Stunden täglich an das Smartphone anschließt: 1. Welcher Stromverbrauch ist damit verbunden? 2. Sinkt dadurch die Lebenserwartung des Ladenkabels? 3. Kann es sein, dass ein ständig erhitztes Ladekabel dem Smartphone Schaden zufügt 4. Kann ein überhitztes Ladekabel einen Brand auslösen? Auch frage ich mich, wie es mit den vielen anderen Geräten im Haushalt aussieht: Sollte man sämtliche Stecker nach Gebrauch ziehen (nein, bei vier Geräten sollte man das besser nie).
Ladekabel und deren Stromverbrauch
Der Stromverbrauch eines Ladekabels ist abhängig vom Alter des Kabels. Ladegeräte, die seit April 2020 in den Handel gebracht wurden, dürfen nicht mehr als 0,1 Watt Ladung aufnehmen, wenn kein Gerät angeschlossen ist. Die meisten USB-Ladestecker nehmen rund 0,05 Watt auf, wenn sie im Leerlauf betrieben werden – das sind Kosten von 18 Cent im Jahr. Bei einem Laptop im StandBy-Modus fallen Kosten von ca 70 bis 75 Cent jährlich an. Ältere Geräte verbrauchen allerdings eventuell mehr. Will man sehr vorsichtig sein, kann man mit einem Euro pro Jahr pro angeschlossenem Elektrogerät im StandBy-Modus rechnen.
Gefahren, die von Leerlauf-Ladegeräten ausgehen
Je jünger ein Ladegerät ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass es einen Brand auslösen kann. Allerdings könnten No-Name-Ladekabel keinen ausreichenden Brandschutz bieten und illegal produziert worden sein. Ab und zu sollte man das Ladegerät im StandBy-Modus auf Erwärmung testen. Wird so ein Transformator im Leerlauf heiß, ist das bedenklich.
Netzwelt: Können Handykabel gefährlich sein?
StandBy-Modus bei Elektrogeräten
Da es kein Problem ist, Steckdosenleisten zu verwenden, die man abends aus- und morgens anschalten kann, ist es relativ unproblematisch, Elektrogeräte zumindest über Nacht vom Stromnetz zu trennen. Viele Elektrogeräte sind im StandBy-Modus, sobald sie mit dem Stromnetz verbunden sind. Zumindest, wenn ein Elektrogerät durch ein Licht anzeigt, dass es mit dem Stromnetz verbunden ist, verbraucht es Strom.
Zu bedenken ist beim großzügigen Trennen aller Elektrogeräte vom Strom, dass dies auch unangenehme Folgen haben kann. WLAN-Router zum Beispiel sind ein ordentlicher Stromfresser, doch es kann sein, dass während der Trennung wichtige Telefonanrufe nicht durchkommen, oder dass Geräte, die über WLAN verbunden sind, durch die Trennung ihre Programmierungen neu starten müssen.
Drucker mögen es übrigens eventuell gar nicht, wenn sie vom Strom getrennt wurden. Manche brauchen anschließend eine Neuinstallation – inklusive einer teuren Tintendurchspülung. Auch bei Fernsehern kennen wir wohl alle die unangenehmen Folgen, wenn das Gerät vom Strom getrennt wurde. Oft genug muss dann alles neu eingestellt werden inklusive Sendersuchlauf.
Hier eine gute Übersicht von chip.de zum Thema Stromverbrauch im StandBy-Modus