Online-Trainingsprogramm bei Automaten-Glückspielsucht

80 bis 90 Prozent aller Glücksspiel-Süchtigen sind männlich. Doch die Frauenquote steigt. Man schätzt, dass in Deutschland etwa ein Prozent der 16- bis 65-Jährigen ein Problem mit Glücksspielen zeigt – davon kann man die Hälfte (etwa 264.000 Menschen) als pathologische Spieler und Spielerinnen bezeichnen. Es ist möglich, dass die Zahl der Glücksspiel-Gefährdeten durch Online-Angebote wie Pokerportale und Sportwetten steigt. Doch wie erkennt man, ob man ein krankhaftes Spielverhalten zeigt? Und was kann man dagegen tun?

Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben gemeinsam mit der Verhaltenstherapie Falkenried ein Online-Trainingsprogramm speziell für Automatenglücksspielsucht Gefährdete entwickelt. Das Trainingsprogramm spricht gerade diejenigen an, die nicht wissen, ob sie wirklich ein Problem haben – und die zurzeit nicht für eine Behandlung offen sind. Das Programm läuft im Rahme einer Studie. Der Zugang ist anonym, kostenlos, über folgende URL ganz einfach möglich: ww3.unipark.de/uc/gluecksspiel

Wie erkennt man krankhaftes Spielverhalten?

Ob Casinospiele, (Online)-Poker, Lotto, Spielautomaten oder Sportwetten, bei Glücksspielen geht es stets um die Jagd nach dem Geld. Bei Spielern mit problematischem Spielverhalten drehen sich die Gedanken immer intensiver um zwei Felder: 1. Die erfolgreiche „Spieltechnik“ und 2. Die Geldbeschaffung. Das Spielen wird in der Familie verheimlicht, es ist kaum möglich dem Spieldrang zu widerstehen. Am Ende stehen zerbrochene Familien, Schulden, der soziale Abstieg – manchmal auch kriminelles Verhalten wie Betrug und/ oder Diebstahl.

Warum wird man spielsüchtig? Glücksspiel erzeugt Gefühle von Spannung und Erregung. Ängste, Depressionen und Schuldgefühle können kurzfristig kompensiert werden. Menschen, die ein problematisches Spielverhalten zeigen, fühlen sich oft niedergeschlagen, verzweifelt oder traurig.

Das Online-Trainingsprogramm bei Automaten-Glückspielsucht

In der Studie werden zwei unterschiedliche Programme angeboten, die unterschiedlich arbeiten. Bei dem ersten Trainingsprogramm werden die Ursachen behandelt, bei dem zweiten Programm mit dem Namen Retraining geht es vor allem darum, das Spielverhalten zu beeinflussen. Dr. Charlotte Wittekind, Diplom-Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe für Klinische Neuropsychologie am UKE: „Die Idee dabei ist, dass Verhalten durch automatische Prozesse bestimmt wird, die unbewusst ablaufen, und strategische Prozesse, also das, was wir bewusst mit dem Verstand entscheiden“.

Im Grunde genommen wird das Spielverhalten der Probanden genutzt, um ein „Retraining“ durchzuführen. Die Teilnehmer werden zum Beispiel aufgefordert, Bilder von Spielsituationen wegzudrücken und Bilder mit neutralen Gegenständen heranzuziehen.

In dem Programm, das die Ursachen der Probleme in den Fokus setzt, geht es darum, depressive Symptome zu reduzieren. In der ersten Phase wird eine Diagnose vorgenommen, das Programm lernt den Nutzer immer besser kennen. Es geht darum, automatische Gedanken, die hinderlich sind, zu bearbeiten – und positive Strategien zu entwickeln. Diese Strategien sind vielfältig und kommen aus der Verhaltenstherapie. Wichtig für den Erfolg sind die beharrliche Teilnahme und regelmäßige Übungen.

In der Studie soll die Wirksamkeit der beiden Online-Trainingsprogramme untersucht werden. Teilnehmen kann jeder, der bereit ist, sich acht Wochen lang auf das Trainingsprogramm einzulassen. Nicht teilnehmen können Menschen mit Psychosen und bipolaren Störungen.

Finanziert wird das Projekt von der Automatenindustrie im Rahmen der Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrags für Prävention und Therapie von krankhaftem Glücksspiel. „Auf den Inhalt und die Veröffentlichung von Ergebnissen haben die Geldgeber keinen Einfluss“, sagt Hand.

Quelle: Abendblatt.de

 

 

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Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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