Unternehmensgründungen aus der Arbeitslosigkeit sind erstaunlich erfolgreich. Wie eine Studie des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) belegt, sind vor allem die Motive ausschlaggebend für den Erfolg der Gründung -nicht der Status, aus dem dieser Schritt vollzogen wurde. Die allgemeine Ansicht, Gründungen aus der Arbeitslosigkeit seien meist zum Scheitern verurteilt, beruht auf Vorurteilen, nicht auf Fakten.
Wichtig ist, dass die Gründer positiv motiviert sind, dass sie Erfolg haben wollen. Reine „Notgründungen“ sind natürlich schwierig. Das Wort sagt schon, welche Haltung hinter der Selbständigkeit steckt: die Not eben. Daraus kann kaum etwas Kraftvolles erwachsen. Doch nur 12 Prozent aller Gründungen von Arbeitslosen sind reine „Notgründungen“! Meist stecken mehr Motive dahinter, wie die Entdeckung einer Marktlücke oder der Wunsch, sein eigener Chef zu sein.
Laut der Studie sind zwei Drittel der geförderten Gründungen auch fünf Jahre danach noch am Markt. Nur zehn Prozent der ehemaligen Gründer aus der Arbeitslosigkeit sind wieder arbeitslos. Die restlichen Geförderten fanden aus der Selbständigkeit heraus eine neue Anstellung. Nach der Einführung der Hartz-Gesetze und der „Ich-AG“ (deren Förderung bald darauf wieder eingestellt wurde) hatten sich im Jahr 2004 350.000 Menschen selbständig gemacht – zuvor waren es jährlich nur 100.000 gewesen. Nach Abschaffung der Ich-AG sank die Zahl der Gründer wieder auf 150.000.