Tinder: Nutzt die Dating-App Fake-Accounts, um Nutzer in Bezahlabos zu locken?

Tinder ist eine international sehr beliebte Dating-App, um sich auf angenehm spielerische Weise die Zeit damit zu vertreiben, nach guten Liebes- und Sexpartnern Ausschau zu halten. Mit einem Wisch nach rechts oder links kann man Profile als „Nope“ oder „Hope“ kennzeichnen. Sollte eins der positiv bewerteten Profile ebenfalls positiv bewerten, gibt es ein Match und man kann sich gegenseitig schreiben. Nun hat die Federal Trade Comission Klage gegen das Unternehmen hinter Tinder (Match.com) Klage erhoben, da anscheinend eine Menge dafür getan wurde/ wird, um Basis-Nutzer in Bezahlabos zu locken – ganz bewusst auch mit Fake-Profilen.

Wie Tinder Nutzer in Bezahlabos lockt

Das Bezahlmodell von Tinder ist nicht direkt ersichtlich. Man muss schon auf Drittseiten im Web recherchieren, um die Kosten zu verstehen. Hier bei zu-zweit.de die Bezahlmodelle im Überblick – Stand September 2019. Tinder zieht also eine Grenze zwischen den unter und über 28-Jährigen. Die Älteren zahlen rund doppelt so viel wie sehr jungen Leute. Bei einem sechs Monate dauernden Abo sind es rund 15 Euro monatlich im Schnitt.

In der kostenfreien Version kann man nur tätig werden, wenn es ein Match gegeben hat. Ständig bietet Tinder an, doch so etwas zu nutzen wie die spannende Information „Wer hat mich geliked“? Schließlich kann auf diese Weise direkt zurückliken und ein Match nach dem Anderen aktivieren…

Nun wirft die Federal Trade Comission  der Match Group vor, innerhalb ihres Produkts Tinder ganz bewusst Fake-Profile als Lockvögel zu nutzen, um zu einem Abo zu verführen. Bei Tinder gibt es nämlich zahlreiche Fake-Accounts, die zum Teil sogar gefährlich sind. Zu erkennen sind die Profile vor Allem daran, dass sie total attraktiv sind 😉 und dass sie sich sehr schnell melden.

Anscheinend hat Tinder ganz bewusst von diesen Bots und menschlichen Tinder-Missbrauchern profitiert, indem die Plattform Basis-Nutzern die sexy Profile mit wüsten Versprechungen anbietet – auch per Mail. Es wird darin dringend empfohlen, ein Bezahlabo abzuschließen, da diese einmalige Chance nicht verpasst werden sollte.

Quelle: Hier bei heiseonline vom 26. September 2019 

Was wollen die Fake-Profile?

Es gibt zum Einen Menschen, die mit gefälschten Profil-Fotos auf gefälschten Facebook-Accounts (Voraussetzung für die Registrierung bei Tinder ist das Facebook-Profil, aus dem Tinder automatisch Profilbild, Alter und Wohnort übernimmt) auf Jagd nach Suchenden geht – zum Beispiel, um das eigene Selbstbewusstsein zu pushen, oder einfach aus Gehässigkeit, oder wegen finanzieller Interessen à la „Würde Dich so gern persönlich kennenlernen, aber dafür brauche ich ein wenig Geld…“.

Weit häufiger sind allerdings computergesteuerte Bots, die bei Facebook Profile erstellen, um massenweise Menschen dazu zu verführen, auf irgendwelche Links zu klicken, hinter denen sich Malware verbirgt. Ob Smartphone, Tablet oder Rechner: Wer sorglos auf Links in E-Mails, Tinder- oder Facebook-Messages klickt, kann tatsächlich damit sein Gerät infizieren. Schlimmstenfalls können die Angreifer so das Gerät fernsteuern und/oder Zugriff auf alle Daten erhalten – auch auf Passwörter und Zugangsdaten.

Facebook löscht die Fake-Accounts von Bots meist relativ schnell. So haben viele Tinder-Nutzer erlebt, dass sie zwar auf das E-Mail-Angebot von Tinder rasch eingegangen sind, um das Traum-Girl oder den Traum-Boy kennenlernen zu können – doch dass direkt nach dem Tinder-Vertragsabschluss das Profil nicht mehr aktiv war. Was natürlich nicht dazu führte, dass sie den Vertrag rückgängig machen konnten.

Wie kann man sich bei Tinder schützen?

Tinder bzw. die Match Group wehrt sich nun juristisch gegen die Vorwürfe der Federal Trade Comission. Man wird erleben, wie sich die US-Klage entwickelt. Doch für alle Tinder-Anhänger ist es eine gute Warnung, nicht naiv in Bezahlabos zu stolpern oder gar auf einen Bot hereinzufallen. Augen auf bei extrem attraktiven Profilen!

Eventuell könnte man sogar vor der Tinder-Registrierung ein zweites Facebook-Profil  anlegen mit den korrekten Daten – doch ohne Kommunikationsinhalte und ohne Freunde. Also speziell ein Facebook-Profil als Eingangspforte zu Tinder… ist zwar AGB-widrig bei Facebook, aber eine Möglichkeit.

Hier noch ein spannendes 5 Minuten Video von arte zu den Mechanismen der Dating-Plattform Tinder. Wie werden Menschen verlockt, sich Dopaminausschüttungen durch Tinder abzuholen? Könnte es sein, dass wir dort ähnlichen Konditionierungen unterliegen wie bei einem Glücksspiel-Automat?

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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