Effektiv werben im digitalen Zeitalter: Überforderung für kleine und mittlere Unternehmen?

Effektiv Werben im digitalen Zeitalter – wie kann das funktionieren? Wie kann ein Unternehmen, das auf Werbung und Kundenanreize angewiesen ist, im verwirrenden Angebot von Werbeträgern und Werbemitteln noch den Überblick behalten und mit der richtigen Agentur zusammenarbeiten? Print, Google Adwords, Facebook Ads, Social Media, Suchmaschinenoptimierung, die eigene Website als Verkaufsplattform oder Verkaufsanreiz – sollte man ganz einfach einer Marketing-Agentur sein Vertrauen schenken und sich mit Kennzahlen trösten? Im Folgenden ein Überblick über aktuelle Werbemöglichkeiten, Kosten und Auswege aus dem Dilemma…

Überblick über die wichtigsten Werbeträger und die Kosten

Zeitungsanzeigen/ Printanzeigen in Fachzeitschriften: Wöchentliche Anzeigen in Tageszeitungen und marketing-pixabay_GeraltAnzeigenblättern sind oft sinnvoll, wenn man als Anbieter regelmäßig Angebote und Aktionen im Programm hat. Gastronomie, Einzelhändler, Event-Veranstalter, Theater und Kinobetreiber… hier kann sich ein Inserat lohnen, ist jedoch kostenintensiv. Für regelmäßige Printkampagnen sind monatlich mindestens drei- bis vierstellige Budgets zu kalkulieren (Tausenderkontaktpreis um die 10 Euro), hinzu kommen die Kosten für die Werbeagentur. Kein Wunder, dass seit dem Einzug des Internets Zeitungen Probleme haben, Anzeigen-Kunden zu finden! Fachmagazine können für branchenspezifische Angebote gewinnbringend sein, vor Allem wenn man über Inseratsbuchungen redaktionellen Beiträge in der Publikation erhält.

Radiowerbung: Tatsächlich ist der TKP (Tausenderkontaktpreis) niedriger als bei der Zeitungswerbung, doch man muss bedenken, dass ein einziger 30-Sekunden-Spot im Radio überhaupt nichts bringt – hier zählt die ständige Wiederholung. Radiowerbung kann auch für kleinere Unternehmen sinnvoll sein, wenn man als ansässiger Anbieter das Weihnachtsgeschäft über Lokalsender befördern will, oder wenn andere gezielte Aktionen wie ein Fest oder ein Gewinnspiel oder eine Neueröffnung ein breites Publikum suchen. Wichtig sind gute Beziehungen zum Sender und Branchenkenntnisse – nur so kann man Konditionen bestmöglich verhandeln. Überlegen Sie, ob es realistisch ist, dass Sie mit einem vierstelligen Monats-Budget einen dementsprechenden ROI (Return on Investment) erzielen können. Vielleicht fragen Sie mal andere ansässige Anbieter, die Erfahrungen mit Radiowerbung gemacht haben.

Plakatwerbung und andere Außenwerbung: Selbstverständlich kann es eine hervorragende Maßnahme sein, Werbebotschaften auf Plakaten, Pizzakartons, auf öffentlichen Verkehrsmitteln, Bierdeckeln oder Postkarten etc. zu platzieren, doch auch hier kann man leicht Geld verschwenden, wenn der direkte Weg zum Erfolg nicht vorgezeichnet ist. Wir werden täglich mit mehr als 10.000 Werbebotschaften bombardiert, da ist es naiv zu glauben, dass der tägliche Kontakt im Vorüberfahren oder Vorbeigehen zum Beziehungsaufbau führt. Verbraucher sind abgestumpft gegenüber Werbesignalen, sie reagieren nur, wenn sie einen direkten Mehrwert für sich erkennen. Kosten sind schwer zu beziffern, das kann man leider nur individuell bei Erarbeitung des Marketingkonzepts überschlagen.

Suchmaschinenoptimierung und Website-Architektur: Da in der heutigen Zeit Kaufentscheidungen zunehmend über digitale Medien beeinflusst werden (auch den Anwalt oder Handwerker wähle ich nach persönlichen Empfehlungen erst aus, wenn ich die Online-Präsenz geprüft habe), ist ein professioneller Auftritt im Web unabdingbar. Doch wie wichtig ist dabei die Suchmaschinenoptimierung? Ist es sinnvoll, sich auf das Ranking bei Google zu konzentrieren – oder ist der Wettbewerb so intensiv, dass SEO nur mit hohen monatlichen Budgets realistisch ist? Kann ich mich auf lokale Sichtbarkeit fokussieren? Was führt zu einer Kaufentscheidung, wenn der potentielle Kunde direkt nach meinem Unternehmen bei Google sucht? All das muss beantwortet werden, um die richtige Agentur und die richtigen Umsetzungsmaßnahmen auszuwählen. Sonst hat man mit tausenden von Euros nichts weiter als eine „elektronische Visitenkarte“ – wie schade! Kosten für eine Website in WordPress beginnen bei 700 bis 1.00 Euro – nach oben offen. Für professionelles SEO werden monatlich mindestens 500 Euro fällig, es sei denn, es handelt sich um ein Nischenprodukt mit wenig Wettbewerb. Dann geht es auch preiswerter.

Google Adwords: Bei Google Adwords-Kampagnen gibt es eine ganz einfache Formel: „Die Kampagnen dürfen nicht mehr kosten als sie an Gewinn bringen“. Das kann man sehr leicht messen, wenn es sich um Online-Shops handelt, aber auch bei Dienstleistungen ist es möglich, den ungefähren Erfolg zu bemessen, da Google Adwords sehr direkt wirkt und kaum Nachhaltigkeits-Effekt hat wie Imagekampagnen. Schade ist bei Google Adwords Inseraten, dass sich viele Anbieter mit ihren Kenntnissen falsch selbst einschätzen, selbst Kampagnen einstellen und nach einigen Monaten enttäuscht zu der Schlussfolgering kommen: „Google Adwords bringt nichts“. Natürlich ist es möglich, sich die Kniffe erfolgreicher Google Adwords Kampagnen einschließlich der Erstellung von zielführenden Landingpages selbst beizubringen, doch einfacher und effektiver ist es oft, eine erfahrene Agentur zu beauftragen. Aber haben Sie die Basis, um eine gute Agentur zu erkennen und marktgerechte Preise abzuschätzen? Wahrscheinlich nicht…

Facebook Kampagnen: Facebook Kampagnen sind im digitalen Zeitalter ein großartiges Mittel, wenn man Produkte und Dienstleistungen für Endverbraucher anbietet. Schon mit kleinen Monatsbudgets von wenigen hundert Euro kann man gute Erfolge erzielen, wenn Zielgruppen, Werbeformat, Botschaft und Landingpage stimmen. Gerade bei Facebook ist die emotionale Ansprache entscheidend. Die Zielgruppen genau auszuwählen, ist die Kunst, die zum Erfolg führt.
Hier ein Interview mit der Online-Marketing-Expertin Olga Benner über den Erfolg mit Facebook Kampagnen
Selbstverständlich können Inhaber und Marketing-Mitarbeiter such selbst effektive Facebook-Kampagnen erstellen – aber es ist komplex und wie immer steckt „der Teufel im Detail“. Doch können Sie auf Augenhöhe mit Online-Marketing-Agenturen verhandeln, da Sie den Markt kennen und nicht auf Versprechungen und Experten-Denglish hereinfallen?

PR, Messemarketing, Content- und Pressearbeit: Gerade für B2B-Anbieter liegt die Hauptaufgabe beim Marketing im Bereich PR, Messemarketing, Sponsoring  und Pressearbeit. Häufig liegt die Verantwortung im eigenen Unternehmen, da man genaue Kenntnisse über das eigene Unternehmen braucht, um den Dialog mit Kunden, Stakeholdern, Presse etc. zu gestalten. Doch kleinere Unternehmen haben für eine eigene PR-Abteilung keine Ressourcen und greifen auf Agenturen zurück. Die Anforderungen an eine gute Kommunikations-Agentur haben sich durch den digitalen Wandel enorm verändert: Digitales Content-Marketing, digitales Messemarketing, Communitymanagement und neue Wege der Pressezusammenarbeit über Newsrooms etc. sind Kompetenzen, die erst wenige PR-Agenturen beherrschen. Selbstverständlich kann das nur über langfristige Verträge gelingen. PR ist Beziehungsgestaltung und braucht – anders als Werbekampagnen – Zeit für das Gelingen. Sind Sie in der Lage, Ihre PR-Agentur nach ihren digitalen Kompetenzen zu überprüfen und Vergleiche zu recherchieren? Nur Wissen und Marktkenntnisse ermöglichen die Wahl der richtigen Partner und der richtigen Maßnahmen.

Social Media Marketing: Am kompliziertesten ist wohl der Dialog im Web, von vielen Unternehmen zu Recht gefürchtet. Doch leider wird es immer unabdingbarer, sich auf Facebook, Blog, Twitter und Co einzulassen. Bei visuell berührenden Produkten sind auch Instagram, Pinterest, Tumblr etc. bedenkenswert – und YouTube ist immer wichtig bei Erklärungen, Anleitungen, Erfahrungsberichten, dem Aufbau von Sympathie und Vertrauen. Leider kann man nur in ganz bestimmten Fällen Social Media an Agenturen auslagern, da der ganz direkte Draht zum Unternehmen entscheidend ist für einen echten Dialog. Trotzdem können Agenturen wichtige Partner sein, wenn sie Kampagnen steuern, Blog und Newsletter-Redaktion übernehmen, Bilder, Videos und virales Marketing übernehmen und technischen Support leisten. Schön an Social Media ist, dass man es als Laie rasch lernen kann und sogar als Einzelkämpfer sehr effektiv Erfolge erzielen kann – schlimm an Social Media ist, dass es Zeit kostet und 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche verfügbar ist.

Was wir Unternehmen empfehlen, die ihre Werbemaßnahmen optimieren wollen

Die SteadyNews sind eine Institution in Dortmund und der Metropole Ruhr, um die sich viele Anbieter und Kompetenzen versammelt haben. Eva Ihnenfeldt ist seit über zehn Jahren Marketing- und Social Media Expertin, sowohl als Trainerin als auch aus eigener gelebter Erfahrung. Durch den Aufbau der Gründergenossenschaft Witten eG und der Business Academy Ruhr GmbH hat sie Kontakt zu vielen Agenturen und B2B-Anbietern im Bereich Marketing, Werbung, Webdesign, PR und Unternehmensberatung. Gern können wir einen Termin vereinbaren und gemeinsam den idealen Marketing-Mix für Ihr Unternehmen finden. Im Anschluss erarbeiten wir für Sie einen Kosten- Leistungsplan passgenauer Anbieter und übernehmen für Sie die Vermittlung und Steuerung der Kommunikations-Strategie. Ein 30-minütiges Kennenlern-Gespräch ist kostenlos – jeden Dienstag zwischen 9.00 und 18.00 Uhr ist Sprechstunde für Unternehmen im B1st in Dortmund – direkt gegenüber der Westfalenhalle. Vereinbaren Sie einen Termin!

Eva_PortraitEva Ihnenfeldt
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One thought on “Effektiv werben im digitalen Zeitalter: Überforderung für kleine und mittlere Unternehmen?

  • Reply Eine Definition zur "Landingpage" in Zeiten von Social Media - Steadynews | 24. Februar 2016 at 08:47

    […] Dieses Denken steht gewissermaßen mit dem Auftrag der Öffentlichkeitsarbeit im Konflikt. Auf der einen Seite wollen wir dem Interessenten zeigen, dass wir ehrlich an ihm interessiert sind – und das nicht nur vortäuschen, um unsere Produkte zu verkaufen – auf der anderen Seite sind wir wirtschaftlich gezwungen, in Umsatz und Gewinn zu denken. Alles Andere wäre verwerflich, schon allein deshalb, weil wir unseren Mitarbeitern und deren Familien gegenüber Verantwortung tragen. Effektiv werben im digitalen Zeitalter als kleines oder mittleres Unternehmen […]

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