#barcamp Köln am 3. und 4. September 2016: Was ich am Samstag gelernt habe

2008 war ich zum ersten Mal auf einem BarCamp: einer demokratisch in Echtzeit entstehenden Konferenz. Viele Menschen kommen zusammen, verstehen sich grundsätzlich als Mitveranstalter, machen am Anfang der Konferenz Vorschläge für Themen, finden sich je nach Interesse zusammen und diskutieren konstruktiv und zugewandt. Durch Sponsoren ist die Barrierefreiheit für alle Einkommensschichten gesichert, Respekt und Zugewandtheit sind Grundprinzipien der von Software-Entwicklern gestarteten Form der Wissenserweiterung. Ich konnte in diesem Jahr leider nur am Samstag nach Köln zum BarCamp, da man mir mein Scheinbenwischer-Gummi in der Nacht zuvor in Witten geklaut hatte – und es heute, am Sonntag, regnet. Aber ich will von Samstag berichten und ein wenig davon vermitteln, was man an einem BarCamp alles lernen kann.

Etwa jeder zehnte BarCamp-Teilnehmer bot auch eine Session an - davon lebt die "Unkonferenz"

Knapp jeder sechste BarCamp_Teilnehmer bot auch eine Session an – davon lebt die „Unkonferenz“

Morgens um 10.00 Uhr begann (wie immer) die Vorstellungsrunde, bei der sich traditionell alle Teilnehmer (rund 200) mit drei Hashtags kurz selbst vorstellen. Natürlich wird den Sponsoren gedankt, ohne die es nie möglich wäre, dass für 19 Euro zwei Tage mit Rund-Um-Verpflegung, Party und vielen Räumen für die vielen Sessions geboten werden können! Stefan Evertz und seine Frau, Katja Evertz sind in Deutschland das Zentrum der BarCamp-Szene, in Köln waren auch Anne Kraemer und Brigitte Glatzel federführend beim Orga-Team, so dass alles reibungslos funktionierte und sich die teilnehmenden „Mitveranstalter“ – also alle 200 Teilnehmer, fühlen konnten wie gebettet in Abrahams Schoß. Für Gastgeber ist es übrigens immer ein kleines Wunder zu erleben, wie diszipliniert alle aufräumen, Müll vermeiden, Ressourcen schonen… es klappt mit dem Mitveranstalter-Feeling – seit mehr als 10 Jahren BarCamps in Deutschland auch heute noch!
Alles zum BarCamp Köln hier

Dann kamen alle Teilnehmer nach vorn, die eine Session anboten. Es gab Sessions zu technischen Themen (wie Monitoring-Tools), zu Marketing-Strategien im digitalen Zeitalter, zur Persönlichkeitsentwicklung, zu Gründungsthemen, zu Spiel und Spannung. Sogar Whisky-Tasting ist dabei! „Betreutes Trinken“ mit der Metro.de Social-Media-Leiterin Carmen Hillebrand hat bereits Tradition bei BarCamps und ist ein beliebtes Zusammenkommen am Ende eines harten BarCamp-Tages…

Insgesamt standen bei dem überaus gastfreundlichen Gastgeber und Sponsoren QSC (DER Digitalisierer für den Mittelstand) 10 (!) technisch voll ausgestattete Session-Räume zur Verfügung, so dass nebeneinander Gruppen von wenigen bis zu 50 Menschen stattfinden konnten. Kaffee floss in Strömen von der „Sonntagmorgen Kaffeerösterei“ und die Bierauswahl wurde gesponsert von der Privatbrauerei Gaffel Becker & Co.
Alle Sponsoren hier aufgelistet – ohne sie wäre diese demokratische Konferenz-Revolution undenkbar. Drunter geht es dann weiter mit meinem persönlichen Session-Plan…

QSC AG (Premium-Sponsor BarCamp Köln 2015) #barcampkoeln
Deutsche Post DHL Group (Premium-Sponsor BarCamp Köln 2016) #barcampkoeln
Kammann Rossi (Basis-Sponsor BarCamp Köln 2016) #barcampkoelnTalkwalker (Basis-Sponsor BarCamp Köln 2016) #barcampkoeln
TARGOBANK (Basis-Sponsor BarCamp Köln 2016) #barcampkoelnVICO (Basis-Sponsor BarCamp Köln 2016) #barcampkoeln
TechSmith (Basis-Sponsor BarCamp Köln 2016) #barcampkoelnAccenture Interactive (Basis-Sponsor BarCamp Köln 2016) #barcampkoeln
BVCM (Basis-Sponsor BarCamp Köln 2015) #barcampkoelnsonntagmorgen (Basis-Sponsor BarCamp Köln 2016) #barcampkoeln
Privatbrauerei Gaffel Becker (Basis-Sponsor BarCamp Köln 2016) #barcampkoelnKölner Stadt-Anzeiger (Medienpartner BarCamp Köln 2016) #barcampkoeln

WordPress Meetup – 1. Hilfe-Session

Es war wie immer schwer, sich zu entscheiden. Zunächst ging ich zum WordPress Meetup, das auch regelmäßig beim StartPlatz Köln angeboten wird. Hier können Anwender alle Fragen stellen, die sie bei der Administration ihrer WordPress-Seite haben. Welche PlugIns sind empfehlenswert, welche Themes, was muss ich bei Updates beachten, wie richte ich  meinen Shop über WordPress ein usw. WordPress ist eine weltweite Open Source Bewegung, die unschlagbar ist in ihrer Innovationskraft – aber natürlich auch durch diese Vielfältigkeit kniffelig ist. Wie wunderbar, dass die Community die Anwender so ehrenamtlich unterstützt! Sachen gibts…

In dieser Session wurden viele Fragen gestellt zur Mehrsprachigeit von WordPress-Seiten. Ich erfuhr, wie man die Themes identifiziert, die sich mit Mehrsprachigkeit kombinieren lassen. Wie man über Caching die Ladezeiten verringern kann, welche Besonderheiten bei mehr als 10 Sprachen zu beachten sind.

Im Weiteren ging es um das leidige Thema „Theme-Wechsel“. Ich lernte, wie ich über das Theme-Verzeichnis ganz leicht entdecken kann, welche Themes barrierefrei sind. Das ist sehr nützlich, weil barrierefreie Themes grundsätzlich viel weniger Schwierigkeiten machen bei Updates und Plugin-Aktualisierungen. (Notiert: Twenty sixteen; Libre; Posper)

Bei WordPress gibt es zurzeit rund 40.000 Plugins – manche davon sind nicht empfehlenswert. Die guten Plugins erkennt man daran, wann sie zum letzten Mal aktualisiert werden und wie viele sie nutzen. Ein sehr praktikabler Rat! Schließlich kann es passieren, dass Plugins plötzlich, nach einer Aktualisierung, querschießen und schlimmstenfalls die ganze Seite lahmlegen! Aber auch Ladezeiten können plötzlich immens lang werden. Da hilft dann nur, jedes einzelne Plugin abzuschalten, Seite prüfen, wieder anschalten – bis man den Querschläger gefunden hat. Also immer nur Plugins nutzen, die bei vielen im Einsatz sind und ständig von den Entwicklern aktualisiert und gewartet werden. Keine Experimente…

Dann gab es noch den Tipp, sich Vorträge von Frank Staude zu WordPress bei YouTube anzusehen. Und als SEO-Tool bitte Yoast nehmen und nicht WP-SEO. Yoast ist einfach das beste Tool, das dem Admin sagt, was er alles für SEO bei jedem einzelnen Beitrag tun sollte. Die leidige Bildgrößen-Frage konnte nicht wunschgemäß beantwortet werden, da wir doch so gern alle Bilder auf ein Mal nachträglich in der Mediathek immer wieder optimieren würden – das ist nicht möglich. Da muss man noch händisch arbeiten. Insgesamt sehr dichte 45 Minuten, die natürlich bis zur letzten Sekunde ausgereizt wurden. Danke an @prwebcare, @CGNTimo, und @ThomasMorus für diese „Erste Hilfe“.

Intelligenter Vertrieb einer Social-Enterprise-Lösung: Mixxt

In der nächsten Session war so viel Stoff, dass ich mit dem Mitschreiben (übrigens immer mit Google Notizen auf dem Smartphone) kaum mitkam. Oliver Uberholz, Geschäftsführer von mixxt, stellte uns vor, wie sein Unternehmen ständig den digitalen Vertrieb ihrer Social-Enterprise-Lösung optimiert. Man sah an den Ausführungen, wie überlegen der digitale Vertrieb ist gegenüber dem klassischen Kalt-Vertrieb per Telefon!

Auf der Website können täglich 50 Suchanfragen identifizeirt werden von IT-Leitern, die nach einer Intranet-Lösung gogglen. Natürlich ist der erste Schritt im digitale Vertrieb, mixxt gegenüber den Konkurrenten bei Google ganz nach oben zu bringen – was mit Knowhow und ständigem Einsatz gut gelungen ist. Content-Marketing ist hierbei der Schlüssel. Zusätzlich sind sämtliche Landingpages: Whitepaper, E-Books, ansprechende Kontakt-Formulare und Blogbeiträge mit attraktiven Kontakt-Buttons die Profession des Redaktionsteams mit 7 Mitarbeitern.

Headlines müssen emotional polarisieren, hat mixxt in vielen Analysen festgestellt. Da ist es auch unumgänglich, Mitbewerber direkt zu benennen – natürlich rechtlich überprüft. Aber mixxt geht offensiv daran, die Google-Sucher über attraktive Headlines zum Klicken zu bringen. Clickbaiting ist für Blogger das A&O.

Für die Beiträge ist ales genau definiert: Wie viele Bilder bei wie viel Text; mit welchen Mitteln halte ich den Leser in den berühmten „ersten drei Sekunden“ bei seiner Aufmerksamkeit, welcher Aussagekraft müssen die Bidler haben, wie sind interne und externe Links gestaltet usw. Unter jedem Beitrag werden mit Tweetable mehrere Tweets vorformuliert, um dem Leser das Twittern zu erleichtern.

Für das Direct-Marketing mit Mailings gibt es insgesamt 80 E-Mail-Stories: Je nach Zielgruppe, Engagement und Wichtigkeit des potentiellen Kunden. Es gibt Long und Short-Newsletter. Man hat sich durch Analysen darauf geeinigt, dass der Consumer von Produkt-Tests nach drei vergeblichen Touchpoints rausfliegt.

Natürlich können die mixxt-Vertriebsmitarbeiter sehen, wer wie lange auf der Website war – und wie sich der Besucher bewegt hat. Ab einem gewissen Interesse (und wenn es sich tatsächlich im einen IT-Leiter etc. eines geeigneten Unternehmens handelt) wird dieser auch durchaus telefonisch kontaktiert. Da IT’ler normalerweise wissen, dass sie auf professionellen Webseiten identifiziert werden können, hat das noch nie Probleme gegeben, sagt Ueberholz. Im Gegenteil, der potentielle Kunde freut sich über die Aufmerksamkeit und den Service.

Es gibt auf jeder Seite mehrere verschiedene Call to Actions: Textlinks, die Aufforderung zum Download, kostenlose Whitepapers, E-Mail-Formulare.

Für die Newsletter-Registrierung hat mixxt die üblichen Begriffe: „Abonnieren“ und „Newsletter“ vermieden, da diese negativ assoziiert werden. Stattdessen heißt die News-per-Email-Registrierung nun nun „Aktualisiern“.

Obwohl extrem viele Mails an Abonnenten verschickt werden, hat es z.B. in diesem Jahr erst drei Beschwerden am Telefon gegeben.

Und so sieht eine Short-E-Mail-Story nach einem Pordukttest aus (also wenn ein potentieller Kunde die Software kostenlos getestet hat): Die Mails sehen zwar aus wie normale Mails, werden aber automatisiert mit Mailchimp erstellt und versendet. Die erste Mail ist eine freundliche „persönliche“ Antwort eines benannten Mitarbeiters. Wenn keine Reaktion erfolgt, meldet sich der „Mitarbeiter“ ein zweites Mal. Erfolgt dann immer noch keine Reaktion, klingt die dritte Mail wie ein genervter Geschäftsführer – der Chef persönlich ist enttäuscht, dass das Angebot zum Test ohne Feedback in Anspruch genommen wurde. Betreff: “ nicht erreichbar oder zu beschäftigt“.

Längere E-Mail-Stories betragen bis zu 30 E-Mails, die nach einem guten Whitepaper aktiviert werden. Auch in den Mails gibt es Tweet-Zeilen per Tweeable. Für dieses Customer-Relationsmanagement nutzt mixxt Salesforce. Insgesamt waren diese 45 Minuten extrem dicht und wir erfuhren, wie professionell heute schon digitaler Vertrieb funktionieren kann – merkwürdig, dass es noch so wenige B2B-Anbieter nutzen!

Multi-Channel-Blogging ergänzend zum Corporate Blog

Die dritte Session thematisierte Mögloichkeiten, wie man den eigenen Corporate-Blog noch durch externe blogähnliche – oder Blogplattformen unterstützen kann. Vorgestellt wurden von @sozialpr Medium, LinkedIn-Pulse und Facebook-Notizen. Tatsächlich gibt es schon viele Anbieter, die meinen, sie brauchten keinen eigenen Blog mehr, da es doch die internationale Blogplattform Mediumgibt. Doch Christian Müller hatte viele Argumente, warum das kurzsichtig ist. Das wichtigste Argument ist wohl, dass ich mihc grundsätzlich keiner fremden Plattform ausliefern sollte mit meinem Content.

Ergänzend sind jedoch die drei Möglichkeiten großartig. Man kann bestimmte Aspekte des eigenen Blogbeitrags herausnehmen – und bei Medium, Pulse und Facebook-Notizen zurückverlinken auf den eigenen Blog. Man kann die Plattformen nutzen für Themen, die nicht direkt in den eigenen Blog passen. Und man kann Influencer und Experten gewinnen über Medium und Pulse, da dort die Community-Entwicklung ein zentrales Thema ist. Sehr gute Impulse! Über Facebook-Notizen, die viel zu wenig bekannt sind, werde ich in dieser Woche ausführlich schreiben. Er empfiehlt beim einem Blogstart zu üerbelgen, ob man zunächst „still starten“ will, parallel über Extern eine Community aufbauen – um erst dann den Blog richtig viral aufzubauen.

Christian Müller hat mit seiner Agentur analysiert, dass Google überarbeitete Blogbeiträge belohnt. Man sollte also von Zeit zu Zeit beliebte Blogbeiträge überarbeiten und aktualisieren, um den Leser nicht mit veralteten Infos zu enttäuschen. Google wird es danken.

Die Agentur SocialPr.net schreibt zwischenzeitlich nur noch einen Blogbeitrag monatlich – diesen aber sehr ausführlich, mit hohem Mehrwert für den Leser. Da kommen schnell 2.000 bis 3.000 Wörter zusammen. In der 1. Woche nach Veröffentlichung wird ein Aspekt bei Medium herausgestellt, in der zweiten Woche bei LinekdIn-Pulse, in der 3. Woche per Facebook-Notiz. Nach etwa einem Jahr hat sich durch diese Strategie die Besucherzahl auf den Blogbeiträgen so erhöht, dass man den Erfolg sieht. Die Strategie mit dem Multi-Channel-Bloggen ist gut. Es hat sich gelohnt.

Fremdsprachen lernen mit intelligenten Methoden

Dann ging es (nach einer einstündigen Session-Pause, in der mich mal ein bisschen mit anderen Teilnehmern in der Sonne unterhalten habe) zur vorletzten Session: Fremdsprachen lernen. Iason hat holländische und griechische Wurzeln und hat sich autodidaktisch bisher acht weitere Fremdsprachen beigebracht. Zunächst stellte er uns seine persönliche Methode vor: Mit einem Lehrbuch aus dem Klett-Verlag übersetzt er die Texte eines Kapitels Wort für Wort. Immer, wenn er das nächste Kapitel beginnt, wiederholt er zunächst (soe wie in „Fritz packt seinen Koffer“) alle vorherigen Kapitel. Nach dem Erarbeiten des Buchs hat er eigener Erfahrung nach 50 Prozent des Stoffs behalten. Erst ganz am Schluss widmet er sich der Grammatik. Mit dieser Methode braucht er pro europäischer Fremdsprache und einer Stunde täglich zwei Jahre.

Nun trugen die Teilnherm der Session zusammen, wie sie Fremdsprachen lernen. Unglaublich, was da alles schon autodidaktisch passiert! Es wird mit Birkenbihl gelernt, mit Apps, mit Online-Kursen, mit Muttersprachlern, mit denen man sich über digitale Tools vernetzt und sich gegenseitig lehrt: Lehrst Du Chinese mich chinesisch, lehre ich Deutscher Dich in Deutsch. Perfekt! Hier einige Tipps, die anscheinend gut funktionieren:

Bei dem Hello Talk Stammtisch kann man sich mit Muttersprachlern vernetzen. Übrigens: Frauen sprechen meistens deutlicher als Männer. Wenn man sich einen Lehrer sucht, dann unbedingt einen, der eine deutliche Aussprache hat

Birkenbihl-Kurse gibt es in Englisch, Spanisch, Französisch: Hörbuch und Bücher. Bei dieser Methode ist Vokabel-Lernen verboten und Grammatik nur dann am Schluss als Möglichkeit angeboten: sozusagen als Hobby für Sprachleidenschaftliche. Ansonsten kann man mit Birkenbihl nach und nach sein Lückennetz aufbauen und füllen. Man „dekodiert“ fremde Sprachen, erlangt Verständnis für die fremde Kultur und begibt sich spielerisch und staunend hinein in die Fremdsprache.

Fluent in three months: Ein Buch, mit dem gehirngerechtes Fremdsprachenlernen so beschrieben wird, dass man danach viel leichter Zugang dazu findet

Gut ist, Englisch zu lernen wie unsere Kinder: Englische Serien gucken mit eingeblendeten englischen Untertiteln, oder einfach jeden Tag einen TED-Vortrag mit englischen Untertiteln: Man „gewöhnt sich“ an die Sprache und wird von Mal zu Mal sicherer im Verständnis.

Und noch eine Empfehlung: http://m.rosettastone.de
Ein Online-Kurs, der wirklich bezahlbar ist, und ganz viel Spaß macht.

Und hier noch eine Offline-Empfehlung, die anscheinend hält, was das Institut verspricht: Landesspracheninstitut Bochum – 3 Wochen intensiv. Für Studenten sehr attraktive Preise, alle Anderen sollten sich mal persönlich erkundigen. Drei Wochen „Sprachurlaub in Bochum“, und man kann anschließend sogar schon Präsentationen und Aufsätze bewältigen.

Augmented Reality Games mit GPS: PokemonGo und Ingress

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Pokemon Go und der „große Bruder“ Ingress – weltweite Bewegung von GPS-Gamern

Die letzte Session dieses Samstags fand draußen statt. Uns wurden von unseren beiden „Trainern“ Brigitte und Dennis die Smartphone-Games Ingress und Pokemon Go vorgestellt. Ich wusste ja überhaupt nicht, dass Ingress die Vorlage für Pokemon Go ist. Tatsächlich wurden die von den weltweit vernetzten Spielern erstellten Portale für Ingress ganz einfach auf die App Pokemon Go übertragen! Das Design wurde allerdings erheblich vereinfacht und auf Kinderwelten angepasst. Viele Funktionen des komplizierten Augmented Reality Spiels Ingress sind bei Pokemon Go nicht verfügbar.

Ingress wurde 2012 unter Anderem auch deshalb gestartet, um Menschen über GPS-Ortung des Telefons und die Standortinformationen von Google Maps Sehenswürdigkeiten und historischen Orte näher zu bringen. Es hat also durchaus eine pädagogische Intention. Die Spielidee ist ganz anders als bei Pokemon Go: Bei Ingress kämpfen „Erleuchtete“ und „Widerständler“ um eine mächtige Energie namens „Exotic Matter“. Während die Erleuchteten diese Energie, die Menschen unterschwellig beeinflussen kann, zum Wohle der Menschheit nutzen will, ist der Widerstand sicher, dass das alles negativ für die Menschen ist.

Bei Pokemon Go fängt man kleine niedliche Monster, trainiert sie und lässt sie miteinander kämpfen. Bei Ingress gibt es zwei Fraktionen – bei Pokemon Go drei Teams. Doch die Pokestops und Arenen sind tatsächlich zu fast 90 Prozent vom Vorgänger Ingress übernommen worden, und Ingress gewinnt auch gerade wieder durch Pokemon Go neue Spieler, denen das Ganze zwar viel Spaß macht – die aber doch lieber zu den „Erwachsenen“ gehören möchten als zu den Comic-Fans. Nintendo hatte ein gutes Gespür, als sie bei Niantic und Ingress einstiegen. 15 Millionen Standorte haben die Ingress-Spieler bis heute weltweit erstellt – darauf kann Pokemon Go prima aufbauen.

Dann ging es los: Dennis installierte mir meinen Pokemon Go Account und wir probierten unzählige Trainer-Namen aus, bis wir endlich einen fanden, der noch frei ist. Gar nicht so einfach bei 75 Millionen Menschen, die sich schon einen Pokemon Go Account erstellt haben. Dann lernte ich, Pokebälle so zu werfen, dass sie Monster richtig treffen. Und wie man sich im Feld bewegen muss, um möglichst viele Monsterchen zu fangen. War sehr gut für mich, das auszuprobieren – aber heute morgen habe ich beide Apps wieder deinstalliert. <bin nun mal kein Gamer, höre beim Laufen lieber Podcasts statt Monster zu fangen – da machste nix…

Hier blieb Keiner hungrig! Und natürlich ist auch immer etwas für Veganer dabei

Hier blieb Keiner hungrig! Und natürlich ist auch immer etwas für Veganer dabei

Ab 18 Uhr gab es dann jede Menge Pizza, Salate und Kästen Gaffel Kölsch. Und Wein gab es auch. Und überhaupt war der ganze Tag gefüllt mit leckerem Essen. Und dieser Kaffee! Tausendmal besser als das, was ich so als Filterkaffee kennen. Mild, aromatisch, in drei verschiedenen Aromen, es war einfach ein Traum. Schade, dass ich heute nicht mehr den zweiten Tag erleben konnte – irgendjemand hat mir mein Scheibenwischergummi in der Nacht von Freitag auf Samstag geklaut, und heute regnet es den ganzen Tag. Da ist die Fahrt vom Ruhrgebiet nach Köln unmöglich.

Auf jeden Fall vielen Dank an alle, die dieses großartige BarCamp möglich machten. Vielen Dank an die vielen Teilnehmer, die so großzügig ihr Wissen teilen und die unsere digitale Transformation federführend gestalten: Als Entwickler, Socia-Media-Manager, Online-Marketing-Verantwortliche, Freelancer, Blogger, Hobby-Digitale, politisch Engagierte und Unternehmer. Gefeiert habe ich dann noch bis 21 Uhr mit den Anderen – und um 22 Uhr war ich nach einem langen, lehrreichen und seelenwohltuendem Tag zu Hause. So ist es gut. 🙂

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

One thought on “#barcamp Köln am 3. und 4. September 2016: Was ich am Samstag gelernt habe

  • Reply Newsletter der SteadyNews vom 6. September 2016 - Steadynews | 15. September 2016 at 21:33

    […] #barcamp Köln am 3. und 4. September: Was ich am Samstag gelernt habe 2008 war ich zum ersten Mal auf einem BarCamp: einer demokratisch in Echtzeit entstehenden Konferenz. Viele Menschen kommen zusammen, verstehen sich grundsätzlich als Mitveranstalter, machen am Anfang der Konferenz … […]

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