Dezentrales Coworking: Ein neues Arbeitsmodell für Social-Media-Spezialisten

Christian Spließ, Social Media Manager: Neben dem Begriff des Cloud-Computings ist momentan das Thema des Coworkings in aller Munde. Nach und nach sprießen Bürokurzzeit-Arbeitsplätze aus dem Boden. Allein in Dortmund gibt es mittlerweile zwei, über das CoWoDo hatten wir in der Vergangenheit schon berichtet. Im letzten Monat eröffnete dann noch schräg gegenüber dem U die Ständige Vertretung. Mehr und mehr bildet sich ein deutschlandweites Netzwerk aus, Webseiten wie Rent-O-Room erleichtern das Ausfinden von Coworking-Places. Duisburg dagegen als Web 2.0-Haupstadt und Vorreiter macht mal wieder alles anders. Hier wird das Dezentrale Coworking gelebt, ein Begriff, den der Transmediale Storyteller und Konzeptentwickler Frank Tentler erfand.

Während beim zentralen Coworking sich Selbstständige zusammenfinden, um in einem Büro oder einem besonderem Gebäude mit passender Ausstattung jeder für sich aber dann doch irgendwie alle zusammen an ihren Projekten zu arbeiten ist das beim Dezenteralen Coworking anders. Dass es in der Duisburger Szene schon Gedanken zum Aufbau eines zentralen Coworkings-Spaces gegeben hat, das ist auf jeden Fall unbestreitbar. Schließlich hat Duisburg mit dem Kreativquartier Ruhrort am Hafen einen Knotenpunkt für Kreative und Künstler. Doch die meisten Kreativen in Duisburg besitzen seit Jahr und Tag ihre eigenen Büroräume – und wären kaum dazu zu bewegen aus diesen Räumen auszuziehen nur um mit anderen Leuten in einem anderen Büro zusammenzuarbeiten.

Beim Dezentralen Coworking verabreden sich die Teilnehmer entweder spontan über Twitter oder schon im Vorhinein in einem Cafe mit WLAN und genügend Platz – es gibt also keinen festen Ort, keine richtigen Büro- oder Konferenzräume. Stattdessen ist man mobil und flexibel. Dies ist ein Nachteil für Netzarbeiter, die eventuell kurzfristig in Duisburg nach einer Möglichkeit zur Arbeit suchen, allerdings kann man in diesem Fall auch feste Zeiten in der Woche im Cafe vereinbaren. Die Vorteile des Coworkings, der lebendige Austausch von Wissen, das gemeinsame Arbeiten an Projekten bleibt allerdings erhalten. Kosten entstehen in jedem Fall: Egal ob man ein Tagesticket für den CoWoDo erwirbt oder im Cafe Latte Macchiato mit Keksen genießt.

Dabei steht das Dezentrale Coworking eigentlich auch stellvertretend für ein neues Arbeitsmodell, das in Zukunft mehr und mehr in Konkurrenz zu den Agenturen treten wird. Anstatt dass immer ein festes Team die Projekte betreut, sucht sich derjenige, der ein Projekt betreut je nach Lage und je nach Talent diejenigen aus, die für ihn am Besten in Frage kommen. Wenn das Projekt dann fertig ist, löst sich das Team auf. Jeder schreibt die Rechnung für seine Tätigkeiten und ist ansonsten wieder als Selbstständiger tätig. Perfekt für die Generation Y, die sich nicht unbedingt auf längere Zeit binden lassen möchte. Noch allerdings gibt es wenige erfolgreiche Modellbeispiele für diese Art der Zusammenarbeit. Wobei die Steadynews sicherlich dazuzählen können – und damit wie auch beim Social Media Newsroom Vorreiter in Dortmund sind. Es wird weiter spannend bleiben auf diesem Gebiet…

Social Media Manager Christian Spließ. Photo: Gesine Lübbers

Christian Spließ, Social Media Manager

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Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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3 thoughts on “Dezentrales Coworking: Ein neues Arbeitsmodell für Social-Media-Spezialisten

  • Reply Eva Ihnenfeldt 19. Juni 2011 at 17:09

    Ich sehe es direkt vor mir: lauter coole Cafes und Meetingpoints, in denen sich viele Leute treffen und frei und kooperativ miteinander arbeiten. Niemand ist niemandes Chef und niemendes Knecht. Jeder kann was anderes und jeder hat Freude am Erfolg des Anderen, weil es auch für ihn gut ist und zum eigenen Erfolg beiträgt. Und überall gibt es leckeren Kaffee und gesundes Essen und leckeres Essen wie Linsensuppe, Fingerfood, Salate und dick belegte Sandwiches – und Kuchen

  • Reply Udo Pasch 15. Juli 2011 at 12:32

    Die Gruppe5 praktiziert Dezentrales Coworking mittlerweile seit dem Jahr 2003. Allerdings ist es ist nicht immer leicht, Auftraggebern diese Form der Zusammenarbeit offen zu vermitteln. Mittlerweile haben wir aber durchaus auch Kunden mit größere Budgets die wir so perfekt bedienen. Für Agenturen ist der Schritt in diese neue Form der Zusammenarbeit nicht so schwer – gab es doch immer schon die Zusammenarbeit mit s.g. Freelancern. Aber auch als Unternehmer muss man bereit für neue Wege sein. Ich bin auf jeden Fall überzeugt davon, das Dezentrales Coworking in der Zukunft vermehrt Anwendung findet.

  • Reply Neulich im Coworking Space… « alexhoffmann 2. November 2011 at 21:53

    […] m.E. zu laut, um sinnvoll arbeiten zu können (obwohl es hierfür neuerdings den Begriff „dezentrales Coworking“ […]

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