Social Media for Beginners Teil 6: Zielsetzungen für Social Media

„Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt“ – welch weises Zitat von Gotthold Ephraim Lessing! Tatsächlich haben wohl etwa ein Drittel aller Marketing-Verantwortlichen keinen Marketingplan – zumindest behaupten das Studien. Gerade für Einzelunternehmer ist es sehr wichtig, sich äußerst diszipliniert mit eigenen Marketingaufgaben auseinanderzusetzen – und gerade hier bietet Social Media eine effektive Unterstützung.

Was bedeutet Marketing für Selbstständige und Inhaber von Unternehmen?

Vor Allem bedeutet es, Ziele zu definieren, die identifizierten Zielgruppen „zu finden“ und mit konkreten Maßnahmenplänen diese Zielgruppen als Kunden zu Spinnennetzgewinnen. Ganz einfach nicht wahr? Tatsächlich steckt wie immer der Teufel im Detail. Allein schon die Kunst, klare Ziele zu definieren ist nämlich viel schwieriger als gedacht. „Mehr Umsatz machen“ ist kein Ziel sondern bestenfalls ein guter Vorsatz. Ohne konkrete Zahlen, Daten, Fakten bleiben Ziele verwaschen und hindern uns daran, unsere Zielsetzungen und deren Erfolg zu überprüfen.

Was sind Zielsetzungen für Social Media?

Zielsetzungen für Social Media Marketing bauen im Normalfall aufeinander auf nach der guten alten AIDA-Formel (die gängigste Formel für das Werbewirkungsprinzip – gibt es schon seit 1898)):

  1. Aufmerksamkeit erlangen – Attention
  2. Interesse wecken – Interest
  3. Einen gewinnorientierten Wunsch wecken – Desire
  4. Den Kontakt zum Kunden/ Empfehler machen – Action

Das bedeutet wir müssen für unser Social Media Marketing diese vier Stufen aufeinander aufbauen lassen. Im Folgenden gebe ich einige Tipps für jede einzelne AIDA-Stufe:

Stufe 1: Aufmerksamkeit erlangen

Was nützen die schönsten Botschaften, Produkte und Prozesse, wenn sie niemand kennt? Jedes Unternehmen hat zunächst die Ausrichtung, die eigene Bekanntheit zu steigern. Neben kommerziellen Werbemaßnahmen wie Messeauftritt, Inserate, Flyer etc. ist Social Media sehr wirkungsvoll, da bei vielen Produkten und Dienstleistungen die Suche bei Google und Co startet. Mögliche Zielsetzungen im Social Media Marketing können sein:

  • Erhöhung von Fans, Kontakten, Followern und Freunden in den sozialen Netzwerken
  • Steigerung der Newsletter-Abonnenten
  • Trafficzuwachs auf der Website/ dem Blog
  • Erweiterung der Suchergebnisse für die eigenen Angebote
  • Bekanntheit des eigenen Namens als Experte/ Meinungsführers

Aber wie? Die Frage nach der passenden Strategie erfolgt in einem späteres Kapitel. Hier geht es zunächst darum, Ziele für Social Media zu verdeutlichen.

Stufe 2: Interesse wecken

„Content-Marketing“ ist in aller Munde. Unternehmen sollen sich ähnlich auf dem Markt präsentieren wie Zeitungen. Man erstellt und verteilt eine eigene „Bäckerblume“ auf elektronischem Weg. Über dieses Content-Marketing wird zweifelsohne Aufmerksamkeit geschaffen, doch wird wirklich auch Interesse geweckt? Hat der Content genügend Qualität und genügend emotionale Kraft, um den Leser bzw. Besucher zu berühren? Der Weg zum Kunden geht immer über das Herz (selbst bei Einkäufern im Bereich B2B), und die kreative Aufgabe der Stufe 2 ist und bleibt es, aus der flüchtigen Aufmerksamkeit ein konzentriertes Interesse zu gestalten. Mögliche Ansätze können sein:

  • Das Gesetz der Serie: Der Besucher sieht, dass er einen fortlaufenden Mehrwert erhält
  • Storytelling: Der Besucher wird durch Bilder und Geschichten gefesselt
  • Emotionen wecken: Zum Staunen bringen, Vertrauen aufbauen, Identifikation fördern, Sympathie und Anerkennung erhalten – Emotionen von gewinnorientierten Inhalten sollten immer positiv und aufbauend sein
  • Weiterbildung: Der jeweilige Inhalt bietet dem Besucher konkrete Tipps und einen nachhaltigen Mehrwert – der Inhalt macht klüger
  • Das Unternehmen transparent machen: Einblicke aus dem Unternehmensalltag überwinden Distanz und schaffen „familiäre Atmosphäre“

Stufe 3: Wunsch nach Kontakt/ Kauf/ Empfehlung wecken

Erst wenn das Interesse geweckt ist, können wir uns dem dritten Ziel zuwenden: Wir wollen dass der anonyme Besucher zum echten Kontakt wird. Dafür brauchen wir seine konkrete Mithilfe. Er/sie muss eine E-Mail schicken, das Telefon in die Hand nehmen, uns persönlich auf unserem Messestand treffen, den entscheidenden Klick zum Kauf tätigen. Doch wie können wir das vorbereiten? Wie können wir den entscheidenden Impuls auslösen, der dann in Stufe 4 seinen krönenden Abschluss findet?

Zunächst ist es wieder mal unsere Empathie, die uns bei Stufe 3 leitet: Was treibt uns selbst dazu, Kontakt mit Unternehmen aufzunehmen? Welche Impulse brauchen wir, um uns für einen Online-Shop zu entscheiden? Was weckt den Wunsch nach einem Gespräch, einem Produkt, einem Angebot? Hier einige Tipps für die Kategorie „Wunsch wecken“:

  • Je einfacher je besser: Je unkomplizierter ein Kaufvorgang ist, desto eher klappt der Prozess bis zum entscheidenden Klick
  • Je direkter je klarer: Je deutlicher und bestimmter eine Aufforderung ist, desto eher wird dieser Aufforderung entsprochen
  • Je mehr Interaktion je beliebter: Je mehr Likes, Kommentare, Shares etc. wir erhalten desto „respektabler“ sind wir
  • Je persönlicher je lieber: Je mehr es „menschelt“ hinter der Einladung, desto eher haben die Besucher den Wunsch, Kontakt aufzunehmen
  • Je konkreter je partnerschaftlicher: Je mehr ich verdeutliche, was nach der entscheidenden Aktion passiert, desto sicherer wird mein potentieller Besucher
  • Je mehr Empfehlungen je überzeugender: Je mehr Rezensionen von Kunden ich präsentiere, desto mehr Vertrauen baue ich auf
  • Je mehr Meinungsführer je imposanter: Je mehr bekannte Meinungsführer mit uns vernetzt sind, desto mehr hebt das die Reputation
  • Je mehr Wert je mehr Wunsch: Je mehr Mehrwert ich demjenigen anbiete, der die gewünschte „Action“ ausführt, desto mehr werden es tun
  • Je passender je effektiver: Je mehr mein Mehrwert auf den „Traumkunden“ abzielt, desto weniger muss ich mich mit zeitraubenden Nebenschauplätzen beschäftigen

Stufe 4: Der Wunsch wird zur Aktion! Von der Aufmerksamkeit zum Abschluss

Es ist ein großer Unterschied, ob ich Dienstleistungen anbiete oder Online-Shop-Produkte. Ebenfalls ist es ein großer Unterschied, ob meine Kunden Konsumenten sind oder Business-Kunden. Doch in jedem Fall geht es darum, einen „Handschlag“ auszutauschen, ob virtuell über den Kaufklick, beim Kauf im Laden – oder persönlich über die Erteilung eines Auftrags. Dieser Handschlag bedeutet für viele Selbstständige in der Vorbereitung, dass sie dem potentiellen Kunden Auge in Auge gegenüber sitzen und ihn von der eigenen Qualität überzeugen. Social Media ist ein sehr geeignetes Werkzeug, um genau dieses „Auge in Auge“ vorzubereiten. Im Folgenden einige Tipps für die Marketing-Zielsetzung:

  • Wie kann ich die Handhabung der Kontaktaufnahme so günstig wie möglich gestalten?
  • Wie kann ich meine „Handschlag-Vorbereitung“ so einladend wie möglich gestalten?
  • Wie kann ich für jeden Besucher den passenden Kommunikationskanal präsentieren?
  • Wie kann ich meine Erreichbarkeit optimieren?
  • Wie kann ich Wege finden, um selbst potentielle Kunden und Zielgruppen zu kontaktieren?

Sicher wird beim Lesen dieses Kapitel deutlich, welch großen Chancen Social Media bietet im Vergleich zu klassischen Werbeinstrumenten. Voraussetzung ist allerdings tatsächlich, dass man sich immer wieder mit dem Thema „Marketingplan“ auseinandersetzt, Erfolge misst und objektive Bewertungen vornimmt. Die Selbstverpflichtung zur permanenten Verbesserung liegt nicht nur in der Produktentwicklung und in der Optimierung von Prozessen, sondern auch in Marketing und Kommunikation! Darum legen wir in unseren Lehrgängen zum Social Media Manager (IHK) so viel Wert auf die Entwicklung einer ausführlichen Marketing-Strategie. Denn nur wer Ziele definiert, die identifizierten Zielgruppen findet, konkrete Maßnahmenpläne umsetzt und Erfolge misst, kann erfolgreich sein im Social Media Marketing.

Falls Sie den Entschluss fassen, eine Social Media Strategie zu entwickeln, können wir Ihnen gern helfen. In unseren Social Media Manager IHK-Zertifikatslehrgängen haben schon weit über 300 Menschen konkrete Social Media Marketing Strategien erarbeitet und umgesetzt – die Erfolge sind beeindruckend. Ob deutschlandweit im eLearning oder in Präsenz im Ruhrgebiet, in ihrer Klassengemeinschaft unterstützen sich die Teilnehmer gegenseitig und werden von der Lehrgangsleitung gecoacht. Viele Dozenten und Experten begleiten beim Weg ins Social Media Zeitalter.
Hier finden Sie unsere Weiterbildungen in der Übersicht.
Falls Sie Fragen haben, einfach melden – wir freuen uns!

Social Media for Beginners – in 10 Kapiteln:

  1. Wie fang ich an – Xing?
  2. Wie fang ich an – Facebook?
  3. Wie fang ich an – Bloggen?
  4. Das Kapitel für die Social Media Verweigerer
  5. Social Media und Privatsphäre
  6. Zielsetzungen für Social Media
  7. Die Social Media Strategie
  8. Struktur und Ordnung für Social Media Marketing
  9. Dos and Don’ts im Social Media
  10. Erfolgsmessung und ständige Verbesserung

 

 

 

 

 

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