Social Media bei der Westfalen Gruppe: Erfolg kommt von innen!

Die Westfalen Gruppe ist eine Unternehmensgruppe mit Sitz in Münster, 1.400 Mitarbeiter, Tochtergesellschaften in sechs Ländern. Das Unternehmen gliedert sich in drei Bereiche: Gase, Energieversorgung, Tankstellen. Der Bereich Gase ist europaweit aufgestellt, die Kunden kommen sowohl aus dem B2B-Bereich als auch – insbesondere bei der Energieversorgung und im Bereich Tankstellen – aus dem B2C-Bereich. Wie kann ein strategisches Social Media Konzept aussehen, dass diese Vielfalt einbezieht – und die Einzigartigkeit der Westfalen Gruppe als Familienunternehmen „aus einem Guss“ vermittelt?

Wo liegt der konkrete Nutzen für das wachstumsstarke Unternehmen – lohnt sich der Aufwand wirklich? Diese und andere Fragen beantworten Katharina Kämper (Koordination Social Media/ Internet), Nicole Lohkamp (Assistentin des Bereichsleiters Tankstellen) und André Knabke (Technischer Support Produktmanagement Kältemittel).

SteadyNews: Ich bin wirklich begeistert von der Social Media Strategie der Westfalen Gruppe und freue mich sehr auf dieses Interview, das sicher auch als Inspiration für andere Unternehmen dienen wird. Zunächst würde ich Katharina Kämper bitten, sich kurz vorzustellen. Was ist Deine Position und wie bist Du zu Social Media gekommen?

Katharina Kämper: Ich arbeite in der Unternehmenskommunikation als Koordinatorin Social Katharina_Kaemper_Eva_IhnenfeldtMedia/ Internet. Da ich mich schon seit 20 Jahren intensiv mit dem Internet auseinandersetze, habe ich von Anfang an die Internetpräsenz der Westfalen Gruppe begleitet. Ich habe die ersten Internetauftritte der Westfalen Gruppe gestaltet und auch in php programmiert, was dann natürlich irgendwann viel zu aufwändig wurde. Heute arbeiten wir mit externen Agenturen zusammen – die Koordination und Strategieentwicklung liegt weiterhin bei mir. Social Media war dann eigentlich nur folgerichtig, denn die Kunden-Kommunikation hat sich ja völlig verlagert. Heute müssen Unternehmen auch über Social Media Kanäle kommunizieren.

SteadyNews: Ich wünschte, auch andere Unternehmen würden endlich mal verstehen, was Du da gerade formuliert hast. Social Media ist ganz einfach folgerichtig und logisch!

Katharina Kämper: Ja das ist ganz richtig. Wir vom Social Media Team arbeiten daran, dass wir die Mitarbeiter des Unternehmens hervortreten lassen, dass unsere Mitarbeiter zu Wort kommen können. Da ist unser Mitarbeiter-Blog das Herzstück der Social Media Strategie. Zu den einzelnen Bestandteilen dieser Strategie später mehr.
Zum Mitarbeiter-Blog der Westfalen Gruppe

Nicole Lohkamp: Ich schreibe auf jeden Fall gern Blogbeiträge, um den Lesern da draußen Einblicke in das „Westfalen-Leben“ zu geben. Und ich glaube, wenn man sich ein bisschen mit unserem Blog beschäftigt, kann man tatsächlich auch an diesem Leben teilhaben. Das ist mir beim Schreiben meiner Beiträge ganz besonders wichtig.

SteadyNews: Was genau ist Deine Position im Unternehmen?

Nicole Lohkamp: Ich bin „Assistentin des Bereichsleiters Tankstellen“. Wir betreiben 250 Tankstellen – hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.

SteadyNews: Wie würdest Du die „Persönlichkeit“ des Unternehmens beschreiben? Was ist das Besondere an der Westfalen Gruppe?

Nicole Lohkamp: Ich würde sagen, dass das Unternehmen eine große Familie ist und jeder, der hier hereinkommt, herzlich aufgenommen wird. Mancher wundert sich dann erst einmal, dass man so freundlich von jedem begrüßt wird. Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit und diese Herzlichkeit ist eigentlich überall spürbar.

André Knabke: Ich nutze den Blog der Westfalen Gruppe, um fachspezifische Themen, – wie in meinem Fall Kältemittel – im Unternehmen zu kommunizieren und nach außen zu tragen. Ich habe den Blog als ein Instrument erkannt, erklärungsbedürftige Produkte oder auch spezielle Themen wie zum Beispiel die F-Gas-Verordnung – transparenter zu machen.

Katharina Kämper: Zusammen mit seinen Kollegen betreut André auch unsere Internetseiten zum Thema Kältemittel. Unsere Information zum Thema F-Gas-Verordnung rankt bei Google seit über einem Jahr unter den ersten fünf. Die Leser finden auf unserer Internetseite relevante Inhalte, die – jedenfalls lässt die Verweildauer darauf schließen – auch gelesen werden.

André Knabke: Sowohl über unsere Internetseiten als auch über unsere Social-Media-Kanäle stelle ich auch pdfs mit Fachinformationen zur Verfügung. Seit einiger Zeit poste ich solche Informationen zum Beispiel auch auf den Facebook-Seiten der Fachzeitschrift „DIE KÄLTE + Klimatechnik“. Auf „einen Schlag“ kann ich so zwischen 3000 und 5000 Redakteure, Techniker und Meinungsführer erreichen. Internetseite, Blogbeiträge und weitere Social-Media-Kanäle – ich kann viele Kunden, Interessenten und Multiplikatoren erreichen.

Über Social-Media-Kanäle geht das persönlicher, als über unsere Internetseiten. Seit ich mich dort „tummle“ erreichen mich auch mal Anfragen, die an mich in meiner Eigenschaft als Mitarbeiter der Westfalen Gruppe gehen. So zum Beispiel die Frage, ob ich als Speaker für eine Veranstaltung einer Kältefachschule zur Verfügung stehe. So eine Veranstaltung gibt uns die Möglichkeit, potentielle zukünftige Kunden zu erreichen. Ich kann zum Thema Social Media wirklich nur positiv berichten.

SteadyNews: Wie schafft Ihr es denn, neben Euren ganzen Aufgaben noch Social Media zu bedienen und Artikel zu schreiben?

André Knabke: Ja das ist richtig, es erfordert Zeit. Wenn man über Social Media Kanäle den Markt nur beobachten will, reichen ein paar Minuten wöchentlich aus, doch wenn man aktiv etwas schreiben und darstellen möchte, braucht es schon Zeit. Da ich mit dem Zug anreise, nutze ich zum Beispiel diese Reisezeit, um Social Media Kanäle zu verfolgen und auf dem neusten Stand zu bleiben. Wenn man seinen Beruf gerne macht, ist man oft ja auch privat mit dem Thema verbunden. Ich notiere mir manchmal in der Freizeit etwas, was ich dann montags zu einem Post oder Blogbeitrag verarbeite.

Katharina Kämper:: Ich muss wirklich sagen, dass insbesondere die Kollegen, die Blogbeiträge verfassen, hochmotovierte Mitarbeiter des Unternehmens sind. Da wird auch in der Freizeit mal an diesen Dingen weitergearbeitet.

Nicole Lohkamp: Das macht ja auch wirklich Spaß. Manchmal kommt man ja auch im Privatleben auf Ideen für Blogbeiträge. Ich habe zum Beispiel einen Beitrag geschrieben zum Thema „Kann man Cabrios durch die Waschanlage schicken?“. Freunde hatten mich häufiger danach gefragt und dann hatte ich die Idee, doch alle daran teilhaben zu lassen, ob das geht und wenn ja wie und warum. Das hat sehr viel Spaß gemacht.

SteadyNews: Wie lange braucht man für so einen Blogbeitrag?

Nicole Lohkamp: Das kann ich gar nicht so genau sagen. Erst hat man die Idee, dann macht man sich ein paar Notizen zwischendurch, dann legt man es wieder weg, dann schreibt man wieder ein paar Minuten. Dann haben wir noch einen halben Tag an der Waschanlage verbracht, haben Fotos gemacht und mit unserem Tankstellenpartner gesprochen (das war ja auch eine schöne Gelegenheit, um den Kontakt zu pflegen).

Katharina Kämper: Unser Tankstellenpartner hat eigens für uns die Säulen in der Waschanlage geöffnet und uns alles genau erklärt. Das war schon toll.

SteadyNews: Die Geschäftsführung scheint ja sehr hinter dem Konzept stehen, wenn Ihr so frei zum Beispiel über die Blog-Beiträge entscheiden könnt.

Katharina Kämper: Wir können uns über großen Rückhalt und viel Unterstützung seitens Geschäftsführung und Vorstand freuen. Unsere Blogbeiträge werden auch von dort kommentiert und ganz allgemein wird uns viel Wertschätzung entgegengebracht.

SteadyNews: Könnt Ihr nun mit ein paar Sätzen Eure Social Media Strategie umschreiben?

Katharina Kämper: Der Blog steht bei uns im Fokus mit dem Ziel, das Unternehmen erlebbar zu machen, die Mitarbeiter nach vorne treten zu lassen und ganz allgemein unsere Reputation zu stärken. Zum Thema Erdgas/Strom betreiben wir eine Facebook-Seite, die mehr produkt- und verkaufsorientiert ist. Über diese Facebook-Seite können wir nicht nur dialogorientiert kommunizieren, wir haben darüber auch schon Abschlüsse getätigt. Über Twitter erreichen unsere Experten Redakteure und Meinungsführer. Einige für uns wichtige Fachzeitschriften können wir bereits zu unseren Followern zählen. Auch mit unserem YouTube-Kanal haben wir noch so einiges vor. Zur Zeit finden sich dort sowohl Unternehmensfilme als auch Produktfilme. Aber so einiges haben wir da noch in der Pipeline, womit wir – wie im Blog – Einblicke ins Unternehmen geben wollen.

Seit diesem Jahr bieten wir im Hause sowohl eine Basis-Schulung zum Thema Social Media an, als auch eine Aufbauschulung für Redakteure. Das ist wichtig, damit wir alle den gleichen Wissensstand haben. Diese Schulungen wollen wir später mit interessanten Vorträgen verschiedendster Speaker anreichern, um das Wissen unserer Redakteure aktuell zu halten.

Demnächst wird sich das Social-Media-Team zusammensetzen und entscheiden, wie und wann wir den unternehmensweiten Facebook-Kanal aufmachen. Denn wir haben so viele verschiedene Bereiche, so viele verschiedene Ziele, da müssen wir genau nachdenken, wie wir das alles aus einem Guss hinbekommen.

SteadyNews: Die Mitarbeit in den Social Media Kanälen wird also nicht von „oben“ bestimmt, sondern ist eine freiwillige Entscheidung der Mitarbeiter und wird von innen über die Schulung entwickelt?

Katharina Kämper: Ja, Social Media wird von den Mitarbeitern getragen. Es hat wenig Sinn, wenn Vorstand oder Geschäftsführung eines Unternehmens beschließen: „ Wir machen mal jetzt Social Media.“ Vor allem müssen die Mitarbeiter überzeugt sein, müssen den Sinn dahinter erkennen, mitmachen und begeistert sein. Dann läuft das von ganz alleine.

SteadyNews: Katharina, Du sagst ja auch immer, Du fühlst Dich ein bisschen wie eine „Evangelistin“, und ich spüre, wie hier Authentizität, Vertrauen und Aufrichtigkeit die Grundlage sind für die Social Media Strategie der Westfalen Gruppe. Ich hoffe Ihr versteht jetzt, warum ich so begeistert bin und finde, das könnte Inspiration sein für viele andere Unternehmen, die sich auf den Weg machen wollen. Ich wünsche mir, dass Ihr Euer „Westfalen Leben“ noch viel mehr auf Veranstaltungen und Kongressen zu Social Media und Online-Marketing erläutern und weitergeben könnt.

Katharina Kaemper, Westfalen AGAm 10. August 2015 spricht Katharina Kämper im Dortmunder Westfalenpark vor 120 Gästen auf der Social Media Konferenz „BarSession“ in einem 60-Minuten-Vortrag über das Social Media Konzept der Westfalengruppe

 

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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