Meine Versöhnung mit Muttertag – und ein Gedicht

Heute ist der 11. Mai 2025 – Muttertag. Ich verdränge diesen Ehrentag für alle Mütter, seit ich erwachsen bin. Als Kind habe ich all meine Liebe und Bewunderung gelegt in die Zeichnungen und Geschenke, mit der ich meiner Mutter gezeigt habe, wie viel sie mir bedeutet. Doch nachdem ich selbst Mutter geworden war, änderte sich meine Perspektive – vom liebenden Kind in die Mutter, die für ihre (ehrenamtliche) Leistung geehrt wird. Das tat mir weh. Ich habe meine Kinder freiwillig bekommen – es gibt keinen Grund, mich wie einen Soldaten oder Beamten für den „Dienst an Volk und Vaterland“ zu ehren. Und auf keinen Fall will ich, dass meine Kinder mich ansehen als Mutter, die ihr eigenes Leben für sie geopfert hat – schreckliche Vorstellung!

Muttertag 2025

Heute früh war es wie jedes Jahr: Meine Abneigung gegen die Pflicht, der Mutter zu danken für ihre Leistungen, ihren Verzicht und die Schmerzen der Geburt, lag mir wie ein Brett auf der Seele. Meine Kinder sollen zurückblicken auf ihre Kindheit in dem Wissen, dass sie eine Mutter hatten, die es genossen hat, mit ihnen die Tage gemeinsam verbringen zu dürfen – ich sollte ihnen danken für das, was sie mir geschenkt haben an Vertrauen, Hingabe, Inspiration, Glauben an Seele.

Doch dann begann ich zu schreiben. Was begann mit einem Dankesgedicht an meine Tochter und Dankesgedicht an meinen Sohn, wurde zu etwas sehr Grundsätzlichem: Der wahre Ursprung des Muttertages. Keine Ehrung der unentgeltlichen Leistung und Opferbreitschaft der „Mutterkreuz-Heldinnen“, sondern das Wunder der Menschwerdung im Leib jeder Mutter – auch dann, wenn die Mädchen und Frauen unfreiwillig vom Schicksal gezwungen wurden, ein Menschlein auszutragen. Hier also mein Versöhnungsgedicht zum

Bild von gt39 auf Pixabay

Heiliger Tag des Mutter-Wunders

Das eigentliche Geheimnis vom Ehrentag der Mutter
sind die neun Monate, in denen jeder Mensch reift.
Ein Kosmos in Wärme, im pochenden Herzschlag,
in Dunkelheit, Weichheit, in dumpfen Geräuschen,
die künden von der zukünftigen Welt.

Astronautengleich, verbunden mit der Erde,
fragil durch eine Sauerstoffschnur,
schwebt das da Werdende in Schwerelosigkeit
durch den Raum, der schützend bewahrt
vor dem, was da kommt:
Das große Abenteuer Mensch
in einer ach so gewaltigen Welt.

Kälte, Hitze, gleißendes Licht,
Schmerz, Druck, Mangel und Leere.
Atemnot, Todesangst, Auslieferung.
Als Mensch heranzureifen, ist der tollkühne Sprung
der sehnsüchtigen Seelen, die in Todesmut
aus dem Kosmos heraus es wagen.

Hinein in die Mutter, die gebärende Mutter,
als Verschmelzung zweier Keime, als Yin und als Yang.
Was für ein Wunder, was für ein göttliches Wunder,
von Willen und Hingabe an das menschliche Sein.

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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