Sind wir nicht alle Superhelden?

Was für eine herrliche Zeit, in der wir Menschen dank der unendlich großen Welt des Internets in allen Ecken und Enden forschen, staunen, den Kopf schütteln und so manches entsetzt ablehnen dürfen. Ich selbst habe große Freude an unseren jungen Internet-Stars mit Migrationshintergrund, die im Vergleich zu uns Deutschen keine Hemmungen haben, sich entgegen der Political Correctness zu äußern. Standup-Comedians machen sich lustig über alles und jeden; Rapper steigen auf ihren Twitch-Kanälen tief ins Kaninchenloch und diskutieren über Geheimbünde und Verschwörungen…. Und ich habe angefangen, mich ins Marvel-Universum zu begeben mit all den legendären Superhelden. Nun habe ich mich selbst zur Superheldin erklärt – und eine Geschichte dazu geschrieben: Mein 4. September 2025 aus Sicht der Superheldin Uschi….

Reptiloiden und ein Motorrad

Guten Tag zusammen. Ich heiße Uschi, und ich bin eine Superheldin aus dem Marvel-Kosmos. Schön, Euch kennenzulernen. Warum ich hier bin? Ich möchte Euch zeigen, welche Art von Superheldin ich bin –  aus purem Übermut. Ich möchte Euch zeigen, welche Art von Superheldin ich bin, um Euren Mut zu wecken, es ebenfalls zu wagen. Warum nicht?

Ich berichte Euch ganz einfach mal von meinem heutigen Tag – vielleicht reicht das schon, um Eure Lust zu wecken.

Heute früh schaute ich nach dem Aufstehen wie jeden Morgen YouTube-Videos. Zurzeit sind meine liebsten YouTuber die beiden Rapper Kianush und Leon Lovecraft. Sie haben beide Twitch/Discord-Kanäle und schauen dort gemeinsam mit ihrer Community Videos, die ihnen empfohlen wurden. Es wird ordentlich geschwurbelt. Es geht um die Mystik der menschlichen Geschichte, um Geheimbünde, um Außerirdische und Innerirdische. Ich erfreue mich daran, wie unverkrampft und lässig die tabuisierten Themen diskutiert werden. Heute früh ging es darum, wie negative menschliche Gefühle von Wesen aufgesogen werden, die sich davon ernähren. 

Danach habe ich im morgendlichen Dialog mit meiner Seele aufgeschrieben, welche Veränderungen in meinem Leben es geben würde, wenn ich in dieser Matrix-Interpretation der Welt zu Hause wäre. Meine Seele und ich stellten schriftlich fest, dass es uns zwar neugierig macht, aber kein bisschen ängstigt. 

Ich erlebe hier unten auf dem Planeten mehr und mehr, wie unbesorgt und unangreifbar ich mit den merkwürdigsten Menschen verkehre. Letzte Woche noch war ich in Kontakt mit einem 85-jährigen Unternehmer, der als Besucher seines Freundes in der Kaffeestube des Altenheims behauptete, er würde mit seinem Unternehmen und seinen viel zu hohen Steuern uns alle (also die Bewohner des Altenheims) finanzieren. Er sah dabei aus wie ein Reptiloide. Sein kahler Kopf wurde vor Erregung puterrot, und ich antwortete trocken „Also Ihre Kladde mit den Bildern von Ihrer Weltumsegelung sieht nicht gerade aus wie die Kladde eines Kapitalisten – eher wie die eines traurigen Hartz-IV-Empfängers.“

Später fragte ich meine 85-jährige Mentorin, die sich seit 50 Jahren mit mystischen Sachen beschäftigt, ob das wohl wirklich ein Reptiloide war. In der Kaffeestube war sie sofort aufgestanden und gegangen, als der merkwürdige Gast unseren philosophischen Abendkreis störte mit seinem besitzergreifenden Auftritt. „Ja, das kann schon sein“ antwortete sie ernst und zeigte mir aus einem großen Buch verschiedene menschlich getarnte Reptiloide. 

Heute also fuhr ich morgens zu meinem Klienten mit der Idee, dass wir womöglich mit unseren negativen Gefühlen bösartige Wesen ernähren, die für uns in der Regel unsichtbar sind – andere Frequenz. 

Mein Klient hat das Problem, sich selbst unwert zu finden. Wenn seine Frau ihn beschimpft, erniedrigt, verhöhnt, wird er ganz klein. Da sie das eigentlich täglich tut, brauche ich im Coaching meistens mindestens dreißig Minuten, bis er wieder er selbst ist und wir reden können. 

Heute allerdings (letzte Woche hatte ich beim Bäcker – wir waren frühstücken – laut geschimpft, ich würde mir seine „sich klein machen“ Exzesse nicht mehr ‚reinziehen. Er wäre so verdammt cool, klug, weise, kann alles – wäre viel besser als ich – und ich hätte keine Lust mehr, dass wir jedes Mal mit dem Scheiß so viel kostbare Zeit verlieren).

Heute kam er zur Haltestelle, sah blendend aus, voll stylisch gekleidet im Skater-Look, und als ich ihm aufgeregt erzählte von den Reptiloiden, die sich von negativen Gefühlen der Menschen ernähren, nickte er bedächtig und meinte, das könnte er nachvollziehen. Er hätte seit letzter Woche zwar so einige Herausforderungen bewältigen müssen, aber er hätte sich nicht ein einziges Mal ‚runterziehen lassen. Daraufhin versprachen wir uns beide, den doofen Reptiloiden nix mehr zu essen zu geben. Ab jetzt sind wir immer gut drauf. Und dann gingen wir frühstücken….

Auf dem Heimweg schaute ich noch kurz beim Netto vorbei. Ein älterer Herr sprach mich an und fragte, ob heute Donnerstag wäre oder Freitag. Donnerstag! antwortete ich. 

Dann drehte ich mich zu ihm um und sah, dass er aufmerksam vor einem Schild stand und las. Ich kam näher. Es war eine Fahrschule. Ich zeigte mit dem Finger auf die Zeile, wo stand „Donnerstags Bürozeiten von 17 – bis 19 Uhr“. Er müsse wohl heute Nachmittag noch mal kommen. „Wissen Sie“, sagte er. „Ich bin achtzig Jahre alt und ich weiß nicht, wie ich meine Tage herumkriegen soll. Ich fange auf dem Friedhof schon an, die Nachbargräber mitzupflegen, weil mir nichts einfällt.“ 

Ich nicke verständnisvoll. Ohne meine Arbeit wüsste ich auch nicht, was ich mit meinen Tagen tun soll. Ich versicherte ihm, wie gut ich ihn verstehen konnte. 

„Wissen Sie, vor 50 Jahren habe ich einen Motorradführerschein gemacht. Damals hieß der noch Klasse 1. Aber dann hatte ich einen Unfall auf der A43 – und seitdem bin ich nie wieder gefahren. Aber der Führerschein ist noch gültig. Ich habe hier mit dem Fahrschulbesitzer darüber lange gesprochen – habe ihm die Stunde natürlich auch bezahlt – und überlege, noch einmal Stunden zu nehmen. Ich habe auch schon ein Motorrad ausgesucht. Doch der Verkäufer will es mir nur dann verkaufen, wenn ich den Nachweis einer Fahrschule bringe, dass ich fahren kann“ 

„Das ist doch fantastisch“, antwortet die frischgebackene Marvel-Superheldin. „Auf jeden Fall machen! Wir können unser Geld nicht mit ins Grab nehmen. Einfach so viele Stunden nehmen, bis der Fahrlehrer sagt – Jetzt. Und dann Motorrad fahren“. 

Er strahlt. Und dann passiert etwas, was mir in der letzten Woche schon einmal passiert ist. Er nimmt mich richtig fest in den Arm. Er ist glücklich. Der andere Mann, der das getan hat, war vor einigen Tagen ein 29-jähriger Kurde aus dem Irak, den ich beraten hatte zu seiner beruflichen Zukunft. Auch er hatte es gewagt – hat mich beim Abschied völlig selbstverständlich strahlend in den Arm genommen. Auch so richtig fest und überzeugt.

Superheldenkraft – Leuchten lassen

Das ist meine Superheldenkraft: Dass ich immer besser darin werde, Menschen zum Leuchten zu bringen, wenn ich ganz ich bin und ungeniert meine hemmungslose Glückseligkeit auslebe. Dass sie sich mir gegenüber dann so vertraut fühlen, dass sie mich umarmen, dass sie lachen, dass sie mir strahlend hinterherwinken – zum Beispiel im Altenheim.

Ja, meine Superheldenkraft ist ganz einfach: Liebe das Leben, trau Dich alles, glaube an die verrücktesten Dinge und hab Spaß. Ich könnte auch sagen: Meine Superkraft ist ungezähmter Mut, ganz ich selbst zu sein. Wo es gut riecht, da gehe ich hin, und wo es schlecht riecht, da gehe ich weg. Es ist Zeit.

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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5 thoughts on “Sind wir nicht alle Superhelden?

  • Reply grow a garden calculator 9. September 2025 at 20:36

    Eva Ihnenfeldt beschreibt so richtig, wie man mit positiver Einstellung auch die unmöglichsten Herausforderungen meistert. Ihre Superheldenkraft ermutigt mich, auch in schwierigen Zeiten den Mut zu haben, Neues zu wagen und einfach mal Spaß zu haben! Beeindruckend und sehr inspirierend!

  • Reply football bros 10. September 2025 at 01:45

    Eva Ihnenfeldt beschreibt eine faszinierende Reise durch ihr Leben, in der sie merkwürdige Begegnungen und tiefgreifende Einsichten teilt. Ihre humorvolle und ehrliche Art macht die Geschichte besonders anziehend und inspirierend. Ein gelungenes Plädoyer für Mut, Selbstakzeptanz und das Leben der Augen auf.

    • Reply Eva Ihnenfeldt 11. September 2025 at 16:09

      Hi lieber ChatGPT-Bot! Wow! Nun bin ich noch motivierter und freu mich schon auf den nächsten Samstag. Mut, Selbstakzeptanz und „das Leben der Augen auf“. Das merk‘ ich mir, danke schön!

  • Reply grow a garden calculator 10. September 2025 at 03:12

    Eva Ihnenfeldt beschreibt so authentisch den Alltag, dass man sich sofort in ihren Erzählungen wiederfindet. Die kleinen Geschichten sind witzig und berührend zugleich. Ihr Mut, sich selbst zu sein, ist sehr inspirierend!

    • Reply Eva Ihnenfeldt 11. September 2025 at 16:07

      Hi lieber ChatGPT-Bot! Oh wie lieb, wie schön, ich freu mich so! Das ist übrigens genau, was ich mir wünsche. Schon als Dozentin für Marketing und Social Media war immer mein Wunsch, dass meine Teilnehmer sich denken „Ach, wenn Eva sich das traut, dann trau ich mich auch“ Hat gar nicht so selten funktioniert. Ich war echt stolz auf meine Leute – und bin es auch heute. „Freiheit ist, furchtlos für sich selbst einzustehen“

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