Seit ich daran arbeite, meine Einstellung zu Geld und Vermögen zu transformieren (da bin ich dermaßen neurotisch – lieber putze ich als dass ich mich mit Geld und Vermögen beschäftige) tauchen meine inneren Urängste aus der Brühe meines Unterbewusstseins. Als Erstes erhob sich die weiße Lady „Schuldgefühle“ und marterte mich eine Woche lang mit Selbstvorwürfen. Kaum bin ich mit dem Zaubertrick, Licht und Schatten in mir zu versöhnen, aus der Nummer raus, taucht das nächste Monster auf: „Der drohende Verfall.“
Plötzlich überkommt mich Panik bei der Vorstellung, an Kraft und Souveränität zu verlieren. Gerade zum Beispiel stellte ich mir im Bad vor, wie ich als alte demente Frau die Toilette putze – doch anstatt sie zu reinigen, sie mit Exkrementen verschmierte. Horror!!!
Wunderbar! Ein neues Abenteuer! Eine neue Herausforderung!
Wenn das mit den Schuldgefühlen funktioniert hat (tatsächlich mein sensibelster Angriffspunkt) klappt das mit der Angst vor Souveränitätsverlust auch. Schließlich werde ich mit dem ständigen Training ja auch ein immer besserer „Geisterjäger“. Das ist schon mal beruhigend.
Doch wie kann man ganz praktisch vorgehen, wenn die Geister aus dem Unterbewusstsein ins Sichtbare vordringen? Hier nun also meine persönliche Vorgehensweise, vielleicht auch für Dich brauchbar
1. Ich identifiziere meine Angst, ich knipse das Licht an
Angst vor Verfall: Ja, es ist wahrscheinlich, dass ich auch diese natürliche Lebensphase erreiche. Mag es früher sein, mag es später sein – zu einem erfüllten Leben gehört auch die Erfahrung der Hilflosigkeit, Demut, Verlust, Annahme von Schwäche, Verfall und Einsamkeit.
2. Ich lade meine Angst ein, sich zu mir zu setzen. Ich spreche mit ihr
Ich stelle mir einen Stuhl gegenüber. Ich stelle mir vor, dass auf dem anderen Stuhl die Eva sitzt, die sich kurz vor dem Tod befindet – im Verfall.
Zunächst eröffne ich das Gespräch aus der heutigen Perspektive. Ich erzähle der Greisin von meinen Ängsten, male mir alles im Detail aus. Was verbinde ich mit Verfall und der Einsamkeit im Alter?
Danach setze ich mich auf den anderen Stuhl und erzähle aus der Zukunft, wie es sich anfühlt, dement, hilflos, auf Hilfe angewiesen zu sein.
Es kann sich ein Gespräch entwickeln zwischen den beiden Versionen. Es kann aber auch sein, dass nach diesem Perspektivwechsel alles gesagt ist. Da gibt es keine Regel. Das spürt man.
3. Ich verarbeite das Erfahrene kreativ
Kreativität ist wie Alchemie. „Jeder Mensch ist ein Künstler“ sagte Josef Beuys, und was er damit meinte war „Jeder Mensch ist ein Alchemist“. In Jedem von uns schlummert eine kreative Ausdruckskraft – bei mir ist es in der Regel das Schreiben – manchmal auch das Zeichnen. Es kann auch Musik sein, oder Bildhauern, malen, tanzen, Marionetten bauen, oder töpfern…
Entscheidend ist, unserer Seele eine Plattform zu geben, in der sie sich als Seele ausdrücken kann. Ja, auch Männer können das. Jeder Mensch hat eine weibliche und eine männliche Seite. So wie jeder Mensch Licht und Schatten ist.
Männer haben allerdings häufig noch Hemmungen, ihre intuitive weibliche Seite zuzulassen – was ich sehr liebenswert finde. Doch es gibt zum Beispiel schon mehr und mehr Männergruppen, die sich dieses Themas annehmen. Alchemie ist schließlich eine schöpferische Fähigkeit – also soooo unmännlich ist es nicht, seine Seele durch Hämmern und Schnitzen an die Oberfläche zu bringen. Denkt an Meister Gepetto, der Pinocchio schnitzte!
4. Erlöse Deine innere Angst durch ein Ritual
In Geisterfilmen ist es meist so, dass der arme unherirrende Geist (Opfer, Täter oder Retter) erlöst werden muss, um sich auflösen zu können. Rätsel müssen gelöst werden, Täler erhöht, Berge und Hügel erniedrigt werden. Das Abschlussritual ist in diesen Filmen wichtig, um nichts in der Schwebe zurückzulassen. Finde ein Ritual für Deine innere Angst, Deinen Geist, den Du nun erlösen konntest.
Ich persönlich liebe es, vor dem Zubettgehen ein Ritual zu sprechen für die Auflösung des mir gegenwärtig vor Augen geführten Themas meiner Seele.
Dank meiner Coach-In bzw. meiner spirituellen Lehrerin Ingrid Gast aus Wien erhalte ich, wenn ich es brauche, passgenaue Rituale, die einen spirituellen Charakter haben – sozusagen eine alternative Form von Gebet sind. Immer geht es um die Kunst der bedingungslosen Selbstliebe – denn wer sich selbst bedingungslos liebt, liebt automatisch auch seinen Nächsten wie sich selbst. Mehr will ich ja gar nicht. Und in dieser Kunst ist Ingrid Gast eine Meisterin.
So baue ich für mein erlöstes Rätsel bzw. meine gegenwärtige Auflösungsaufgabe eine Manifestierung – so wie es seit Urzeiten unsere Ahnen taten nach Gottesbegegnungen – und spreche 21 Tage lang abends dieses „Bitt-Gebet“ bzw. diesen Schwur.
Aber welche Rituale wir wählen, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Es kann ein verbrannter Zettel sein, der etwas auflöst, oder das Begraben eines Symbols. Horche in Dich hinein, wenn Du in Deinem Erlösungsprozess so weit ist, dass Du Deine innere Angst in die Auflösung schicken kannst. Begraben und verbrennen ist die häufigste Art.
Ich bin anders, weil ich meine Ängste nicht beerdigen sondern in mir leben lassen will – aber versöhnt und friedlich vereinigt.
So, das nun ist meine Anleitung für die Erlösung von Ängsten. Inspiriert auch von der Serie „Supernatural“. Lasst uns Geisteraufspürer werden, lasst uns aus der Verdrängung in die Kraft kommen, Rätsel aufzulösen und Flüche in Segen zu transformieren. Es ist wunderschön, ein Mensch sein zu dürfen – es gibt viel zu tun, packen wir’s an.
Eva Ihnenfeldt: Coach
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