In der Grundschule rettete mir mein dort gemessener IQ tatsächlich das Gymnasium. Meine Lehrerin hielt mich für dumm, da ich mich nie meldete und bei ihren Fragen nur ängstlich zusammenzuckte. Ich hatte tatsächlich panische Angst vor der Frau, die Kinder zwang, auf harten Erbsen in der Ecke mit Gesicht zur Wand zu knien, wenn sie „unartig“ waren. Ich habe vergessen, wie hoch mein IQ bewertet wurde, weiß nur noch, dass meine Mutter vor Stolz strahlte. Vor einigen Tagen habe ich (mit 65 Jahren) einen anerkannten IQ-Test aus der SZ durchgeführt – und bin immer noch zufrieden. Weiterhin habe ich noch 4 Tests zur Hirnleistungsfähigkeit durchgeführt. All diese Tests sind im Artikel verlinkt.
Kostenlose Tests zur geistigen Leistungsfähigkeit
Heute werden keine flächendeckenden IQ-Tests mehr in Schulen durchgeführt, da diese zu Diskriminierungen führen könnten. Erwachsene haben sowieso keine Verpflichtungen, sich zu überprüfen. Nicht einmal bei der Berechtigung, Auto zu fahren, muss man sich im Alter regelmäßig testen lassen. Ein solches Überprüfen der altersabhängigen Leistungsfähigkeit ist nicht nur bei Autofahrern, sondern auch bei Berufstätigen undenkbar, da dies ebenfalls zu Diskriminierungen führen würde.
Doch es gibt ja das Internet mit seinen vielen Test-Verfahren. Da ich gerne noch sehr lange arbeiten möchte und wissen muss, ob ich überhaupt noch leistungsfähig genug dafür bin, habe ich vor einigen Tagen einen anerkannten IQ-Test (von der Süddeutschen Zeitung) durchgeführt – und weitere vier Tests zu Konzentration, Gedächtnis, Logik und Sprachvermögen. Nun kann ich beruhigt weiterarbeiten – und habe mir vorgenommen, diese Tests einmal jährlich zu wiederholen. So habe ich meine eigene Vorsorgeuntersuchung zum Thema Demenz und kognitivem Leistungsvermögen.
Nimmt der IQ im Alter ab?
Laut einer Langzeitstudie vom University College London und dem französischen Inserm-Institut (Studie mit 7.000 Frauen und Männern über mehr als zehn Jahre) nehmen die intellektuellen Fähigkeiten bereits ab 45 Jahren ab. Die Teilnehmer wurden insgesamt dreimal auf Erinnerungsvermögen, Wortschatz, logisches Denken und sprachlichen Ausdruck getestet. (WELT-Artikel von 2012).
Zwischen 45 und 70 Jahren betrug der Rückgang der Intelligenz bei den Männern insgesamt 9,6 Prozent, bei den Frauen 7,4 Prozent. Bereits im mittleren Alter sinkt die Fähigkeit, zu denken und zu verstehen, um einige Prozent, nimmt dann mit zunehmendem Alter immer schneller ab.
Es lohnt sich also für Babyboomer, die noch weiterarbeiten wollen (zum Beispiel als Lehrender, im Management oder in anderen kognitiven Berufen), sich selbst zu überprüfen, wie leistungsfähig sie noch sind.
Auch sehe ich eine regelmäßige Überprüfung meiner Intelligenz und kognitiven Verarbeitungsfähigkeit als Gradmesser, um eine nahende Demenz zu erkennen und mich schon früh in Behandlung begeben zu können, um diese hoffentlich zumindest zu verlangsamen.
Der IQ-Test aus der Süddeutschen Zeitung
Der hier verlinkte IQ-Test aus der Süddeutschen Zeitung beinhaltet 86 Fragen. Dabei handelt es sich um verbale, numerische und bildhafte Aufgaben, die in sechs Kategorien aufgeteilt sind. Zur Bearbeitung ist ein Zeitlimit von 60 Minuten vorgegeben.
Stellungnahme zum IQ-Test aus dem Merkur
Falls man die Ergebnisse zu verschiedenen Tageszeiten, Stimmungslagen, anderen äußeren Faktoren überprüfen und vergleichen möchte, ist das kein Problem und eventuell sehr aufschlussreich. Zwar sind die Messeergebnisse relativ konstant, lassen aber durchaus Schwankungen zu.
Süddeutsche Zeitung: Kostenloser IO-Test mit Sofortergebnis
Mental-aktive Hirnleistungstests
Die zweite Überprüfung der kognitiven Leistungsfähigkeit lässt sich meiner Erfahrung nach hervorragend testen mit den vier verschiedenen Tests von mental-aktiv.de. Zwar ist diese Website der Service eines Pharmaunternehmens, doch etwas Vergleichbares habe ich leider nirgendwo sonst finden können.
Ich vermute, dass viele ältere Menschen sich davor scheuen, ihre geistige Leistungsfähigkeit zu überprüfen. Oder wie mir ein ebenfalls 65-jähriger Manager sagte „Mein Arzt hat gesagt, wenn ich dement werde, frage ich gar nicht mehr nach solchen Tests. Solange ich frage, bin ich auch nicht dement“.
Für mich geht es nicht allein um die Frage, ob ich eine Demenz-Erkrankung habe. Ich will wissen, ob ich als Dozentin und als Coach selbstbewusst und selbstsicher meinen Job machen kann. Ich bin zum Beispiel ein Mensch, der sich sehr schlecht an Gesichter, Zahlen, Daten, Fakten und Episoden aus der Vergangenheit erinnern kann. Das war schon als Kind so.
Als ich jedoch diese vier Tests zu Konzentration, Gedächtnis, Logik und Sprachvermögen durchlaufen habe, war ich total beruhigt – ja, sogar regelrecht stolz auf mich. Ich war richtig, richtig gut. Nur bei dem Konzentrationstest „Markieren Sie das Symbol, das dem Vorletzten entspricht“, habe ich total versagt. Aber das werde ich nun ab und zu üben. Das Ergebnis hat meinen Ehrgeiz geweckt.
mental-aktiv: 4 Gehirnleistungstests https://www.mental-aktiv.de/gehirnleistungstests/