Lange Zeit war es so, dass viele kleinere Anbieter Domains gewählt haben, die keywordmäßig ausgerichtet waren. „Schuhe kaufen“, „Schuhe günstig“, „Schuhe24“ etc. Heute sind diese SEO-Aspekte bei der Wahl des Domainnamens irrelevant geworden. Google erkennt sehr genau, wie relevant eine Marke für die User ist und gewichtet dementsprechend die Ergebnisse. Es ist also gut für das Google Ranking, wenn man sich als Unternehmen auf den Aufbau der eigenen Marke konzentriert – die potentiellen Kunden sollen mit der Marke etwas emotional Positives verbinden.
Der Suchmaschinenexperte Rene Dhemant aus Köln hat bei der Digital Marketing Week einen sehr guten Vortrag zum Thema „Suchmaschinenoptimierung und Marke“ gehalten und mit vielen Beispielen gezeigt, wie sich seit 2009 die Gewichtung der Marke im Google-Ranking nach oben katapultiert hat, und wie sehr Seiten seitdem abgerutscht sind, die sich auf Suchanfragen und keywordbasiertes SEO konzentriert haben – ohne an der Marke selbst zu arbeiten.
Wie baut man eine Marke auf im Online Marketing?
Entscheidend für eine Marke ist, dass die User und potentiellen Kunden mit dem Namen, dem Logo, dem Erscheinungsbild ein Bild verbinden. Ähnlich wie bei einem Menschen wird eine Marke mit einer Story, einem Charakter, einem Wertesystem verknüpft. Das kann der Bioladen von nebenan sein, das kann eine internationale Love-Brand sein – die Marke steht für Sympathie, Vertrauen, Identifikation mit Vision, Mission und Wertesystem. Eine Marke hat eine Vorbildfunktion.
Wenn Marken mit Menschen verknüpft werden können, ist das im Online Marketing sehr viel leichter, als wenn eine Marke anonym für sich steht. Heute begreifen immer mehr Online-Händler, dass sie über Social Media Kunden zu Loyalität und Preisakzeptanz bringen müssen – doch wie soll das passieren, wenn der Händler selbst überhaupt keine Lust hat, sich auf eine „digitale Bühne“ zu stellen? Eine schwierige Herausforderung.
Falls also nicht die Macher der Marke selbst zur Verfügung stehen, können Testimonials, Avatare, Charakteristika, Stories etc. diese ersetzen in der öffentlichen Wahrnehmung. Das kann eine Comic-Figur sein, ein Kommunikationsritual, ein außergewöhnlicher Kundensupport, eine Video-Serie mit Tutorials, eine Sprechstunde und vieles mehr. Entscheidend ist, dass es sich nicht nur um eine Kampagne handelt sondern um ein Persönlichkeitsmerkmal, das zur Corporate Identity der Marke passt und das diese ständig begleitet in der Sprache und Kultur des Unternehmens.
Marke steht für Glaubwürdigkeit, Vertrauen, Identifikation. Wenn ein Anbieter das vernachlässigt, steht er nicht nur im unerbittlichen Wettkampf um die besten Preise – er ist auch im Kampf um die besten Google-Positionen im Hintertreffen. Wenn User speziell die Marke googlen und mit der Marke (zum Beispiel über Blog und Social Media Kanäle) interagieren, ist das ein Vertrauensfaktor für Google. Und wenn dann auch noch vertrauenswürdige Websites auf die entsprechende Seite verlinken, dann steigt der Wert der Marke weiter – bei den Kunden und bei Google selbst.
Onlinemarketing.de vom 15.11.17: Google Rankingfaktoren 2017
Wenn die Marke in den Vorgrund rücken soll, dann ist Google+, GoogleMyBusiness und GoogleMyBusiness-Beiträge ein unbedingtes Muss.
Igor
Genau, da wird viel zu wenig drüber geschrieben. Du hast es hier vor Kurzem getan:
https://steadynews.de/marketing/igor-adolph-review-marketing
Und noch den ersten Beitrag dazu von Google My Business:
https://steadynews.de/marketing/igor-adolph-google-mybusiness-beitraege
Ich werde die noch mal aktualisieren und neu einbringen – so wichtog!