Nicht nur in Deutschland, auch in anderen Ländern ist die Geburtenrate seit Anfang 2020 deutlich gesunken. Experten vermuten, dass dieser Rückgang vor allem auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Verständlich, schließlich stellt(e) die Pandemie eine weltweite Bedrohung mit vielen Todesfällen dar – wer will da das Risiko einer Schwangerschaft eingehen und vielleicht das werdende Leben bedrohen? Abgesehen davon stieg auch die Sorge um die berufliche und finanzielle Zukunft – keine gute Zeit für Familienplanung.
Die Zahl der Geburten hierzulande ist seit Anfang 2022 abrupt zurückgegangen – was in anderen Ländern schon 2020 passierte. Das Phänomen hat vor allem mit der Corona-Pandemie zu tun, vermuten Experten.
In Deutschland lag die Geburtenrate in der Zeit von 2015 bis 2021 zwischen 1,5 und 1,6. Durch die Pandemie sank die Gesamtfruchtbarkeitsrate (TFR) um zehn Prozent auf 1,38. In anderen Ländern wie Schweden war dieser Rückgang schon direkt am Anfang der Corona-Ausbreitung zu verzeichnen, dort sank die Geburtenrate von 1,7 im Jahr 2021 auf 1,5 bis 1,6 Anfang 2022.
Im zweiten Quartal des Jahres 2022 stieg auch die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland um 11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Es könnte sein, dass die sich weiterhin zuspitzende Sorge um die berufliche und finanzielle Zukunft auch hier spürbar wird. Krieg, Inflation, Energiekrise… und Corona ist auch noch nicht vorbei.
Quelle Telepolis vom 21.09.22
Es bleibt die Hoffnung, dass sich die derzeitige Unsicherheit wieder beruhigt und mehr junge Menschen wieder Familienplanung wagen. Gerade in unsicheren Zeiten steigt schließlich auch die Sehnsucht nach Familie und emotionaler Heimat. Eine Gesellschaft mit nur sehr wenigen Kindern hat etwas Morbides an sich, und der Fachkräftemangel ist Gegenwart – und hat keine Zeit, eine zwanzigjährige Nachwuchspause einzulegen.
Quelle: mdr – Geburtenrate in Deutschland 2022 stark gefallen