5 Tipps zur Bewältigung der Informationsflut

Täglich prasseln mehr als 10.000 Informationen auf den Menschen ein über elektronische Kanäle. Da gibt es die beruflichen Mails, Chats, Anordnungen, technischen Änderungen – privat gibt es die WhatsApp-Gruppen, WhatsApp-Chats, sozialen Netzwerke und andere Kommunikationskanäle… Hinzu kommt der allgemeine Nachrichten- und Medienkonsum – und nicht zu vergessen, die unzähligen Spiele für Handy, Spielekonsole und Computer. Kein Wunder, dass sich eine Art apokalyptischer Sehnsucht nach dem Ende der Welt verbreitet – wie soll man mit dieser Informationsflut fertig werden?

Die Sehnsucht nach der „ewigen Ruhe“

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay 

Um mich herum erlebe ich vor allem im beruflichen Umfeld viele Menschen, die unter Erschöpfung und Überforderung leiden. Die Informationsflut im Beruf ist besonders belastend, da sie durchaus bedrohlich sein kann. Reagiert man nicht schnell genug auf Anordnungen, Fragen, Aufforderungen und neue Aufgabenstellungen, kann das Konsequenzen haben – bis hin zum Arbeitsplatzverlust.

Privat gibt es zwei Bereiche der Informationsflut: Zum einen sind da die vielen Botschaften, die eine Antwort verlangen. Eltern kennen das besonders gut: Kita, Schule, Sportverein, andere Eltern… Ständig kommen per Smartphone und Mail irgendwelche Neuigkeiten, Anfragen und Termine, auf die reagiert werden soll. Aber auch Familie, Freundeskreis, Nachbarschaften, Verein und Interessensgruppen kann man schwerlich ignorieren.

Langeweile kennt kaum noch jemand. Der Medienkonsum ist dank elektronischer Angebote so groß geworden, dass tatenlose Stille zum Luxus geworden ist. Oder auch zum unerträglichen Sonderfall, den man schnell beseitigt, indem man sich mit TikTok, YouTube, Podcasts, Streaming, Gaming etc. wieder aus der Langeweile herauskatapultiert.

5 Tipps zur Bewältigung der Informationsflut

1. Wo ist Dein Leidensdruck?
Zunächst sollten wir bewusst wahrnehmen, wo genau wir unter der Informationsflut leiden. Ist es beruflich? Privat? Medial? Wo und wann spürst Du Stress und wie äußerst sich dieser Stress? Voraussetzung für eine Lebensänderung ist stets, dass wir unser Leid bewusst erkennen. Nicht, was andere sagen, ist von Bedeutung. Das, was wir selbst empfinden, ist ausschlaggebend!

2. Setze eine Priorität – was willst Du verändern?
Auch wenn die berufliche Informations- und Anforderungsflut uns am meisten belastet, kann es sein, dass wir an anderer Stelle ansetzen sollten. Starte mit einer Priorität, die sich leicht verändern lässt, ohne riskante Konsequenzen nach sich zu ziehen. Häufig ist der mediale Konsum das, was am leichtesten reduziert werden kann. Digitale Unterhaltung wird häufig als zwiespältig empfunden, ist das bei Dir auch so? Könnte man ein wenig mit Langeweile und Stille experimentieren?

3. Private Kommunikation reduzieren – aber wie?
Junge Leute lachen häufig darüber, dass ältere Menschen so rasch und zuverlässig auf WhatsApp-Nachrichten reagieren. Das liegt zum einen wirklich daran, dass sie (zumindest im beruflichen Ruhestand) mehr Zeit haben, zum anderen aber auch daran, dass sie es „schnell hinter sich“ haben wollen.

Wer sehr lange wartet, bis er auf eine Frage oder Aufforderung reagiert, muss diese schließlich irgendwann wiederfinden können! Oder damit zurechtkommen, dass der Sender enttäuscht ist von der Ignoranz. Oder man kommuniziert nur noch mit Menschen, die ebenso unzuverlässig sind auf den entsprechenden Kanälen. Mails, WhatsApp, Nachrichten in sozialen Netzwerken, Anrufversuche und SMS… Soll ich ignorieren, auf später verschieben, zügig antworten? Tu, was Du willst – aber tu es bewusst.

4. Trainingsplan erstellen
Viele Menschen wollen Gewicht verlieren und/oder mehr Sport machen. Dafür erstellen sie Pläne. Ansonsten werden sie nicht erfolgreich sein. Wenn Du erkannt hast, dass die heutige Informationsflut Dir schadet, erstelle einen Plan, um Dich zu verändern! Es gibt Apps, um Deinen Social Media Konsum zu reduzieren, Es gibt Techniken, um im Berufsalltag zeitlich begrenzt Informationen einzuholen und zu beantworten, es gibt Alternativen zu elektronischen Medien. Erstelle einen Trainingsplan, der bei Deiner selbstgewählten Priorität ansetzt.

5. Belohnungen kreieren
Wie bei jeder Verhaltensänderung ist es sinnvoll, sich für Fortschritte zu belohnen. Der Mensch auf Diät spart vielleicht das Geld für Süßigkeiten und Chips und gönnt sich davon etwas. Der Alkoholsüchtige geht vielleicht in eine Selbsthilfegruppe, um sich mit gleich Betroffenen auszutauschen. Der Sporttreibende genießt vielleicht in einer App seine Leistungserfolge mit der Community. Der Informationsflut-Belastete lernt vielleicht, die neu entstandene Stille und Kommunikations-Freiheit als kostbaren Luxus zu empfinden. Es kann so schön sein, bei Spaziergängen der Natur zu lauschen, zu Hause ein Buch zu lesen, etwas zu basteln, zu kreieren, vielleicht sogar gar nichts zu tun oder gar zu meditieren. Wie kannst Du Dich belohnen mit etwas, was keinen Lärm macht und nichts von Dir fordert? Hast Du eine Idee?

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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