August 2010: Twitter hat in Deutschland schon 3 Mio. Besucher

Twitter und Facebook sind nicht vergleichbar. Während sich bei Facebook Freunde austauschen – und das vor allem privat – ist Twitter mehr ein Nachrichtenmedium mit News im Echtzeittakt. Kein Medium ist so wie Twitter in der Lage, innerhalb von wenigen Sekunden Neuigkeiten, Links, Fotos und Videos um die Welt zu senden. Darum ist es nicht verwunderlich, dass im August schon drei Millionen Besucher bei Twitter landeten, 76 Prozent als noch vor einem Jahr – doch aktive Twitterer gibt es in Deutschland, Schweiz und Österreich zurzeit nur etwa 275.000, wie die Webangelisten veröffentlichten – immerhin auch 58 Prozent mehr als im August 2009.

Nach Berechnungen von Google besuchen jeden Tag 600.000 Besucher Twitter. Weltweit sind es im August 96 Millionen gewesen. Damit erweist sich Twitter tatsächlich als alternativer „Nachrichtensender“, und nicht als soziales Netzwerk. Facebook hat in Deutschland laut FAZ 12 Millionen aktive Nutzer, von denen acht Millionen täglich auf Facebook aktiv sind.

Weitere Informationen zu Twitter als Echtzeit-Nachrichtenmedium in der FAZ
Twitter zeigt also deutlich weniger Dynamik als das soziale Netzwerk Facebook, das in Deutschland inzwischen 12 Millionen aktive Nutzer im Monat aufweist, wovon fast 8 Millionen jeden Tag auf der Seite sind.
Für das geringere Wachstum gibt es zwei Gründe: Twitter ist ein Nachrichtenmedium, kein soziales Netzwerk, was inzwischen sogar Twitter offiziell so sieht (PDF der entsprechenden Präsentation von Twitter-Manager Kevin Thau). Das tägliche Interesse an Kommunikation mit den Freunden auf Facebook ist aber offenbar höher als das Interesse an Nachrichten. Zumal Twitter in seiner heutigen Form nicht tauglich für den Massenmarkt ist, weil es für die Mehrheit der Menschen weiterhin schwer zugänglich und zeitaufwendig ist. Was die Newsjunkies an Twitter so lieben, nämlich die Information in Echtzeit von Menschen zu bekommen, deren Meinung ihnen wichtig ist, ist für die Mehrheit der Menschen in dieser puristischen und rastlosen Form kein praktikables Modell. Denn wer kein stark ausgeprägtes Interesse an Nachrichten hat, für den hält Twitter keine bequemen Zugänge bereit. Das Problem für Twitter besteht vorwiegend auf der Nachfrageseite. Die Angebotsseite, also Twitterer (Medien, Blogger, Newsjunkies), die gute Informationen einspeisen, gibt es inzwischen auch in vielen Themen außerhalb des Technik/Media/Social Media-Schwerpunktes. Meine These: Twitter braucht Filter und Aggregatoren, die die vorhandenen Informationen nach den persönlichen Vorlieben bewerten, filtern und aufbereiten. Dann könnte Twitter oder eine Applikation sehr schnell eine massenmarktfähige Nachrichtenseite werden und sein Wachstum wieder beschleunigen.

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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