Firmen, die langfristig erfolgreich bleiben wollen, müssen sich den Herausforderungen der Digitalisierung stellen. Sie brauchen einen „Digital Leader“ zur Steuerung des Wandels, der in den kommenden fünf Jahren nahezu alle Branchen erreicht haben wird. Von 102 untersuchten Unternehmen statten aber bislang lediglich 30 Prozent ihren „Head of Digital“ mit dem notwendigen Einfluss für eine erfolgreiche Transformation aus.
„Die Gewinner der digitalen Transformation werden diejenigen sein, die Paradigmenwechsel im eigenen Unternehmen als Standard etablieren und immer wieder neue Geschäftsmodelle erschaffen. Voraussetzung dafür sind die richtigen Führungspersönlichkeiten und eine Netzwerkstruktur, die über das eigene Unternehmen hinausgeht“, sagt Andreas Harting, Partner bei Deloitte Digital.
Digitaler Wandel braucht Führung
Um die digitale Transformation wirksam und nachhaltig umzusetzen, sind Führung und aktive Gestaltung durch einen „Digital Leader“ unabdingbar. Diese Rolle kann entweder von einem etablierten C-Level-Executive (CEO, CMO, CTO, CIO etc.) oder durch eine neu geschaffene Position, dem Chief Digital Officer (CDO), übernommen werden. Die Studie hat folgende zentrale Erfolgsfaktoren für diese Führungsposition ermittelt:
1. Präsenz in Vorstand und Aufsichtsrat
2. Digitale Transformation als zentrales Fokusthema der „Digital Leader“-Rolle
3. Einfluss auf die G&V des Unternehmens
Damit der Wandel ein organisatorischer und wirtschaftlicher Erfolg werden kann, muss die verantwortliche Person nicht nur mit den notwendigen Einfluss- und Steuerungsmechanismen ausgestattet sein, sondern auch über einen großen professionellen Erfahrungsschatz verfügen sowie eine Vielzahl an persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten mitbringen. CDOs haben zuvor im Schnitt 4,5 verschiedene leitende Positionen in Digital-, Technologie- und/oder Beratungsunternehmen bekleidet. Der „Digital Leader“ braucht diese vielseitige Erfahrung, um bestehende Silos im Unternehmen aufzubrechen, alles Existierende zu hinterfragen und die gesamte Organisation auf eine gemeinsame digitale Vision einzuschwören, ohne dabei traditionelle Prozesse und Strukturen zu missachten.
Digitalstrategie für den Erfolg von morgen
Lediglich 30 Prozent der 102 untersuchten Unternehmen, die behaupten eine Digitalstrategie haben und diese auch auszuführen, erfüllen die oben genannten Erfolgsfaktoren. Das zeigt, dass der digitalen Transformation bislang noch nicht die notwendige Wichtigkeit und Dringlichkeit beigemessen wird und die verantwortlichen Personen nicht genügend Einfluss haben, um das Thema nachhaltig im Unternehmen voranzutreiben.
Das Top-Management muss dringend den Ernst der Lage erkennen und sich mit folgenden Fragestellungen beschäftigen:
1. Inwiefern wird die Digitalisierung meine Branche und mein Unternehmen betreffen?
2. Wann wird das geschehen?
3. Was sind die essenziellen nächsten Schritte, um die Rolle meines Unternehmens in der digitalen Welt von morgen neu zu definieren?
„Die Transformation des Unternehmens in die digitale Zukunft ist nicht eine Frage der Technologie. Sie ist eine Frage der Unternehmensführung, getrieben durch den CEO und sein Top-Managementteam“, ergänzt Mathias Hiebeler, Managing Partner bei Heads!.
Die Studie zum Herunterladen.
Photo: Grand Grocery Co, Lincoln – Library of Congress