Viele Arbeitnehmer – ob nun Angestellte in Führungspositionen, Selbstständige oder sonstige Fachkräfte – haben im Laufe ihrer beruflichen Karriere bereits schon die eine oder andere Fort- beziehungsweise Weiterbildung absolviert. Sei es, um sich auf dem neusten Stand zu halten, sich einen Vorteil gegenüber den Kollegen zu verschaffen oder schlicht und einfach um den eigenen Horizont zu erweitern. Allerdings stellt sich die Frage, wie man die erfolgreiche Teilnahme an derartigen Seminaren und Workshops am besten in seinen Lebenslauf einfließen lassen kann, um bei der nächsten Bewerbung einen Nutzen daraus zu ziehen? Wo und wie sollten die Weiterbildungen aufgeführt werden? Und welche Fehler gilt es dabei definitiv zu vermeiden?
In der heutigen Zeit gelten für Bewerber bekanntlich gleich mehrere Branchen als raues Pflaster. Wer beispielsweise in der Kreativbranche, im Bankenwesen oder im Pharmabereich Fuß fassen möchte, muss nicht nur Lernbereitschaft zeigen, sondern sich auch immer wieder fortbilden, um am Ball zu bleiben und den Anschluss nicht zu verlieren. Doch was, wenn man den Job wechseln möchte? Sollte man diese Weiterbildungen in dem Lebenslauf erwähnen? Und wie kann man das tun, ohne dabei eventuell zu dick aufzutragen? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, gehen wir im nun folgenden Artikel etwas genauer auf die Thematik ein und zeigen, wie sich Fort- und Weiterbildungen optimal in den eigenen Lebenslauf integrieren lassen.
Gibt es eigentlich Unterschiede zwischen den Begriffen Fort- und Weiterbildung?
Wenn es um die Erwähnung von Fortbildungsmaßnahmen im Lebenslauf geht, stellt sich zuerst die Frage, ob man dort nun von Fort- oder doch eher von Weiterbildung spricht. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass beide Begriffe korrekt sind und ohne Probleme verwendet werden können. Während Fortbildungen auf einen bereits bestehenden Job aufbauen, dient die Weiterbildung hingegen eher dem Erwerb neuer Fertigkeiten, die auch komplett losgelöst von dem aktuellen Arbeitsumfeld sein können (wie zum Beispiel bei Umschulungen). Außerdem werden Fortbildungsmaßnahmen häufiger von Berufseinsteigern absolviert, während die Weiterbildung eher dafür gedacht ist, bereits bestehendes Fachwissen weiter auszubauen.
Welche Fortbildungen sollten in jedem Fall im Lebenslauf erwähnt werden?
Prinzipiell ist es immer ratsam, sämtliche Fortbildungsmaßnahmen in den Lebenslauf mit aufzunehmen – egal, ob es sich um einen kleinen Fremdsprachen-Kurs oder ein zweiwöchiges Seminar handelt. Somit zeigt man dem potentiell neuen Arbeitgeber nämlich direkt, dass man sich stetig verbessern möchte. Falls man jedoch bereits mehrere dieser Lehrveranstaltungen absolviert hat, sollte man stattdessen nur die Weiter- und Fortbildungen in der Vita anführen, die auch zu dem neuen Job passen. Dadurch wirkt der Lebenslauf dann nicht zu überladen und der Entscheider kann auf den ersten Blick erkennen, dass man bereits mit den branchenspezifischen Gegebenheiten vertraut ist.
In welchem Abschnitt innerhalb der Vita sollten die Fort- und Weiterbildungen erscheinen?
Ein professioneller Lebenslauf ist bekanntlich in fünf Hauptabschnitte unterteilt: Persönliche Angaben (wie der eigene Name, der Geburtsort usw.), der berufliche Werdegang, Ausbildung, besondere Kenntnisse und Fähigkeiten sowie weitere Interessen und Hobbys. Die erfolgreich absolvierten Weiterbildungsmaßnahmen und die damit verbundenen Zertifikate werden im Normalfall in dem Abschnitt „Besondere Kenntnisse“ aufgeführt. Alternativ dazu können Fortbildungen aber auch im Bereich „Ausbildung“ genannt werden, um dort beispielsweise eventuelle Lücken zu schließen. Wichtig: Es sollten nur die Weiterbildungen aufgelistet werden, die man auch durch einen offiziellen Beleg nachweisen kann.
Weiterbildungen im Lebenslauf: Struktur, Form und Aufbau
Nachdem nun klar ist, welche Maßnahmen man erwähnen und in welchem Abschnitt diese aufgeführt werden sollten, geht es jetzt um die Struktur und das Layout. Optimalerweise werden die Weiterbildungen – wie auch die anderen zeitlichen Angaben – anti-chronologisch aufgelistet. Das bedeutet, dass die aktuellste Fortbildung ganz oben zu finden ist. Darüber hinaus sollten der Titel des Seminars, der Ort der Veranstaltung, eine konkrete Zeitangabe (Monat und Jahr) und die Art sowie die wichtigsten Inhalte kurz und prägnant angeführt werden. Und um dem Personalentscheider jedweden Zweifel zu nehmen, sollten die dazugehörigen Zertifikate und Bescheinigungen als Beweis angehängt werden.
Und auf welche Angaben sollte man besser verzichten?
Es gibt bekanntlich einige Dinge, die man in einem Lebenslauf besser verschweigen sollte – das wissen nicht zuletzt auch die Karriere-Experten des Online-Magazins Stern. Und auch bei einigen Weiterbildungen gilt dieser Grundsatz. So kann man persönlich zwar stolz auf den EDV-Kurs sein, den man bereits vor vielen Jahren absolviert hat, doch in der Vita hat zumindest dieses Seminar nichts zu suchen. Ebenso wird es wohl die wenigsten Personalchefs interessieren, dass man nachweislich für die Nutzung von Windows XP zertifiziert ist. Daher sollte man auf zu alte und zu viele Weiterbildungen verzichten und sich stattdessen auf aktuelle Fortbildungsmaßnahmen fokussieren. Zum Abschluss noch ein kleiner Tipp: Wer sich nicht sicher ist, wie man den Lebenslauf am besten aufbaut und die Weiterbildungen dort integriert, kann sich an den zahlreichen Vorlagen und Mustern orientieren, die sich im Internet finden lassen.
Autor: Sven Schäfer
Lebenslauf.de GmbH
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Sven Schäfer arbeitet bereits seit über zehn Jahren als selbstständiger Journalist und Autor für diverse Online-Portale, (Tages-)Zeitungen und Magazine. Seit nunmehr einem Jahr schreibt er unter anderem auch für lebenslauf.de. Dort zeichnet er sich vor allem durch sein Expertenwissen in Bezug auf optimierte Bewerbungsabläufe und die strukturellen Inhalte von Lebensläufen und Anschreiben aus.